Elvia: Insel der Leidenschaft (German Edition)
Schnell.“
Er tat, worum sie ihn bat, und als der Chauffeur die Tür öffnete, sah man ihnen beiden nicht an, was eben passiert war – oder vielmehr beinah geschehen wäre.
Leiandros verließ als Erster den Wagen und half Savannah beim Aussteigen. „Das war noch nicht alles für heute“, sagte er leise.
Beunruhigt und erregt zugleich sah sie ihn an.
„Heute Nacht schlafen wir miteinander. Und dann kann ich dich yineka mou nennen, wann immer ich will.“
Sie schien etwas erwidern zu wollen, aber kein Wort kam ihr über die schönen, verlockenden Lippen. Ihr Blick sagte allerdings alles.
Leiandros neigte sich ihr zu und wollte sie küssen, doch in dem Moment wurde die Haustür geöffnet.
„Leiandros! Da bist du ja endlich“, rief eine Frau. „Und Savannah ist bei dir. Savannah, wenn mein schrecklicher Sohn mich informiert hätte, dass Sie nach Griechenland kommen, wäre ich natürlich zu Hause geblieben, um Sie willkommen zu heißen.“
Leiandros hatte das Gefühl, in einem Albtraum gefangen zu sein. Er begehrte Savannah so leidenschaftlich, dass es beinah schmerzte, aber er würde in dieser Nacht auf sie verzichten müssen. Und in den kommenden Nächten – bis zur Hochzeitsnacht. Etwas anderes würde seine Mutter nicht dulden. Und wenn Baptista Kiriakis etwas nicht duldete, dann geschah es auch nicht.
„Ich freue mich, dass Sie und Ihre Töchter hier sind, Savannah“, begrüßte Baptista sie freundlich und küsste sie auf die Wangen. „Es wird Leiandros gut tun, etwas Leben im Haus zu haben. Er arbeitet zu viel.“ Sie sah ihren Sohn kritisch an, und er lächelte ironisch.
„Ich fühle mich sehr wohl hier“, erwiderte Savannah höflich, wenn auch nicht ganz wahrheitsgemäß.
Baptista führte sie ins Kaminzimmer. „Ich schlage vor, wir trinken noch ein Glas Champagner, bevor wir ins Bett gehen. Ich möchte Savannah vieles sagen – was ich dir zu sagen habe, mein Sohn, kann noch ein bisschen warten“, fügte sie in einem unheilverkündenden Ton hinzu.
Savannah hätte Leiandros bedauert, wenn er nicht daran schuld gewesen wäre, dass sie seiner Mutter so unvermutet begegnete. Sie fragte sich, ob man ihr ansah, dass sie vorhin im Wagen völlig die Kontrolle über sich verloren hatte. Nein, es war mehr gewesen als nur unbeherrschtes Verhalten: eine Erfahrung, die ihr Leben veränderte. Nun wusste sie, wie leidenschaftlich sie empfinden konnte … wenn sie mit dem richtigen Mann zusammen war. Mit Leiandros.
Während er den Champagner eingoss, setzte Baptista sich auf das eine Sofa und winkte sie zu sich.
„Ich habe Ihre Töchter bereits kennen gelernt, Savannah. Ganz reizende Mädchen! Ich habe ihnen gesagt, sie sollen mich als Großmutter ‚ehrenhalber‘ betrachten.“ Wieder warf sie Leiandros einen kritischen Blick zu. „Es ist fraglich, ob mein Sohn sich jemals die Zeit nehmen wird, eine zweite Frau zu finden und mich mit Enkeln zu versorgen.“
Savannah verschluckte sich am Champagner und hustete, wobei sie heftig errötete. Wenn Baptista nur wüsste! Ihr Sohn hatte sich nicht nur bereits eine zweite Frau ausgesucht, sondern scheute sich nicht einmal, Erpressung einzusetzen, um zu bekommen, was er wollte.
Er setzte sich zu ihnen aufs Sofa, so dicht neben sie, dass sein Bein ihres berührte. „Wieder alles in Ordnung?“ erkundigte er sich besorgt.
Savannah rang nach Atem und nickte. „Ich bin Champagner nicht gewohnt“, erklärte sie befangen.
Was für eine lahme Ausrede! tadelte sie sich sofort. Wenn ihr nichts Besseres einfiel, wurde seine Mutter bestimmt argwöhnisch.
Baptista lächelte herzlich. Sie war eine schlanke, attraktive Frau, die es offensichtlich nicht für nötig hielt, ihr wahres Alter zu vertuschen. Ihr dunkles Haar wurde grau, Fältchen bildeten sich um ihre strahlenden Augen.
„Eva und Nyssa sind wirklich liebe Kinder“, lobte sie die Mädchen. „Und so aufgeweckt! Die beiden haben mich auf Griechisch begrüßt. Sie, Savannah, sind offensichtlich sehr klug, denn Sie sprechen nicht nur unsere Sprache, sondern haben sie sogar den beiden Kleinen beigebracht.“
„Danke für das Kompliment.“
Baptista wandte sich ihrem Sohn zu. „Geh ins Bett, Leiandros. Ich möchte ungestört mit Savannah plaudern.“
Worüber? fragte Savannah sich bestürzt. Bei ihrem früheren Aufenthalt in Griechenland hatte sie Baptista nur selten getroffen, und obwohl diese immer freundlich zu ihr gewesen war, wollte sie jetzt nicht mit ihr allein bleiben.
Hilfe suchend blickte
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