Elfenmeer – Der Korallenfürst: Eine Geschichte aus der Elvion-Reihe (German Edition)
die Einzige, die uns noch helfen kann.“
„Die Königin hat sich noch nie in die Angelegenheiten des Meeres eingemischt, mein Lieb“, erwiderte Avree sanft. „Wie oft wollten wir sie wegen den leidenden Menschen kontaktieren? Wie oft beschlossen wir, es nicht zu tun, da an Land ein Krieg nach dem anderen wütete? Schon Alkariel ignorierte uns, wieso sollte diese Königin es nicht auch tun?“
„Diese Königin ist anders“, erwiderte Koralle. „Nicht umsonst stellte sie den Menschenhandel ein. Sie kümmert sich um ihre Leute und versucht, das Land zum Besseren zu führen.“
„Das Land“, erwiderte Avree. „Keine Königin mischt sich in die Angelegenheiten des Meeres ein.“
„Aber hier geht es um Menschen , und die Königin muss von den Zuständen erfahren. Du hast r echt, bisher ließen wir von solch einer Maßnahme ab, da die Königin in Kriege verwickelt war, aber es wird Zeit, uns Hilfe zu holen. Und die Kristalle ...“ Er warf einen Blick zur Galerie, durch die er das feindliche Schiff zu sehen meinte, doch in Wahrheit war da nichts als Dunkelheit und aufgewühltes Wasser. „Wir müssen wissen, weshalb eine Ware in Umlauf gebracht wird, welche unser Innerstes unterdrücken soll.“
„Vielleicht steht ein weiterer Krieg bevor?“, meinte Nayla. „Avree erzählte mir, die Kristalle wurden gegen Dämonen benutzt. Vielleicht muss sich die Königin solch einer Bedrohung stellen?“
Flosse schnaubte und warf Nayla einen ungeduldigen Blick über die Schulter zu . „ Dämonen gibt es schon lange keine mehr , und ich glaube auch an keine Rückkehr. Der letzte Grogon starb vor deiner Geburt . D eine Reden, Mädchen, sind absurd.“
„Was soll daran absurd sein?“, brauste Nayla auf. „Entweder das , oder die Königin versucht, die Magie der Elfen zu zerstören.“
Schweigen. Alle starrten in Naylas Antlitz , und Koralle war bestimmt nicht der Einzige, der den Atem anhielt. Die Magie der Elfen zerstören ... Welch anderen Nutzen sollten Schattenkristalle haben? Sie unterdrückten die Magie! Aber welcher Elf würde sich absichtlich magisch verkrüppeln?
Einst hatte es eine Königin gegeben, die hatte das Elfenreich durch eine magische Barriere getrennt. Der Osten war den Schatten verfallen und zu einem Land der Düsternis geworden. Mit dieser Barriere hatten auch die Elfen im Osten einen Großteil ihrer Magie verloren, doch sie waren immer noch magische Wesen. Mittlerweile war Elvion wieder vereint, doch die Elfen des Ostens blieben unbegabt, was die Magie betraf. Und die Königin war eine solche Elfe des Ostens. Ob die Kristalle damit zu tun hatte n ? Wollte die Königin alle Elfen auf eine Stufe mit den einstigen Dunkelelfen stellen? Weshalb nur? Magier aus dem Westen – die einstigen Lichtelfen – kämpften nun für sie , und die Königin war auf sie angewiesen. Wie hätte sie ihre Kriege ohne Magie gewinnen sollen? Wieso sollte sie ihre mächtigste Waffe vernichten? Magie war ein zu wichtiger Teil der Elfen, um ihn leichtfertig zu riskieren. Genauso war die Magie zu wichtig, um leichtfertig angewandt zu werden.
„Wo wir gerade von Magie sprechen ...“ Koralle blickte zu Avree auf, der sofort die Augen verdrehte.
„Was willst du hören?“, erwiderte d er Feuerprinz , ohne Koralle aussprechen zu lassen. „Die Kristalle unterdrückten unser aller Macht , und du hast gesehen, was für eine Armee auf dem Rinieler Schiff wartete. Wäre es zum Kampf gekommen, wären zu viele von uns gestorben. Ich musste doch etwas unternehmen! Wir waren manövrierunfähig, an Kriegern unterlegen und unserer Magie beraubt. Ich musste gegen die Kristalle ankämpfen! Ich musste jede Grenze sprengen.“
Koralle schüttelte den Kopf. „Und das kam dir wahrlich gelegen, nicht wahr?“
„ Was willst du damit sagen?“
„ Das Schiff mit den Kristallen war weit genug entfernt, um Magie anzuwenden.“
„Ha, in leisester Form. Es wäre nicht genug gewesen, um den Kampf zu gewinnen.“
„Und so hast du eine Macht heraufbeschworen, die sich nicht mehr unterdrücken lässt. Sieh dich an ! “ Er wies auf Avrees Augen, die immer noch blutrot waren und nach dieser magischen Explosion vermutlich nie wieder anders aussehen würden. „ Du hast dich aufgegeben.“
„Im Gegenteil.“ A vrees Stimme wurde immer leise r , während sich auch Nayla an seiner Seite erstaunlich still verhielt. War es Schuld, die er in ihrem Blick las? War ihr bewusst, dass sie allein Avrees Zustand zu verantworten hatte?
„Die
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