Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)
Kopfschmerzen. Wahrscheinlich bin ich heute Abend nicht gerade die beste Gesellschaft.“
„Du bist nicht nur abwesend, du hast auch ein paar Dinge zur Sprache gebracht, die sonst noch nie ein Thema für dich waren. Die Mädchen, die Studentinnen. Das hat doch mit Kopfschmerzen nichts zu tun.“
Sie schaute ihm eine Sekunde in die schönen braunen Augen. Er lächelte, was sie zum Lachen brachte. T.J. war zu einfühlsam, ihm konnte sie nichts vormachen. „Ich habe wirklich Migräne. Sie wird von einem gewissen Sean Riordan verursacht.“
„Ach ja? Ich hoffe, er ist nur ein Versicherungsvertreter?“, scherzte T.J.
Sie schüttelte den Kopf. „Er ist Air-Force-Pilot. Ich kenne ihn von früher, als ich noch als Krankenschwester beim Militär gearbeitet habe. Ich bin ihm neulich abends zufällig über den Weg gelaufen, als ich mit meinen Freundinnen unterwegs war.“
„Aha“, erwiderte T.J. und lehnte sich zurück. „Und jetzt geht er dir nicht mehr aus dem Kopf.“
„Das kann man so sagen“, meinte sie und legte nun auch ihre Gabel zur Seite. Sie hatte Lust, sich die ganze Geschichte von der Seele zu reden. Außerdem schuldete sie T.J. eine Erklärung. Immerhin waren sie zusammen. „Ich habe das noch nie jemandem erzählt, T.J. Nur meiner Mutter, aber nicht meinen Freundinnen und erst recht nicht Rosie.“
„Ich darf mich also geehrt fühlen“, sagte er und führte das Weinglas zum Mund. „Oder soll ich in Panik ausbrechen?“
„Er ist Rosies Vater“, verkündete sie und sah ihn direkt an. Um schnell wieder wegzuschauen.
T.J. stellte das Glas ab. „Was du nicht sagst.“
Sie schaute ihn wieder an. „Ich wusste, dass ich mich eines Tages damit würde auseinandersetzen müssen. Allerdings dachte ich, ich könnte den Zeitpunkt selbst bestimmen. Vor einer Woche begegneten wir uns dann zufällig, und er fing mich hinterher ab und wollte mit mir einen Kaffee trinken gehen. Er meinte, unsere Trennung wäre ein großer Fehler gewesen, der nur an unser beider Sturheit gelegen hätte, und wir sollten noch einmal über alles sprechen.“
„Ziemlich direkt, nicht wahr? Offensichtlich warst du anderer Meinung.“
„Ich habe ihm gesagt, er soll verschwinden. Aber das habe ich nur getan, weil ich wütend war. Ich habe kein Recht, ihn von Rosie fernzuhalten. Ich werde ihm von ihr erzählen müssen, T.J. Und darauf freue ich mich wirklich nicht.“
„Oh, oh. Das klingt nicht gut. Als du mir sagtest, Rosie kennt ihren Vater nicht, bin ich immer davon ausgegangen, der Erzeuger hätte sich aus dem Staub gemacht, da er seiner Verantwortung nicht nachkommen wollte.“
„Nicht wirklich“, erwiderte sie und schüttelte den Kopf. „So war es nicht. Trotzdem war unsere Trennung kein Fehler, wie er es sieht. Der Fehler lag vielmehr darin, dass wir überhaupt zusammen waren. Er hatte immer wieder betont, er will weder heiraten noch Kinder haben. Ich dagegen wünschte mir immer Familie.“
„Und wieso … Wieso warst du dann mit ihm zusammen?“
„Keine Ahnung. Weil ich ihm nicht widerstehen konnte? Oje, ich höre mich an wie ein liebeskranker Teenager. Nur war ich kein Teenager mehr. Und wir hatten eine tolle Zeit zusammen – nur das mit dem Heiraten und Kinderkriegen bekam er einfach nicht hin.“ Erneut schüttelte sie den Kopf. „Ich wusste immer, dass einer von uns seine Meinung ändern muss, oder wir würden uns trennen. Dann nahte mein Austritt aus der Air Force, und für Sean stand eine Versetzung an. Zu diesem Zeitpunkt waren wir schon zwei Jahre ein Paar. Und rate, was passierte? Ich wurde schwanger. Kein Zweifel möglich – das wusste ich als Krankenschwester sofort. Also fragte ich ihn, wie er sich unsere gemeinsame Zukunft vorstellte. Seine Antwort lautete: ‚Du scheidest aus der Air Force aus, du bist jetzt frei. Du kannst entweder mit mir kommen oder es sein lassen.‘ Von da an ging es bergab mit uns. Ich sagte ihm, dass ich mir Kinder wünsche, und er sagte: ‚Mit mir? Nicht in diesem Leben.‘“
T.J. schluckte. Er schaute auf die Tischdecke, dann nahm er seine Gabel und stocherte damit in seinem Essen herum, ohne jedoch etwas zu essen. Er wirkte unglücklich. Schließlich sah er hoch. „Und du hast es ihm nicht erzählt.“ Es war keine Frage.
„Es war eine ausweglose Situation vor der Trennung. Ich wollte den nächsten Schritt in unserer Beziehung machen, doch daran hatte er kein Interesse. Ich sagte zu ihm, dass er wohl nie so weit sein würde. Also müsste ich sehen, wo ich
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