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Ella und die Tischoma

Ella und die Tischoma

Titel: Ella und die Tischoma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lina Ebhard
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Blieb stehen, sah Ella in die Augen. „Ella, es tut mir so unendlich leid. Ich bin so ein Trottel!“ Sie nickte. Eddie senkte den Kopf. „Ich verstehe, wenn du nicht mehr meine Freundin sein willst. Ich hoffe, du kannst mir eines Tages verzeihen. Ich war so gemein zu dir!“
    „Und woher kommt deine Erkenntnis?“, fragte sie.
    „Du hattest recht! Und ich habe dir nicht geglaubt, weil ich es nicht glauben wollte. Ich wollte dazugehören. Und es schien zu klappen. Phil, Lars und Henry gaben mir das Gefühl, mich dabei haben zu wollen. Meinetwegen. Nicht, weil ich so gut spiele. Ich war so naiv. Ich war wirklich davon überzeugt, sie meinten es ernst!“
    „Und das haben sie nicht?“, hakte Ella nach.
    Eddie schüttelte den Kopf, seine Finger tippten auf seinem Oberschenkel eine stumme Melodie. Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und fing an zu schluchzen.
    Ella war überrascht und ratlos. Jungs weinen nicht. Was sollte sie tun? „Was ist passiert?“, fragte Ella. Sie setzten sich auf einen Baumstumpf.
    Seine verheulten Augen blickten sie an. „Ich habe ein Gespräch belauscht! Erst war ich total happy, weil mich Phil, Lars und Henry in den Himmel gelobt haben: Weil ich ein genialer Stürmer bin und sie mit mir bis jetzt jedes Spiel gewonnen haben. Dann begann Phil über mich zu lästern, dass ich doof und zu jung sei und die dumme Kuh sich ständig einmische.“
    „Die
dumme Kuh
bin ich?“
    Eddie nickte.
    „Idioten!“
    Eddie fuhr fort. „Sie wollten, dass ich ausschließlich für sie da bin. Ich ließ mich darauf ein und bemerkte es nicht einmal. Lars setzte dem Ganzen noch die Krone auf. Er sagte: Eddie ist so ein Volltrottel. Der merkt nicht einmal, dass wir uns nur bei ihm melden, wenn ein Spiel gegen die Fiesen Vier ansteht.“
    Ella schluckte. Das war eine Schmach! Der arme Eddie! Das Drama hatte aber auch eine gute Seite: Eddie hatte begriffen, dass Phil, Lars und Henry keine Freunde waren.
    „Kannst du“, Eddie fiel es sichtlich schwer weiterzusprechen, „mir verzeihen?“
    Bevor Ella antworten konnte, hörte sie hinter sich Stimmen. „Hey, Eddie, was treibst du dich noch mit dieser Schnepfe herum? In zwei Stunden ist das Spiel gegen die Fiesen Vier!“ Ella und Eddie drehten sich um.
    Eddie sprang auf. Wutentbrannt schubste er Phil. „Ob du es willst oder nicht. Ella ist meine Freundin. Und daran kannst und wirst du nichts ändern!“ Eddie wandte sich an Ella. „Komm, lass uns gehen!“
    Lars packte Eddie am Arm. „Du kannst nicht abhauen. Wir haben heute ein wichtiges Spiel. Das allerwichtigste, um genau zu sein.“
    „Viel Glück“, grinste Eddie.
    Sechs Augen verzogen sich zu sechs Schlitzen erfüllt von blankem Hass. „Bleib stehen“, rief Lars. „Und komm her, zu uns!“
    „Wie redest du mit Eddie? Er ist kein Hund“, verteidigte Ella Eddie.
    „Dich hat keiner gefragt!“
    Ella und Eddie wollten weitergehen.
    „Du kannst uns jetzt nicht im Stich lassen!“ Lars Stimme war von jetzt auf gleich butterweich. „Wir sind doch Freunde!“
    „Tolle Freunde, echt wahr. Freunde, die hinter meinem Rücken lästern, wie doof ich bin, und dass ihr mich nur zum Fußballspielen braucht. Ihr könnt mich mal!“
    „Das wirst du bereuen!“
    Phil, Lars und Henry blickten ihn bitterböse an und zischten ab.
    „Hoffentlich gewinnen die Fiesen Vier!“ Eddie sah mit einem Schlag entspannt aus.
    „Ich bin froh, dass alles geklärt ist“, sagte Ella.
    „Und ich erst! Ich werde dich nie mehr anlügen, Ella. Versprochen!“
    Als die beiden bei Konradine ankamen, waren alle sichtlich überrascht, dass ausgerechnet Ella und Eddie gleichzeitig und bester Laune das Wohnzimmer betraten.
    „Wir haben uns versöhnt“, erklärte Ella kurz.
    Konradine strahlte. „Ich freue mich. Kommt, setzt euch. Wir fangen an. In zwei Tagen geht ihr zum ersten Mal zum Beichten. Was ihr beichten wollt oder müsst, besprechen wir hier nicht. Das soll sich jeder von euch zu Hause überlegen.“ Konradine verteilte Blätter, legte sie aber verdeckt vor die Kinder. „Darauf sind die Zehn Gebote aufgelistet. Daneben ist eine Leerzeile, in die eine Erklärung eingefügt werden soll. Wer von euch kennt alle zehn Gebote?“ Bis auf Katharina und Alexander meldete sich niemand.
    Ella überlegte. Ein paar wusste sie schon, aber alle? Wie war das? Du sollst nicht lügen. Du sollst nicht stehlen. Und da war noch was mit einer anderen Frau. Aber dieses Gebot konnte sie sich nicht merken, weil sie nicht verstand, was

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