Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)
bist.“
„Ich habe vor, die Situation auf die mir bestmögliche Art und Weise zu klären“, erwiderte sie. „Aber bitte gib mir etwas Zeit, damit ich mir überlegen kann, wie genau ich das mache.“
„Lass dir nur nicht zu viel Zeit. Meine Geduld ist nicht endlos.“
„Vielen Dank für die Einladung, T.J. Es tut mir leid, dass der Abend so enttäuschend zu Ende ging.“
„Gib mir Bescheid, wenn die Sache mit Rosies Vater aus der Welt geschafft ist. Und bedenke Folgendes, Francine: Du bist ihm vielleicht zufällig begegnet, doch er lebt hier nicht. Er ist nicht deinetwegen hier und auch nicht wegen Rosie. Werde ihn los. Sobald das Thema durch ist, lass es mich wissen. Allerdings lass mich nicht zu lange warten. Sowie er weg ist, haben wir eine zweite Chance.“ Er beugte sich zu ihr und küsste sie freundschaftlich auf die Wange. „Du kriegst das hin. Du musst es nur tun.“
Er schaute ihr lange in die Augen, dann stieg er in seinen Wagen und fuhr davon.
5. KAPITEL
J etzt war schon zum dritten Mal das absolut Unmögliche eingetreten – Sean traf Franci unverhofft auf der Straße. Da er nicht richtig etwas mit sich anzufangen wusste, wollte er in die Bar, wo er ihr das erste Mal begegnet war. Er hatte gehofft, sie dort wiederzusehen, auch wenn die Chancen dafür nicht allzu gut standen. Doch noch bevor er die Bar erreichte, sah er sie auf dem Bürgersteig entlanggehen, neben sich einen Mann, der seine Hand besitzergreifend auf ihren Ellbogen gelegt hatte und eine Tüte von einem Restaurant dabeihatte. Die beiden waren also schon essen gewesen.
Das konnte doch alles nur ein Wunder sein. Bestimmung.
Er beobachtete, wie das Paar den Bürgersteig entlangschlenderte und schließlich um die Ecke bog. Einige Zeit stand er da wie ein Idiot, dann ging er unwillkürlich zu seinem Wagen zurück, um ihnen hinterherzufahren – obwohl er wusste, dass das falsch war.
Er hatte keine Ahnung, was Franci für diesen Abend geplant hatte, wenn sie allerdings gerade das Restaurant verließen, fing der Abend wohl jetzt erst so richtig an. Sean wollte unbedingt wissen, ob Franci wieder einen neuen Mann hatte, ob sie die große Liebe gefunden hatte. Und ob er ein für alle Mal verschwinden sollte.
Als er bei seinem Wagen ankam, konnte er die Marke und die Farbe des anderen Fahrzeugs nicht mehr erkennen. Also konnte er ihnen nicht folgen – was vermutlich auch besser so war. Trotzdem konnte er nicht anders: Er fuhr auf gut Glück nach Eureka. In die Straße, in der Franci wohnte. Er parkte ein paar Häuser weiter auf der gegenüberliegenden Straßenseite und schaltete die Scheinwerfer aus. Einen Moment lang saß er einfach nur da. Er verdiente es wirklich nicht anders – er machte sich mit dieser Aktion doch nur lächerlich! Francis Haus war dunkel, nur das Außenlicht brannte. Falls sich noch etwas tat in dieser Nacht, dann sicher nicht hier.
In dieser Sekunde bog ein Wagen langsam in ihre Einfahrt ein. Sean sah zu, wie der Mann ausstieg und die Beifahrertür öffnete. Franci stieg aus, und der Mann begleitete sie zur Tür.
Wenn sie jetzt reingehen, muss ich wegfahren. Wie hat sie so richtig gesagt? Die Welt stand nicht still, seitdem wir uns getrennt haben. Ich habe mein Leben weitergelebt. Natürlich hat sie genauso ein Recht darauf, sich neu zu orientieren, wie ich es damals getan habe.
Doch es nützte nichts, dass er sich das einredete. Es fühlte sich nicht richtig an.
Er beobachtete, wie der Mann mit ihr sprach, sie freundschaftlich auf die Wange küsste und dann davonfuhr. Sean staunte nicht schlecht, dass Franci ihre Verabredung einfach so verabschiedete. Er ließ den Kopf aufs Lenkrad sinken.
Jetzt musste er
wirklich
fahren! Eigentlich durfte er überhaupt nicht hier sein, und vor allem durfte er jetzt auf keinen Fall den Fehler machen, sie zu bedrängen. Das würde alle seine Bemühungen, sich wieder zu versöhnen, zunichtemachen. Auf keinen Fall würde er …
Ein Klopfen an der Wagenscheibe riss ihn aus seinen Gedanken. Als er aufsah, stand Franci da und klopfte mit ihrem Schlüssel gegen die Scheibe. Er öffnete das Fenster.
„Verfolgst du mich etwa?“, schrie sie ihn wütend an. „Nicht wirklich“, erwiderte er. „Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken.“
„Du hast mich nicht erschreckt, Sean! Du bist einfach ein Idiot!“, sagte sie und machte auf dem Absatz kehrt, um zum Haus zurückzugehen. Aber sie blieb noch einmal mitten auf der Straße stehen und rief: „Du bist der
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