Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elvia: Insel der Leidenschaft (German Edition)

Elvia: Insel der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Elvia: Insel der Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
Vom Netzwerk:
sie zu Leiandros, doch er zuckte nur die Schultern. Dann neigte er sich vor und küsste sie sanft auf die Stirn. Sogar dieser harmlose Kuss ließ ihr Herz schneller pochen.
    „Schlaf gut, Savannah“, sagte Leiandros leise. „Und träum etwas Schönes“, fügte er bedeutungsvoll hinzu.
    Er stand auf, küsste seine Mutter auf die Wange und verließ das Kaminzimmer.
    Baptista betrachtete Savannah forschend und lächelte schließlich zufrieden. „Schlaft ihr schon miteinander, oder flirtet ihr vorerst noch?“ fragte sie unverblümt.
    Vor Schreck wäre Savannah beinah vom Sofa gefallen.
    Am folgenden Vormittag lag Savannah im Liegestuhl auf der Terrasse und beobachtete Eva und Nyssa, die mit Leiandros im Pool herumtobten. Sie war mit den Mädchen geschwommen, bis er nach draußen gekommen war – nur mit einer knappen Badehose bekleidet. Er war ins Becken gehechtet, und sie hatte ihn den beiden Kleinen überlassen, die vor Energie förmlich sprühten.
    Nein, nach dem, was am Vorabend zwischen ihnen vorgefallen war, hätte sie es nicht ertragen, ihm jetzt nahe zu sein.
    Nyssa alberte herum, Eva lachte, und Leiandros tat so, als würde er sie beide zu fangen versuchen.
    Wenn ich ihn heirate, bekommen meine Töchter den Vater, den sie sich so sehr wünschen, dachte Savannah. Ja, dann wären sie eine richtige Familie, aber welche Rolle war ihr darin zugedacht?
    War sie Opfer seiner eigenartigen Auffassung von Gerechtigkeit? Oder begehrte er wirklich sie, als Frau und unverwechselbare Persönlichkeit, wie er ihr gestern zu verstehen gegeben hatte?
    Savannah zählte an den Fingern ab, was alles gegen die Ehe mit ihm sprach. Erstens setzte er sie unter Druck, damit sie ihn heiratete. Zweitens liebte er sie nicht. Drittens machte er sie für Dions Tod und den seiner schwangeren Frau verantwortlich. Und viertens wollte er unbedingt, dass sie ihm einen Sohn schenkte! Ein eiskalter Schauer überlief sie.
    Wie würde Leiandros reagieren, wenn sie nur Töchter bekam? Würde er ihr die Schuld geben, wie Dion es getan hatte? Bei dem Gedanken wurde ihr elend zu Mute.
    Leiandros hob Eva hoch über den Kopf und ließ sie ins Wasser fallen. Als sie auftauchte, nahm er sie auf den Arm, und beide lachten. Natürlich wollte Nyssa jetzt auch ins Wasser geworfen werden, und er tat ihr den Gefallen. Sie jauchzte hell auf, als sie in hohem Bogen ins Becken fiel.
    Savannahs Herz schien einen Schlag lang auszusetzen. Ihre Töchter liebten Leiandros bereits. Sie wollten nicht irgendeinen Vater, sondern ihn. Und anders als Dion hatte er die Mädchen ins Herz geschlossen. Er ging mit ihnen so liebevoll und unbefangen um, wie man es bei griechischen Vätern häufig erlebte. Wie sehr Eva und Nyssa so viel Zuwendung genossen, sah man ihnen deutlich an.
    Das kann ich ihnen nachfühlen, dachte Savannah. Auch sie sehnte sich nach Zuwendung – und nach mehr. Sie begehrte Leiandros, und dass auch er nach ihr verlangte, hatte sie am Vorabend deutlich gespürt. Die Erkenntnis, dass sie ihn dazu bringen konnte, seine eiserne Selbstbeherrschung aufzugeben, hatte sie berauscht.
    Ja, es war Leidenschaft – bei ihnen beiden. Ihre gründete auf tiefen Gefühlen, bei ihm war sie sich nicht sicher, ob er nicht nur vom leidenschaftlichen Wunsch nach einem Sohn bewegt wurde.
    Seufzend cremte Savannah sich mit Sonnenöl ein und lehnte sich wieder zurück.
    Vielleicht enttäusche ich Leiandros in der Hochzeitsnacht, überlegte sie bedrückt. Dion hatte immer wieder behauptet, sie wäre frigide, und sie hatte tatsächlich wenig begeistert auf seine Avancen reagiert. Leiandros hingegen brauchte sie nur flüchtig zu berühren, und schon hatte sie das Gefühl, in Flammen zu stehen.
    Wieso reagierte sie ganz anders auf ihn? Die Antwort lag nahe, aber Savannah wollte sie nicht wahrhaben. Noch nicht.
    Eigentlich hätte sie ihre Gefühle für ihn nicht länger zu verbergen brauchen, denn sie war ja nun frei. Allerdings fürchtete sie, er würde ihre Zuneigung niemals erwidern. Sie fürchtete, ihn im Bett zu enttäuschen. Sie fürchtete, dass sie ihn nicht lange würde faszinieren können und er ihrer bald überdrüssig wurde. Sie fürchtete, ihm nicht den ersehnten Sohn schenken zu können.
    Was für eine lange Liste von Ängsten, dachte Savannah plötzlich angewidert. Wann war sie nur so feige geworden?
    Sie beobachtete ihre Töchter, die, ohne zu zögern, immer wieder ins klare Wasser des Swimmingpools sprangen, und fasste einen Entschluss.
    Vier Jahre im Schatten der

Weitere Kostenlose Bücher