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Enders Spiel

Enders Spiel

Titel: Enders Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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jetzt schicken sie dich zur Strafe hinaus in den Gürtel.«
    Â»Ich bin erst sechs, Schwachkopf, ich bin noch minderjährig.«
    Â»Du bist ein Dritt, Schitt. Du hast keine Rechte.«
    Valentine kam herein, das Haar wie ein schläfriger Heiligenschein um ihr Gesicht. »Wo sind Mom und Dad? Ich bin zu krank, um in die Schule zu gehen.«
    Â»Wieder mal eine mündliche Prüfung, wie?«, meinte Peter.
    Â»Halt’s Maul, Peter«, sagte Valentine.
    Â»Du solltest dich entspannen und sie genießen«, sagte Peter. »Sie könnte schlimmer sein.«
    Â»Ich wüsste nicht, wie.«
    Â»Eine anale Prüfung.«
    Â»Ha! Ha!«, sagte Valentine. »Wo sind Mutter und Vater?«
    Â»Unterhalten sich gerade mit einem Typen von der I . F.«
    Instinktiv blickte sie Ender an. Schließlich hatten sie jahrelang damit gerechnet, dass jemand kommen und ihnen mitteilen würde, dass Ender bestanden hätte, dass Ender gebraucht würde.
    Â»Ja, sieh nur zu ihm hin«, sagte Peter. »Aber es könnte sich auch um mich handeln, weißt du. Vielleicht haben sie erkannt, dass ich am Ende doch der Beste von dem ganzen Haufen war.« Peters Gefühle waren verletzt, und wie üblich verhielt er sich deshalb rotznäsig.
    Die Tür öffnete sich. »Ender«, sagte Vater, »du kommst besser mal her.«
    Â»Tut mir leid, Peter«, stichelte Valentine.
    Vater schaute finster. »Kinder, das ist nicht zum Lachen.«
    Ender folgte Vater ins Wohnzimmer. Der I . F.-Offizier erhob sich, als sie eintraten, aber er gab Ender nicht die Hand.
    Mutter drehte ihren Ehering am Finger. »Andrew«, sagte sie, »ich hätte nie gedacht, dass du einer von denen bist, die sich unbedingt prügeln müssen.«
    Â»Der kleine Stilson ist im Krankenhaus«, erklärte Vater. »Du hast ihn ganz schön fertiggemacht. Mit deinem Schuh, Ender, das war nicht gerade fair.«
    Ender schüttelte den Kopf. Er hatte damit gerechnet, dass jemand von der Schule wegen Stilson kommen würde, nicht ein Offizier der Flotte. Das hier war ernster, als er geglaubt hatte. Und doch konnte er sich nicht vorstellen, was er sonst noch angestellt haben mochte.
    Â»Hast du irgendeine Erklärung für dein Benehmen, junger Mann?«, fragte der Offizier.
    Wieder schüttelte Ender den Kopf. Er wusste nicht, was er sagen sollte, und er hatte Angst, sich als noch monströser darzustellen, als seine Taten ihn ohnehin erscheinen ließen. Ich werd’s über mich ergehen lassen, egal, wie die Strafe aussehen mag, dachte er. Bringen wir’s hinter uns.
    Â»Wir sind bereit, mildernde Umstände gelten zu lassen«, sagte der Offizier. »Aber ich muss dir sagen, dass es nicht gut aussieht. Ihn in die Leistengegend zu treten, dazu wiederholt ins Gesicht und gegen den Körper, als er schon am Boden lag – das klingt, als hätte es dir richtig Spaß gemacht.«
    Â»Das hat es nicht«, flüsterte Ender.
    Â»Warum hast du es dann getan?«
    Â»Er hatte seine Bande dabei.«
    Â»Und? Entschuldigt das irgendwas?«
    Â»Nein.«
    Â»Erzähl mir, warum du ihn immer wieder getreten hast. Du hattest doch schon gewonnen.«
    Â»Ihn k . o. zu schlagen, war nur der erste Sieg. Ich wollte auch alle zukünftigen Kämpfe gewinnen, damit sie mich in Ruhe ließen.« Ender konnte nichts dafür, er hatte zu viel Angst, schämte sich zu sehr seiner eigenen Taten: Obwohl er es zu verhindern suchte, weinte er wieder. Ender hasste es zu weinen und tat es selten; doch nun, in weniger als einem Tag, hatte er dreimal geweint. Und jedes Mal war es schlimmer. Vor seiner Mutter und seinem Vater und diesem Militär zu weinen, das war schmachvoll. »Sie haben mir den Monitor abgenommen«, sagte er. »Ich muss nun auf mich selber aufpassen, oder?«
    Â»Ender, du hättest einen Erwachsenen um Hilfe bitten sollen«, begann Vater.
    Aber der Offizier stand auf und ging durch den Raum auf Ender zu. Er streckte die Hand aus. »Mein Name ist Graff, Ender. Oberst Hyrum Graff. Ich bin der Leiter der Grundausbildung an der Kampfschule im Gürtel. Ich bin gekommen, um dich aufzufordern, in die Schule einzutreten.«
    Also doch. »Aber der Monitor …«
    Â»Der abschließende Schritt deiner Überprüfung war zu sehen, was passieren würde, wenn der Monitor entfernt wird. Wir machen es nicht immer so, aber in deinem Fall …«
    Â»Und ich

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