Endlich erwachsen
Fallbeispiele auf Seite 171 ).
Ein Beispiel: Nach dem Fachabitur weiß Konstantin nicht genau, wie es weitergehen soll. Für ein Jahr jobbt er erst einmal als Nachtportier und Aushilfe im technischen Dienst in einem Hotel. Dort verdient er 600 Euro im Monat. Für dieses Einkommen werden Beiträge zur Sozialversicherung fällig. Konstantin hat den Vorteil, dass er als Arbeitnehmer bei diesem Einkommen nur reduzierte Beiträge zahlen muss, da er weniger als 800 Euro verdient. Trotzdem bleiben von seinen 600 Euro am Ende nur knapp 497 Euro übrig.
Andererseits sichern Sie sich damit auch zusätzliche Leistungen: Angenommen, Sie arbeiten zwölf Monate als beitragspflichtiger Angestellter und danach geht es nicht mehr weiter, haben Sie zumindest für ein halbes Jahr den Anspruch auf Arbeitslosengeld I. Denn eine Voraussetzung dafür ist, dass Sie in den vergangenen 24 Monaten mindestens 12 Monate Beiträge an die Arbeitslosenversicherung geleistet haben.
Lernen und Helfen: Freiwilligendienste
Eine in den letzten Jahren immer beliebtere Möglichkeit, Zeit zu überbrücken, ist das freiwillige Engagement im sozialen oder ökologischen Bereich. Jedes Jahr nutzen hierzulande rund 35 000 junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren die Möglichkeit, einen gesetzlich geregelten Freiwilligendienst zu absolvieren. Der überwiegende Teil entscheidet sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und arbeitet zum Beispiel in Krankenhäusern, Einrichtungen für Behinderte oder Jugendclubs. Auch die Mitarbeit in Sportvereinen oder Denkmalpflege sind möglich.
Hinzu kommen noch junge Menschen, die sich für ein „freiwilliges ökologisches Jahr“ (FÖJ) entschieden haben und beispielsweise Umwelt- und Naturschutzgruppen und Verbände bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützen, sich im Pflanzen- oder Tierschutz engagieren oder Schulklassen über die Lebenswelt Wattenmeer informieren. Diese Angebote gibt es seit Jahrzehnten, und sie wird es auch weiter geben. Wenn Sie sich dafür entscheiden, arbeiten Sie in der Regel für ein Jahr für Ihre Einsatzstelle.
Als weitere wichtige Säule der Freiwilligenarbeit in Deutschland kommt zum 1. Juli 2011 der Bundesfreiwilligendienst hinzu: Mithilfe dieses neuen Freiwilligendienstes sollen die Lücken geschlossen werden, die der Wegfall des Zivildienstes seit dem Auslaufen der Wehrpflicht hinterlässt. Anders als beim FSJ oder FÖJ ist hier keine Altersgrenze gegeben. Die Teilnehmer können auch älter als 27 Jahre sein.
Bewerben und Chance nutzen
Grundsätzlich stehen die verschiedenen Formen des Freiwilligendienstes allen Schulabgängern offen. Anbieter für ein Freiwilligenjahr sind anerkannte Organisationen im sozialen und ökologischen Bereich, unter anderem das Deutsche Rote Kreuz, die Arbeiterwohlfahrt oder auch Umweltstiftungen und Naturschutzverbände. Die Träger sind für die Konzeption des Freiwilligendienstes, für die Koordination und Organisation zuständig und vermitteln die Freiwilligen in ihre Einsatzstellen. Wenn Sie sich für ein freiwilliges Jahr interessieren, erkundigen Sie sich am besten direkt bei den jeweiligen Trägern über mögliche Einsatzstellen und Bewerbungsvoraussetzungen.
x Erfolgreich bewerben
Bestimmte Posten für ein Freiwilliges Jahr sind heiß begehrt. Deshalb sollten Sie wie bei anderen Bewerbungen auch lange Vorlaufzeiten einkalkulieren. Sollte es beim ersten Mal nicht mit der Bewerbung klappen, bleiben Sie dran: Die Chancen stehen nicht schlecht, dass kurzfristig noch jemand abspringt, sodass Sie doch noch die Wunschstelle bekommen.
@ Freiwilligendienste
Mehr Hintergrundinformationen, Hinweise zu Bewerbungen und Kontaktadressen zu Trägerorganisationen finden Sie unter:
www.bmfsfj.de : Das Bundesfamilienministerium stellt die wichtigsten Informationen zu FSJ, FÖJ und Freiwilligendiensten im In- und Ausland zusammen (Stichwort „Engagementpolitik“, „FSJ/FÖJ“). Hier können Sie unter anderem die Broschüre „Für mich und für andere – Freiwilliges Soziales Jahr/Freiwilliges Ökologisches Jahr“ kostenlos herunterladen.
www.freiwilligendienste.de : Der „Wegweiser Freiwilligendienste“ ist eine deutschlandweite und trägerübergreifende Informationsplattform zu den zahlreichen Dienstformen und Einsatzmöglichkeiten in den Jugendfreiwilligendiensten. Hier finden Sie unter anderem eine umfassende Datenbank mit Plätzen für den Freiwilligendienst im In- und Ausland.
Weitere Informationen bieten außerdem die
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