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Eternally - Cach, L: Eternally

Eternally - Cach, L: Eternally

Titel: Eternally - Cach, L: Eternally Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Cach
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Prolog
    CHÂTEAU DE LA FORTUNE, FRANKREICH
    I st sie das?«
    Eugenia empfand eine irritierende Mischung aus Abneigung und Mitleid, als sie das Foto in die Hand nahm, das sie und die anderen Frauen der Schwesternschaft gerade betrachtet hatten. Es zeigte Caitlyn Monahan, ein fünfzehnjähriges amerikanisches Mädchen mit langem schwarzem Haar und blassem Gesicht, das ein Heft an ihre Brust drückte. Ihre Schultern waren gebeugt, die Haare verdeckten halb ihr Gesicht.
    »Vielleicht«, antwortete Eugenia. Caitlyn trug ihre Unsicherheit wie einen Mantel um sich herum, für alle sichtbar. Eugenia verachtete Schwäche bei Frauen.
    Andererseits hatte dieses Mädchen in seiner Kindheit vermutlich unter dem bitteren Gefühl gelitten, von all den stumpfsinnigen Menschen um sie herum ausgeschlossen zu werden, sodass es kaum verwunderte, dass sie eine derart jämmerliche Gestalt abgab. Nach allem, was der Privatdetektiv herausgefunden hatte, gab es in Caitlyns Leben niemanden, der auch nur annähernd verstand, wer sie wirklich war.
    Wer sie vielleicht war, verbesserte Eugenia sich. Sie wussten noch nicht, ob Caitlyn eine von ihnen war.
    »Wir können nicht sicher sein, dass Caitlyn eine von unseren vermissten Schwestern ist«, sagte Eugenia laut. »Mit Ahnenforschung ist es nicht getan. Ihr Stammbaum mütterlicherseits ist voller Lücken. Wir haben Aufzeichnungen gefunden, Berechnungen gemacht und darauf basierend Vermutungen über ihre Herkunft angestellt. Vielleicht ist sie auch nur ein ganz normaler Teenager.«
    »Aber die Prophezeiung deiner Urgroßmutter von Der Dunklen«, sagte Greta Klenk, deren breites, freundliches Gesicht voll ängstlicher Hoffnung war, »scheint auf sie zuzutreffen.« Sie rezitierte die Zeilen, die sie alle auswendig kannten:
    Vom westlichen Ufer der Neuen Welt
    Kommt eine Dunkle, jung, ohne Geld,
    Ihr Haar ist schwarz, ihre Haut ist weiß
    Und sie begibt sich auf die Reis’
    Und findet für die Schwestern trotz dunkler Nacht
    Im Herzen des Schicksalsrads die Quelle der Macht.
    Erst wenn Die Dunkle ist gefunden,
    Wird unsre Kraft von den Fesseln entbunden.
    »Es ist die Rede von jemandem mit dunklem Haar, vom westlichen Ufer der Neuen Welt. Das trifft doch auf diese Caitlyn Monahan zu«, sagte Greta.
    »Ja, aber das ist keine Garantie dafür, dass Caitlyn Die Dunkle ist, nicht einmal dafür, dass sie eine von uns ist. Wir können sie nicht zu dem Mädchen aus der Prophezeiung machen, nur weil wir es uns wünschen«, sagte Eugenia. Sie presste die Lippen zusammen und rang ihre Ungeduld nieder. Ihr ganzes Leben lang hatte sie versucht, die kurzen prophetischen Zeilen ihrer englischen Urgroßmutter zu enträtseln, das Herz des Schicksalsrads zu finden und damit den Ursprung der übersinnlichen Kräfte der Schwesternschaft.
    Sie hatte ihn nicht gefunden. Sie hatte nicht einmal herausgefunden, was genau das Schicksalsrad sein sollte, außer eine bildliche Darstellung der Göttin Fortuna oder vielleicht ein Hinweis auf die Legende eines Templerschatzes, der unter der Burg vergraben sein sollte. Weil sie das Rätsel nicht lösen konnte, war sie dazu gezwungen, sich sowohl in Demut als auch in Geduld zu üben, was beides nicht ihrem Temperament entsprach. Schließlich hatte sie all ihre Anstrengungen darauf gerichtet, Die Dunkle zu finden. Es war ihre große Hoffnung, dass Caitlyn das lang gesuchte Mädchen war.
    »Sie sieht völlig unscheinbar aus«, sagte Marguerite Pelletier, die Reitlehrerin, verächtlich, die Hände auf ihre schmalen, knochigen Hüften gestützt. Sie hatte scharf geschnittene Gesichtszüge, und ihre schrägen schwarzen Augenbrauen brachten deutlich ihr Missfallen zum Ausdruck. »Sie sieht nicht nach etwas Besonderem aus. Ich glaube nicht, dass sie Die Dunkle ist, und ich finde auch nicht, dass wir es mit ihr riskieren sollten. Dies ist unser erster Versuch, eine verlorene Schwester an die Fortuna-Schule zu holen, und sie scheint mir eine schlechte Wahl zu sein. Wir sollten nur Mädchen nehmen, die kultiviert und gebildet sind und gut zu den ›normalen‹ zahlenden Schülerinnen passen.«
    »Aber in der Prophezeiung heißt es, dass sie arm ist«, sagte Greta. »Und Caitlyn ist arm.«
    Die acht Frauen blickten Eugenia Rat suchend an. Mit ihren fünfunddreißig Jahren war sie die Jüngste von ihnen – und die Stärkste. Sie war ihre Anführerin.
    Aus einem DNA-Test würde die Schwesternschaft ersehen können, ob Caitlyn mit ihnen verwandt war, aber die wichtigsten Fragen würde er nicht

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