Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)
bleibe. Daraufhin meinte er, wenn ich eine Garantie von ihm haben wollte, dann sollte ich besser gleich abhauen.“
„Immerhin weiß der Mann, was er nicht will“, stieß T.J. aus und grinste höhnisch.
„Wir waren eben beide wütend“, fuhr sie fort. „Ich stellte ihm ein Ultimatum: Wenn er nicht bereit wäre, sich zu mir zu bekennen, müsste ich ihn verlassen. Und er erwiderte nur: ‚Pass auf, dass dir die Tür nicht in den Rücken knallt.‘ Wir warfen uns beide schlimme Dinge an den Kopf. Natürlich hätte ich ihm von dem Baby erzählen können, T.J. Natürlich hätte ich es ihm hinterherrufen können, während er hinausstürmte. Wahrscheinlich hätte er dann sogar Verantwortung übernommen.“ Ihre Augen wurden feucht und sie musste schlucken. „Und ich hätte nie erfahren, ob …“ Ihre Stimme versagte. Sie holte tief Luft und richtete sich auf. Stolz. „So wollte ich es einfach nicht.“
„Meine Güte, Francine“, stieß T.J. aus. „Du hast ihn belogen.“
„Ich hatte immer vor, es ihm zu sagen“, warf sie ein. „Wirklich. Als ich herausfand, dass es ein Mädchen war, wollte ich es ihm sagen. Doch ich konnte nicht. Später wollte ich es ihm erzählen, kurz bevor sie auf die Welt kam, aber ich war immer noch so wütend und so allein. Dann wollte ich es ihm unmittelbar nach der Geburt mitteilen, doch er hatte mir ein paar saublöde Nachrichten auf die Mailbox gequatscht – so arrogant, so betont fröhlich: ‚Lass den Kontakt nicht abreißen, Süße‘ – und da schaffte ich es auch nicht. Und plötzlich waren vier Jahre ins Land gezogen.“
T.J. runzelte die Stirn. „Das hättest du mir schon längst sagen müssen. Bevor wir etwas so fest miteinander anfangen. Und vor allem hättest du es
ihm
sagen müssen.“
„Weißt du, was, T.J.? Ich bin etlichen Leuten so einiges schuldig, aber ganz oben auf der Liste steht Rosie. Ihr bin ich es schuldig, sie zu beschützen, nicht nur physisch, sondern auch emotional und psychisch. Ich weiß, dass Sean sauer sein wird – genau wie seine Mutter, die sogar
sehr
sauer sein wird. Sie ist eine echte Naturgewalt, glaub mir. Wenn du allerdings wüsstest, wie wenig ich Sean bedeutet habe … Er hat mich schließlich einfach so gehen lassen! Bei der bloßen
Vorstellung
von einem gemeinsamen Kind!“
„Hör zu. Es gibt einfach Männer, die keine Kinder wollen. Trotzdem steht es uns zu, die Wahrheit zu erfahren“, entgegnete T.J.
„Rosie war gerade ein paar Monate alt, da realisierte ich, dass ich jeden Tag weinte. Manchmal stundenlang. Ich habe die gesamte zweite Hälfte meiner Schwangerschaft geheult und an jedem Tag nach ihrer Geburt. Also traf ich eine Entscheidung – nämlich die, dass ich ihr das nicht antun darf. Wenn die einzige Möglichkeit, aus ihrer Mutter eine glückliche, positiv denkende Frau zu machen, darin bestand, Sean Riordan zu vergessen, dann würde ich das tun. Womöglich hätte Sean seine Verantwortung ernst genommen. Doch das war nie das, was er wollte! Rosie und ich … Wir haben es verdient, dass man uns liebt und uns haben will. Ohne jeden Zweifel verdienen wir das.“
Sie saßen einen Moment schweigend da, bis T.J. antwortete: „Das erklärt einiges. Du hast immer einen Teil von dir zurückgehalten. Sag mir bloß eins, Franci: Was erwartest du? Was soll aus uns werden? Denn dein Ex und ich haben ein paar Dinge gemeinsam.“
„Wir stehen aber vor keiner ausweglosen Situation, T.J. Wir scheinen uns in allen Dingen einig zu sein. Außer bei Lachs“, erwiderte sie lächelnd. „Ich wollte dir nur einfach erklären, warum ich heute Abend mit den Gedanken woanders bin.“
„Und was machen deine Kopfschmerzen?“, fragte er.
„Nicht wirklich besser.“
„Ich glaube, ich habe verstanden“, sagte er. „Ich hatte mir allerdings gewisse Hoffnungen gemacht, als ich hörte, dass Rosie bei ihrer Großmutter übernachten wird.“
„Ich hätte dir absagen sollen“, wiederholte Franci und schüttelte den Kopf. „Ich werde dich heute Abend nicht mit nach Hause nehmen, T.J. Ich bin nicht in der Verfassung.“
Er lachte ein bisschen zu laut, dann nahm er ihre Hand. „Glaub mir, Franci – ich finde dich verführerisch, aber ich werde dir nicht in die Quere kommen. Klär die Situation mit dem Mann, triff eine Entscheidung, ob du Rosie allein erziehen willst, oder überdenke das Ganze noch einmal. Und wenn alles bereinigt ist, lass uns weitermachen. Übrigens solltest du diesem Sean noch etwas mitteilen, wenn du ganz ehrlich zu
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