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Elton John - Bego, M: Elton John

Elton John - Bego, M: Elton John

Titel: Elton John - Bego, M: Elton John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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abschließend behandelt wurden. Obwohl er seine Unschuld beteuerte, musste er Beweise dafür erbringen. Erst dann konnte der Fall vor Gericht gebracht werden. In der Zwischenzeit brachte die Presse immer neue Geschichten über Eltons Ausschweifungen und verließ sich dabei ausschließlich auf die Zuverlässigkeit ihrer Quelle „Graham X“ alias Stephen Hardy.
    Normalerweise laufen solche Episoden nach einem bestimmten Muster ab. Eine Klatschzeitung druckt eine haarsträubende Geschichte über einen Promi, der sie meist ignoriert, um nicht unnötig Staub aufzuwirbeln. Die Klatschpresse entfacht einen handfesten Skandal, verkauft unzählige Zeitungen und wendet sich dann der nächsten Story zu. Mit der Zeit wächst Gras über die Sache, und der Promi kann wieder in Frieden leben.
    Elton entschied sich aber dafür, die Sache nicht zu ignorieren, sondern eine Menge Geld dafür auszugeben, die Sun zu verklagen. Ein weiterer Grund, aus dem Promis meist „die andere Wange hinhielten“, wenn die Sun sich solche Behauptungen leistete, war der Umstand, dass sie einem der reichsten Männer im Mediengeschäft gehörte: Rupert Murdoch. Aber Elton wollte nicht klein beigeben. Schließlich gehörte er zu den reichsten Männern Großbritanniens und konnte sich die besten Anwälte leisten. Dennoch sollte dieser Schritt ihn ziemlich in die Bredouille bringen.
    „Als ich bekannt gab, dass ich klagen würde“, berichtete Elton, „rief mich Mick Jagger an und sagte: ‚Hör zu, mir hat man auch schon solches Zeug angedichtet. Lass die Presse drei Tage lang hetzen, dann ist es auch schon wieder vorbei. Langfristig lohnt es sich nicht, zu kämpfen. Die Presse wird alles versuchen, um dich in den Schmutz zu ziehen.‘ Ich sagte: ‚Danke, aber ich mache es trotzdem. Von mir aus können sie mich einen fetten alten Bastard oder eine Schwuchtel nennen, aber sie dürfen keine Lügen über mich verbreiten, denn dagegen wehre ich mich.‘“ (17)
    Der Fall „Elton John gegen die Klatschpresse“ entwickelte sich zur Seifenoper des Jahres 1987. Plötzlich war alles, was Elton tat, Stoff für die Titelseite, und er erkannte, dass er von nun an wie unter einem Mikroskop leben würde. Zu seinem Entsetzen merkte er, dass ihm Reporter überallhin folgten. Er kam sich vor wie James Bond: „Ich schaute mich die ganze Zeit nach Verfolgern um und wusste nicht mehr, wem ich trauen konnte. Ich hatte mein Privatleben bisher nicht in aller Öffentlichkeit gelebt und war immer sehr diskret gewesen. Aber jetzt spielte sich mein Privatleben auf den Titelseiten ab. Das machte mich völlig fertig.“ (18)
    Als der Sun der Stoff für weitere Callboy-Storys ausging, stellte sie Elton als grausamen Hundebesitzer dar. Angeblich hatte Elton seinen Rottweilern die Stimmbänder entfernen lassen. Diese Anschuldigungen wurden daraufhin von der Tierschutzbehörde überprüft. Eltons Unschuldsbezeugungen dienten nur als Material für weitere Sun -Artikel. Auf dem Höhepunkt der Elton-Hetze tauchte auch noch ein Mann auf, der behauptete, Eltons ehemaliger Liebhaber zu sein und Polaroidaufnahmen von ihrem Liebesspiel zu besitzen. Die Situation wurde immer grotesker. Bis die Sache vom Tisch war, hatten Eltons Anwälte der Sun mehr als zehn Verleumdungsklagen vorgelegt.
    Seinen Vierzigsten feierte Elton auf einer glamourösen Party zu seinen Ehren, die in John Reids georgianischem Herrenhaus bei Ricmansworth in Hertfordshire stattfand. Auf der Gästeliste standen George Harrison, Ringo Starr, Bob Geldof, Lionel Richie, Eric Clapton, Phil Collins, Britt Ekland und der Regisseur Ken Russell. Kurz vor Mitternacht fuhr ein von einem Chauffeur gesteuerter Jaguar vor, der von Angehörigen des Geheimdienstes begleitet wurde. In ihm saßen der Herzog und die Herzogin von York, die dem Geburtstagskind die Ehre erweisen wollten. Nur eine fehlte: Eltons Frau Renate.
    Während des Grabenkriegs mit der Sun war Elton extrem depressiv. Wochenlang lebte er wie ein Gefangener in seinem eigenen Haus, denn er hatte Angst, die sicheren Mauern von Woodside zu verlassen.
    Trotz aller Anschuldigungen, die in der Klatschpresse zu lesen waren, blieben Elton und Renate auch weiterhin offiziell verheiratet. Aber es kamen Gerüchte auf, nach denen Elton bereit war, sich mit fünf Millionen Pfund und einer luxuriösen Wohnung im Londoner West End aus seiner Ehe mit Renate freizukaufen.
    Am 1. April 1987 gab Elton sein erstes Konzert nach der Stimmbandoperation. Er nahm an dem Aids-Benefizkonzert

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