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Energie fur Centaur

Energie fur Centaur

Titel: Energie fur Centaur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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gesehen habe. Sie sagt mir, daß ihr so uninteressiert
an unserem Objekt nicht seid. Und du weißt ganz genau, besser
als viele andere von euch, daß ihr in den nächsten Jahren auf
jedes Watt angewiesen sein werdet; eure fossilen Brennstoffe
gehen rapid zu Ende. Und bevor ihr einen Ersatz habt, vie lleicht die Atomenergie, würdet ihr auf unsere Maschine schon
angewiesen sein.“
„Du weißt, daß wir sie haben werden.“ Aha, er hatte wieder
einmal einen Höhenflug. Und jetzt sah Gernot auch Zusammenhänge. Sie haben die Administration einfach unter Druck
gesetzt und deren Hauptargument, die Maschine werde
gebraucht, damit zunichte gemacht, daß sie die eigene anbieten. Wozu also noch länger Menschen mit ihren verderbten
Einflüssen… Gut vorbereitet und beinahe gelungen!
„Das darf ich doch wohl ein wenig bezweifeln“, sagte Gernot
obenhin und bewußt überheblich. Er hatte den Eindruck, daß
Lim hellhörig wurde.
Gernot bluffte, aber nur ein bißchen. In der Tat war es so,
daß sie in die Schubaggregate der Schleife Kernfusoren
einbauten, die allein das Verfahren ökonomisch gestalteten.
Alle anderen Antriebe würden umgerechnet fast ebensoviel
Energie verbrauchen, wie aus der Anlage herausgeholt werden
sollte. Und in der praktischen Kerntechnik waren die Centauren noch zurück. Das wußte Lim natürlich auch.
Lim brach auch sofort das Thema ab, ging aber zum Angriff
über. „Was also wolltest du mit mir besprechen?“
Es war tatsächlich Gernots schwache Stelle. Er wußte zwar
mittlerweile genau, was er wollte. Aber sein Vorschlag konnte
einen abrupten Schlußpunkt setzen, und daran war er nicht
interessiert. Lim schien ihm in Plauderstimmung. Er fragte
harmlos: „Wie wird sich Region fünf entwickeln, wenn wir
nicht mehr da sind?“
„Bah!“ Die Maschine sagte tatsächlich
„bah“. „Es sind
Centauren. Wir sorgen dafür, daß sie euch schnell vergessen.“
„Daß sie Centaur Nutzen bringen könnten, der auch deinen
Zielen hilft, glaubst du nicht?“
„ Sie bringen keinen Nutzen. Was von dem, was sie machen,
zu brauchen ist, na, das laß unsre Sorge sein.“
Wie ein centaurischer Bourgeois! dachte Gernot. Ein gewissenloser Ausbeuter, aber ein brillanter. Und Gernot war immer
mehr davon überzeugt, daß Lim das Haupt dieser Nadisten
war. Über eins brauchte er noch Gewißheit, bevor er seinen
Schuß losließ:
„Meinst du, daß deine Tanks unten lange
vorhalten?“ Es war natürlich eine törichte Frage, aber Gernot
hatte sie bewußt so hinterhältig gestellt.
Wieder trat in Lims Augen das überhebliche Lächeln.
„Meinst du, es gibt keinen Nachschub?“
„Die Anlage ist zumindest verletzlich“, gab Gernot zu bedenken, und dann wie nebenbei: „Wenn dir deine Energiezentrale ausfällt, ist viel von deiner Macht passé, Lim.“
Gernot sah förmlich, wie er sich aufplusterte. Er war sehr
gespannt, in welche Richtung die Tirade gehen würde. Er
hoffte sehr, in die gewünschte.
Gernot frohlockte. Lim prahlte nicht, wie viele Zentralen er
hätte, sondern: „Ha, du hast ja keine Ahnung, wie sie geschützt
ist. Glaube nicht, daß ich nicht um ihre Bedeutung wüßte. Die
brauchst du mir nicht zu erklären, Mensch Gernot Wach!“
Da hat er’s mir aber gegeben, dachte Gernot mit innerlichem
Grinsen. Reingefallen, großer Lim! „Entschuldige nur“, sagte
er mit einem bedauernden Schulterzucken. „War wohl eine
unüberlegte Bemerkung von mir.“
„Du sagst es!“ grollte er.
Und dann kam Gernot: Er straffte sich und sagte langsam
und betont, sicher, daß Lim auch die Satz- und Stimmnuancen
mithörte: „Ich mache dir einen Vorschlag, Lim: Wir bauen die
Maschine gemeinsam, von zwei Werften aus. Am liebsten wäre
mir, wir könnten Region fünf mit einbeziehen.“
Lim war offensichtlich überrascht. Er entgegnete zunächst
nichts, aber langsam zog auf seinem Gesicht ein Lachen auf,
und dann lachte er offenbar herzlich. „Du bist ein Witzbold,
Mensch Gernot Wach“, sagte er. „Ihr fliegt bald ab. Das ist
beschlossen.“
„Einige werden abfliegen. Der Mensch Gernot Wach und
seine Gruppe nicht. Wir bauen weiter, und ich sage dir,
Centaure Lim, und es ist mein letztes Angebot: Wenn wir keine
Gemeinsamkeit finden, nehme ich keine Rücksicht auf dich,
breche aus der kosmischen Partnerschaft aus. Ich weiß, daß du
nicht nur Freunde hast. Denke nicht, wenn du mir die Stimme
nimmst, daß du mir auch den Willen brichst. Deiner Arroganz
gibt es noch etwas entgegenzusetzen. Ich

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