Email ans Universum (German Edition)
welche uns „magisch“ besser fühlen lassen oder schlechter – oder in okkulter Sprache die Klasse aller Segen und Flüche.
(Allgemeine Semantiker nennen dies die Klasse allen Knurrens und Schnurrens .)
Dieser riesige Berg von Magick, bwana . Du kannst mit diesem Zeug verdammt noch mal einen Typen umbringen. Und natürlich kannst du auch immer wieder die angeblich Hilflosen heilen, wenn du die Barmherzigkeit eines Dr. Erickson besitzt.
Einige Jahre zuvor gebaren die Doktoren Ogden und Richards in The Meaning of Meaning eine Unterscheidung zwischen der Bezeichnung (Denotation) und der Konnotation eines Wortes.
Bei der Denotation gehört jedes Wort oder jede Gruppe von Worten zum Meta-Modell, sobald es mit den Regeln des Modells übereinstimmt; das bedeutet, dass es einen wissenschaftlich aussagekräftigen Bezug zu der empirisch-phänomenologischen Welt besitzt.
Und bei der Konnotation bezieht sich jedes Wort oder jede Gruppe von Worten auf das Milton-Modell, sofern es mit den Regeln des Modells übereinstimmt; das bedeutet, dass es einen wissenschaftlich bedeutungslosen Bezug zu Nichts-Besonderem und Allem-im-Allgemeinen, besitzt, um uns so entweder besser oder schlechter fühlen zu lassen.
Unser Hauptproblem bei dem elementaren Spiel des Segnens und Verfluchens, das soziale Konversation genannt wird, liegt darin, dass es sehr oft – sehr, sehr oft – eine „objektive“ Denotation im wissenschaftlichen Meta-Modell und gleichzeitig eine „gefühlsbetonte“ neurosemantische Konnotation im magischen Milton-Modell aufweist. Mit anderen Worten hypnotisieren wir uns selbst und uns gegenseitig mit bemerkenswerter Leichtigkeit. In nur wenigen Minuten kann dich ein engagierter Dogmatiker dazu bringen, erregt etwas zu kreischen, was an das primäre Theorem der Magick erinnert. Dieses sagt aus, dass jedes erlebte nonverbale Ereignis „wirklich“ nur irgendein Geräusch oder Grunzen „ist“, das wir irgendwie kennzeichnen und etikettieren.
(Ein Resultat ist, dass eine Person dadurch verletzt wird, dass man Nadeln in eine Puppe steckt, die diese Person darstellt. Ein anderes Resultat ist, dass Kriegsbemühungen gefördert werden, wenn man Dartpfeile auf die Abbildung eines feindlichen Führers wirft.)
Illustration am Beispiel der Abtreibungsdebatte: Dadurch dass sie ihre Predigten auf dem geistigen Niveau einer mittelalterlichen Logik ständig wiederholt haben, konnten die Gegner von Abtreibungen die Befürworter dahingehend hypnotisieren, dass diese mittlerweile untereinander darüber streiten, ob dieses bestimmte nonverbale Ereignis innerhalb einer Frau „wirklich“ „ist“ (die Grunzlaute, die ich bevorzuge) oder ob es dies „tatsächlich“ nicht „ist“ (die Grunzlaute, die die andere Seite bevorzugt). Da die verschiedenen Geräusche, Grunz- und Zischlaute keinen empirischen, experimentellen, phänomenologischen oder existentiellen Bezug zu der sensorischen, sensuellen oder instrumentellen Kopie der Raumzeit haben, wird dieser Wettbewerb zu einer Angelegenheit des Milton-Modells, bei der jede Seite versucht, die andere Seite zu hypnotisieren.
Doch besitzt dies, um etwas rauer zu werden, die Struktur dessen, was Watzlawick in Pragmatics of Human Communication 22 das Spiel ohne Ende nannte. Dieses Spiel – welches Wort „ist“ „in Wirklichkeit“ ein Nicht-Wort – garantiert jenen, die diese Spiele wirklich mögen, enorme Unterhaltung und Selbstachtung. Bei den anderen verursacht es jedoch kafkaeske und „alptraumhafte“ Zustände, da sie das Spiel einfach nur verlassen und dahin zurückgehen wollen, wo Sprache wieder Sinn ergibt, jedoch nichtsdestotrotz für die scheinbar unendliche Länge des Spiels ohne Ende verzaubert und „verflucht“ bleiben.
Das Spiel ohne Ende beginnt mit dem Versuch zu entscheiden, welches Bellen oder Heulen denn „wirklich“ ein nonverbales existentes Ereignis „ist“.
Nichts davon stellt ein abstraktes Theorem dar. Die Rolle der Magick in allen sprachlichen Transaktionen hat sehr konkrete und erheiternde/beängstigende Implikationen:
Der gut dokumentierte Fall eines Mannes, der buchstäblich durch den Fluch und den „Todes-Knochen“ eines Schamanen getötet wurde. ( The Psychobiology of Mind-Body Healing von Ernest Lawrence Rossi, Norton, 1988, Seiten 9-12)
Der gleichermaßen gut dokumentierte Fall eines Mannes, ein Krebspatient, der auf wundersame Weise mithilfe eines Placebos mit Vergebung und Gesundheit gesegnet wurde (der Tumor schrumpfte um die
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