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Engel beißt man nicht! (German Edition)

Engel beißt man nicht! (German Edition)

Titel: Engel beißt man nicht! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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noch einmal zurück. „Ich nehme den Van“, sagte er zu Chris und Sam. Die beiden nickten. Dann schenkte er Sienna einen langen Blick der sagte: mit Rücksicht auf dich werde ich heute Auswärts essen . Sienna erwiderte sein Lächeln dankbar und er ging.
    Obwohl sie das natürlich kein bisschen beruhigte, war sie doch gerührt von seiner Rücksichtnahme.
    Plötzlich stand Leon ein drittes Mal im Raum. Sienna musste lachen, doch es blieb ihr im Hals stecken , als sie seinen Gesichtsausdruck sah. Er hatte auf sein Handy gestarrt und steckte es nun ein.
    „Notruf von Julian“, sagte er.
    Die Männer sprangen von ihren Stühlen und liefen ihm hinterher. Sienna tat dasselbe.
    Im Van stellte sie die Fragen, kaum dass sie angeschnallt war. „Leon, was, wer, wo, wieso?“
    Leon drehte den Van mit auf dem feinen Kies rutschenden Reifen. „Julian braucht Unterstützung. Etienne. Irgendwo da draußen. Keine Ahnung.“
    „Irge ndwo da draußen?“ Der Van schleuderte hin und her. Wäre sie nicht angeschnallt gewesen, klebte sie nun wie eine Cartoon-Figur an den Scheiben. Endlich verlief die Straße gerade. „Verdammt nochmal Leon, wohin fährst du , wenn du nicht weißt wo er ist?“
    „Er hat sein Handy noch an“, sagte Chris. Leon konzentrierte sich aufs Fahren, was auch empfehlenswert war, bei seinem Stil. „Und das funkt uns ein GPS Signal.“
    „Und wo ist er?“
    Chris auf dem Beifahrersitz deutete auf das Cockpit. Dort befand sich ein kleiner GPS Monitor. „Das müsste ungefähr beim Golfplatz sein, ganz in der Nähe des Rates“, sagte er.
    „Ich will auch so ein Handy“, sagte Sienna spontan.
    „Kein Problem“, antwortete Chris. „Ich programmiere dir später eins aus unserem Fundus.“
    „Du solltest lieber nach einer Waffe fragen“, riet Sam.
    Sienna schluckte. Nicht mal zu primitiveren Zeiten hatte sie sich bewaffnen müssen. Ihre Missionen waren geistiger und gewaltfreier Natur. „Das steht nicht in meiner Stellenbeschreibung“, sagte sie.
    „Missy, das war before vampires , ich glaube dein Job hat grade neue Regeln bekommen“, sagte Sam lachend. „Frag mal Gabriel, ob er dir sein Kampfschwert leiht.“
    „Wir sind gleich da“, informierte Leon. „Gebt ihr wenigstens eine Knarre, wenn sie schon nicht mit einem Messer hantieren will. Julian lässt sich unsere Eier zum Frühstück servieren, wenn ihr was passiert.“
    Sam beeilte sich aus dem Geheimfach im Boden des Van einen handlichen Revolver rauszusuchen, den Sienna in die Hand nahm, als sei er klebrig. Sam erklärte ihr wie man damit umging.
    Vielen Dank, Gabriel, dachte Sienna. Doch dann holte die Sorge um Julian sie ein. Hoffentlich hatte er sein Herz noch bei sich. Für ihn würde sie sogar lernen auf Leute zu schießen. Aber nur auf Unsterbliche. Sollte er je von einem Menschen bedroht werden, musste sie sich etwas anderes einfallen lassen.
     
    Bewaffnet bis an die Zähne stiegen sie aus dem Van, den Leon unter hohen Bäumen geparkt hatte. Ein weiter Golfplatz breitete sich vor ihnen aus. Die Sonne war bereits untergegangen und machte die Szenerie aus Rasenflächen und altem Baumbestand schattig grau, sodass das Auge jede Windbewegung in den Ästen für eine Bedrohung hielt.
    Die Männer verteilten sich ein wenig, blieben jedoch in gegenseitiger Sichtweite. Sienna hielt sich dicht an Chris. Wiederholt versuchte , sie Julian telepathisch zu erreichen und sein Schweigen beunruhigte sie.
    „Da hinten“, deutete Leon mit einer Handbewegung an, die Worte durch stumme Lippenbewegungen formend.
    Sie schlichen an eine uralte, breite Eiche heran, deren Stamm als Deckung diente.
    Etienne und Julian umkreisten einander mit gezückten Messern.
    Sienna tippte Chris auf die Schulter. „Sieht so euer Alltag aus?“
    „Ich fürchte, ja.“
    Sienna blickte in den nachtblauen Himmel. Wo war sie da nur hineingeraten ?
    Julian schien Herr der Lage, hatte lediglich zur Sicherheit das Team herbeigerufen, das Handy an seinem Gürtel aktiviert, anscheinend unbemerkt vom Gegner.
    „Du hast keine Ahnung wie das ist ! , rief Etienne.
    „Irrtum“, sagte Julian in ruhigem Tonfall.
    Er blieb stehen, beendete eine Baumumkreisung mit Etienne und stellte sich ihm auf freiem Rasen. „Gib auf. Wir sind in der Überzahl!“
    Etienne sah sich hektisch um. Die Männer und Sienna traten vor, sodass er sie sehen konnte. Etienne ließ seine Waffe nicht fallen. Er machte einen verzweifelten Eindruck und biss sich auf die Unterlippe. Sienna schlenderte langsam auf

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