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Ella in der zweiten Klasse

Ella in der zweiten Klasse

Titel: Ella in der zweiten Klasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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Sorgen zu machen. Die Sammlung für die Schulnacht dauerte jetzt schon ziemlich lange, und wir hatten immer noch nur fünf Euro.
    Pekka hatte seinen Schlafsack, Bonbons, Würstchen, Boxhandschuhe und Schminksachen von seiner Mutter mitgebracht, und Mika fing natürlich wieder an zu weinen, weil er es ungerecht fand, dass Pekka alles Mögliche mitbringen durfte und er nicht mal ein klitzekleines harmloses Taschenmesser.
    Pekkas Mutter, die bekanntlich auch unsere Direktorin ist, kam leider nach der großen Pause und holte ihre Schminksachen zurück. Das war schade, denn die hätten wir Mädchen in der Schulnacht gut gebrauchen können.
    Inzwischen waren wir ein bisschen verzweifelt. Die Sammlung dauerte jetzt schon eine Ewigkeit, und wir hatten immer noch nur mickrige fünf Euro in der Kasse.
    »Ja, seid ihr denn verrückt geworden?«, fragte der Lehrer, als er nach einem komischen Hustenanfall endlich wieder Luft bekam. Dann öffnete er die Fenster. Timos leere Flaschen rochen echt nicht gut.
    »Wenn es sich hier um das handelt, was ich denke, dann könnt ihr es vergessen«, zischte der Lehrer. »Die Nacht, die wir nicht bei ihrem Namen nennen wollen, wird es nicht geben. Eher wachsen auf diesem Planeten gelbe Preiselbeeren!«
    »Und selbst wenn sie wachsen, wird es die besagte Nacht nicht geben!«, fuhr er fort, als Tiina ihm ein Schälchen gelbe Preiselbeeren brachte. »Nicht mal, wenn ihr mir hundert Euro und zwanzig Cent dafür bezahlt!«
    Wir hatten so langsam das Gefühl, dass der Lehrer etwas gegen eine Schulnacht hatte.

Die mexikanische Suppe

    An dem Tag gab es in der Schulkantine mexikanische Wurstsuppe. Sie schmeckte genau wie normale Wurstsuppe, außer dass sie mit einem Haufen Pfeffer gewürzt und unheimlich scharf war.
    Timo kam zu spät zum Essen. Der Lehrer hatte ganz schön lang gebraucht, um ihn von der Heizung loszubinden. Der Rambo kann nämlich prima Knoten machen.
    »Ich hab einen Plan«, sagte Timo, als er sich an unseren Tisch setzte. Timo fallen immer die besten Pläne ein. Er ist ein Genie.
    »Wir bezahlen dem Lehrer die hundert Euro und zwanzig Cent dafür, dass er eine Schulnacht mit uns macht«, erklärte er.
    Viel mehr erklärte er nicht, denn als er die mexikanische Wurstsuppe probiert hatte, musste er fünf Kannen Wasser trinken, so wie alle anderen vor ihm auch. Außer Pekka, der sich schon den dritten Teller Suppe holte und die Köchin um mehr Pfeffer bat. Pekka ist manchmal wirklich anders als andere Kinder.
    Timos Plan war natürlich toll, wie immer. Schließlich hatte der Lehrer selbst gesagt, dass er für hundert Euro und zwanzig Cent eine Schulnacht mit uns machen würde. Oder jedenfalls so was Ähnliches. Wir hatten nur ein Problem: Wir hatten immer noch nur mickrige fünf Euro, obwohl wir jetzt schon so lange sammelten, dass sich niemand mehr erinnern konnte, wann wir damit angefangen hatten.
    Nach dem Mittagessen gingen wir die leeren Flaschen in den Supermarkt bringen. Der Lehrer wollte, dass sie blitzschnell aus dem Klassenzimmer verschwanden, weil sie ihn angeblich an die Nacht erinnerten, die wir nicht bei ihrem Namen nennen wollten.
    »An welche Nacht denn?«, fragte Pekka.
    »AN DIE SCHULNACHT!«, riefen wir im Chor, und schon fing der Lehrer wieder an, das Lied von dem Pechvogel zu singen.
    Als der Lehrer zu Ende gesungen hatte, ging er mit zwei Flaschentüten in den Händen voran, und wir folgten ihm.
    Wir gingen immer zwei nebeneinander, und jedes Paar trug eine Tüte. Wir müssen ausgesehen haben wie ein klirrender Tausendfüßler.
    Timo hatte sich einen glänzend schwarzen Zylinder aus dem Probenraum unseres Schultheaters besorgt, aber er weigerte sich zu erklären, warum er ihn trug. Vielleicht dachte er, wenn wir erst das ganze Flaschenpfand bekommen hätten, wäre er reich, und reiche Leute tragen ja so was. Alle anderen hatten Mützen auf, außer dem Lehrer, der normale Ohrenschützer trug, die er sich wahrscheinlich aus der Schulwerkstatt geholt hatte, wo wir sie beim Sägen und Schleifen aufsetzen müssen. Wahrscheinlich trug er sie, damit er nicht so oft zu singen brauchte.
    »Sie haben gleich die ganze Familie mitgebracht, was?«, sagte der Onkel an der Supermarktkasse zu unserem Lehrer, während wir die leeren Flaschen in den Pfandautomaten steckten.
    »Wie bitte?«, fragte der Lehrer und hob die Ohrenschützer.
    »Gemeinsame Hobbys halten die Familie zusammen!«, rief der Kassenonkel.
    »Das sind nicht meine«, korrigierte ihn der Lehrer.
    »Die Flaschen

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