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Endzeit

Endzeit

Titel: Endzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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gelang ihm ja aus eigener Kraft die Flucht.
    Er hörte die beiden Dienerkreaturen hinter sich aufschreien.
    Keine Zeit zu verlieren! Er hatte keine Ahnung, in welchem Trakt des Gebäudes er sich befand. So rannte er einfach los.
    Der Gang, in dem er sich befand, war nur spärlich von wenigen Fackeln erhellt. Von irgendwoher erreichte sie in schwacher Luftzug, der ihre Flammen leicht erzittern ließ.
    Die Wächter hatten ihre Überraschung überwunden, und selbst gebrochene Rippen konnten eine Kreatur, die längst tot war, nicht aufhalten. Ihre polternden Schritte verrieten Kierszan, daß sie ihm dicht auf den Fersen waren. Mehr denn je wünschte er sich, die Metamorphose würde vor der Zeit einsetzen. In seiner Wolfsgestalt hätte er bedeutend bessere Karten gehabt.
    Aber auch so überließ er seinen wölfischen Instinkten die Oberhand, verschmolz fast mit den Schatten, schlug Haken und entschied sich erst in den allerletzten Momenten für die Abzweigungen, die immer wieder in andere Gänge mündeten.
    Dieses Gefängnis war ein regelrechtes Labyrinth! Er folgte weiter dem schwachen Luftzug und gewann an Vorsprung. Allmählich wurden die Schritte seiner Verfolger leiser und verklangen schließlich ganz.
    Schweratmend blieb Kierszan schließlich stehen und lauschte. Es gab keinen Grund zur Beruhigung. Wahrscheinlich waren die zwei nur umgekehrt und holten Verstärkung. Und ebenso wahrscheinlich würde man die Wachen an den Ausgängen verstärken. Über kurz oder lang mußten sie ihn aufspüren.
    Kierszan wagte nicht daran zu denken, was sie mit ihm anstellen würden, wenn sie ihn erst gefunden hatten. Er hastete weiter und erreichte einen Kreuzpunkt. Oben in der Decke war ein Luftschacht eingelassen, der mit einem Gitter gesichert war.
    Kierszan fluchte unterdrückt. Das Gitter lag zu hoch, um es mit einem Sprung zu erreichen. Wenn Rudnik bei ihm gewesen wäre, hätte er sich vielleicht auf dessen Schultern stellen können.
    Rudnik .
    Ihm kam eine Idee. Warum sollte er nicht versuchen, wieder zu Rudnik zu gelangen und mit ihm gemeinsam zu diesem Lüftungsgitter zurückzukehren? Damit rechneten die Dienerkreaturen gewiß nicht. Sicherlich konzentrierte sich jetzt aller Aufmerksamkeit in erster Linie auf ihn, Kierszan. Vielleicht hatte er Glück, und Rudnik befand sich noch immer in dem Raum, in dem er die Wächter überwältigt hatte.
    Obwohl er etliche Haken geschlagen hatte, fand er den Weg zurück mit fast schlafwandlerischer Sicherheit.
    Einige Male stieß er auf weitere Wächter, aber sie waren schon von weitem zu hören, so daß er jedesmal die Zeit fand, sich im Schatten zu verstecken.
    Schließlich erreichte er die Tür, hinter der er Rudnik vermutete. Vorsichtig schlich er näher, wobei er sich vergewisserte, daß nicht eine der Dienerkreaturen irgendwo Wache hielt.
    Er legte sein Ohr gegen das Türblatt und lauschte. Von drinnen glaubte er ein schwaches Wimmern zu vernehmen.
    »Rudnik!« flüsterte er gerade so laut, daß es der Gefährte hören mußte. Das Wimmern verstummte. Vorsichtig drückte Kierszan er die Türklinke nach unten. Natürlich war sie verschlossen, aber damit hatte er gerechnet.
    Jetzt oder nie! Er hatte nur diesen einen Versuch! Noch einmal lauschte er, ob irgendwo einer der Wächter zu hören war, dann nahm er Anlauf und warf sich mit aller Kraft gegen die Tür. Krachend fiel sie nach innen.
    Das erste, was er sah, war Rudnik, der geknebelt und zu einem Bündel verschnürt auf dem Boden lag und ihm verzweifelt entgegenblickte. Das zweite waren die Wächter, die nur auf ihn gewartet hatten. Es waren fünf, und diesmal würden sie ihm nicht den Hauch einer Chance lassen!
    Aber er würde kämpfend untergehen! Mit einem Schrei stürzte sich Kierszan auf die Gegner. Seine Faust zertrümmerte einen Un-terkiefer, während sich die Finger seiner linken Hand in den Haaren eines weiteren Gegners festkrallten. Ein gemeiner Hieb traf seinen Bauch, und noch während er sich vor Schmerz krümmte, trat ihm ein weiterer Angreifer von hinten in die Kniekehlen, so daß er aufstöhnend zu Boden sank. Sein Kopf wurde gegen den Steinboden gehämmert, und rotes Blut spritzte wie eine Fontäne aus seinen Nasenlöchern.
    Er sah den Blutdurst in den Augen seiner Gegner auflodern. Sie würden ihn zerreißen. Aber etwas hielt sie davon ab, sich auf ihn zu stürzen. Brutal rissen sie ihn hoch und hielten ihn fest.
    »Du hast Glück, daß deine Herrin nach dir verlangt!« zischte ihm eine der Kreaturen haßerfüllt

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