Elvia: Insel der Leidenschaft (German Edition)
Wahrheit liegt als an ihren fixen Ideen. Da ich nicht hoffen kann, dich von deiner abzubringen, versuche ich es erst gar nicht. Und ich weigere mich, noch länger hier zu sitzen und mich von dir verurteilen zu lassen. Gute Nacht!“ Sie wandte sich um und wollte ins Haus gehen.
Plötzlich stand Leiandros neben ihr und packte sie am Arm. „O nein, so einfach läufst du mir nicht davon! Dion hat sich von dir vielleicht wie ein Schoßhündchen behandeln lassen, aber ich warne dich. Verglichen mit meinem Cousin bin ich ein Wolf.“
Ihr Herz pochte bei diesen Worten wie wild, und sie atmete stoßweise. „Bitte, lass mich los“, sagte sie leise und merkte selbst, dass sie nun nicht mehr hoheitsvoll, sondern zaghaft klang.
„Noch nicht. Ich muss zuerst etwas erledigen.“
Hatte er vor, sie zu schlagen – wie Dion es getan hatte? Sie wollte sich einerseits nicht ducken, andererseits zögerte sie, einen der Griffe anzuwenden, die sie in einem Kurs für Selbstverteidigung gelernt hatte. Nein, sie wollte Leiandros nicht wehtun, und insgeheim glaubte sie auch nicht, dass er gewalttätig werden würde. Wieso war sie sich dessen so sicher?
Weil du ihm vertraust wie keinem anderen Mann, antwortete eine innere Stimme.
Und diese Antwort erschreckte sie beinah mehr als die Erinnerung an Dions Wutanfall.
„Und was musst du erledigen, Leiandros?“ fragte Savannah und rührte sich nicht.
„Ich habe dir am Flughafen keinen Kuss zur Begrüßung gegeben. Höchste Zeit, dass ich es nachhole, stimmts?“
Nun war sie wie gelähmt. Seit ihrer ersten Begegnung mit ihm hatte sie Leiandros nicht einmal mehr die Hand geschüttelt. Kein Wunder, dass er sie nicht auf die in Griechenland übliche Weise mit Küssen auf die Wangen begrüßt hatte!
„Du brauchst es nicht unbedingt nachzuholen“, versicherte sie ihm.
„O doch!“ Er umfasste ihr Kinn, und bevor sie protestieren konnte, neigte er sich zu ihr und küsste sie flüchtig auf die Wange. „Herzlich willkommen zu Hause, Savannah.“
Sie erwartete, dass sie von Panik befallen wurde – wie immer, wenn sie einem Mann zu nahe kam. Der übliche Drang zu fliehen blieb jedoch aus. Beunruhigt war sie trotzdem, denn als Leiandros sie auch auf die andere Wange küsste, hätte sie das Gesicht am liebsten so gedreht, dass er ihren Mund mit den Lippen berührte. Mühsam bezwang sie den Wunsch und schaffte es, weiterhin regungslos zu verharren.
Leiandros blieb dicht vor ihr stehen, nachdem er sie zum zweiten Mal geküsst hatte. Sie schwiegen beide, und die Spannung zwischen ihnen war beinah greifbar.
„Willst du mich nicht auch richtig begrüßen, Savannah?“ fragte er schließlich.
O ja, das wollte sie! Und nachdem sie Männern jahrelang nur mit Misstrauen und Furcht begegnet war, war dieser Wunsch so ungewohnt, dass Savannah ihm unüberlegt nachgab.
Leiandros ließ ihr Kinn los, und sie küsste ihn erst links, dann rechts auf die Wange. Seine Haut schmeckte ein bisschen salzig, sein Rasierwasser duftete verlockend. Am liebsten hätte sie ihn nochmals geküsst, wartete jedoch ab, was er nun tun würde.
Er ließ sie nicht lange warten, sondern neigte sich wieder zu ihr und presste die Lippen auf ihre.
Savannah schloss die Augen, und es durchzuckte sie heiß. Eben noch hatte sie ruhig dagestanden, nun schmiegte sie sich an seinen muskulösen Körper, die Arme um seinen Nacken gelegt.
Ohne zu zögern, öffnete sie die Lippen und erwiderte den Kuss hingebungsvoll. Es fühlte sich herrlich an, Leiandros so nahe zu sein. Alle Hemmungen und Vorbehalte waren vergessen, als Verlangen sie durchflutete, und der Kuss wurde immer leidenschaftlicher.
Leiandros umfasste ihre Hüften und presste sie an sich. Nun spürte sie, wie stark er sie begehrte, und stöhnte vor unbezähmbarer Lust.
Sie konnte sich nicht von ihm lösen, konnte den Kuss nicht beenden. Es war zu schön, um aufzuhören – und sogar noch überwältigender als beim ersten Mal damals vor sieben Jahren, denn nun brauchte sie kein schlechtes Gewissen zu haben. Sie war keine verheiratete Frau mehr, die einen fremden Mann nicht begehren durfte. Nein, Dion war tot, und ihre Gefühle waren wie entfesselt.
Ihr Begehren war so heftig, dass es alle vernünftigen Gedanken überlagerte. Nicht einmal der Selbsterhaltungstrieb, den sie in den vergangenen vier Jahren vervollkommnet hatte, konnte sie nun zurückhalten.
Ihre Brustspitzen richteten sich auf, und Wellen der Lust durchfluteten sie, während sie sich verführerisch an
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