Engel der Schatten - 03 - Sandra Henke
Böse sollte mich nicht entflammen. Die Gefahr war zu groß, in den Flammen umzukommen. Ich blickte zur Treppe, die hinunter zu den Katakomben führte und mir das ganze
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Sandra Henke
Herrin von Vandalis
Ausmaß derber Unkeuschheit offenbaren konnte. Wollte ich das wirklich sehen? Meine Neugier war stärker als die zahlreichen Warnungen, die in meinem Kopf widerhallten. Ich stand auf und schlich auf die Treppe zu. Ohne mir selbst Zeit zum Grübeln zu lassen, hastete ich die Stufen hinunter und traf auf eine Mauer menschlicher Abgründe.
Ich befand mich inmitten einer Folterkammer, die bestens ausgestattet war. Von Streckbänken über eiserne Büstenhalter bis hin zu Schenkelspreizern erblickte ich jedes mir bekannte Folterinstrument. Meine Fantasie begann zu arbeiten und ich war nicht in der Lage, sie daran zu hindern mir Bilder auszumalen, die empörend und obszön zugleich waren. Doch in meinen Tagträumen sah ich kein Blut und auch keinen Schmerz, sondern ungeahnte Lust, die nur an einem Ort wie diesem geschehen konnte, an einem Ort, der finster und verborgen war, fernab der Zivilisation mit all
ihren Regeln und Moralzwängen. Diese verdorbene Stätte befreite, obwohl sie gefangen hielt.
Und plötzlich sah ich mich in meinen Träumen umringt von fünf Männern, die
durch Umhänge und Kapuzen ihre wahre Identität versteckten. War es der dickleibige Koch, der mir die Hände auf den Rücken band? Zog der Kutscher meinen Kopf an den Haaren nach hinten, während der knabenhafte Diener, der mir morgens immer das Wasser zum Waschen brachte und sich vor mich kniete, um mir hingebungsvoll meine Füße zu waschen, nun mein Nachthemd mit einem Messer aufschnitt und meine nackten Brüste in seinen Händen wog? War Magolat einer der Maskierten? Die Männer drängten mich über einen angespitzten Holzpflock, der im Boden befestigt war und zwangen mich, darauf Platz zu nehmen. Die Spitze drang in meine Scheide, die schon feucht und entspannt von der Situation an sich war - ich, nackt und gefesselt, einer Hand voll fremder Männer ausgeliefert, in den finsteren Katakomben, wo niemand mich vermuten würde.
Sie befestigten die Handfessel an dem Pflock, so dass ich aufrecht sitzen musste und meine Brüste sich den Männern wollüstig anboten. Und sie griffen beherzt zu. Ihre Hände wanderten über meinen Körper. Sie streichelten meinen Busen, kraulten mein Schamhaar und hielten mir die Augen zu, während sie mich einer nach dem anderen küssten. Ihre Zungen drangen in mich ein. Ich schmeckte jeden einzelnen von ihnen.
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Sie saugten an meinen Brustwarzen. Ihre Zungen leckten über meine Lippen. Sie rieben meine geschwollene Klitoris, brachten mich zum Seufzen und obwohl ich ihnen ausgeliefert war, dienten sie meiner Lust.
Ich stöhnte leise und schreckte aus meinem Tagtraum auf. "Ich will das nicht! Sie kehrt immer wieder, diese Gier, diese Schamlosigkeit. Das gehört sich nicht für eine junge Dame."
Ich wünschte mir die Stärke meines Vaters. Immerhin regierte er die westliche Krisis. Sein Gang war aufrecht, seine Schultern straff. Einzig ein Lächeln vermisste ich.
Durch einen der Torbögen, die in weitere Kammern führten, drang Licht zu mir herüber, begleitet von Wehklagen, das lustvoller nicht hätte sein können. Bisher hatte ich nicht gewusst, dass ein Mensch zu derartigen Lauten imstande war, Laute, die von
animalischer Wollust berichteten. Und ich hörte noch ein Geräusch, das mir bisher verborgen geblieben war – Peitschenhiebe.
Langsam schritt ich auf den Torbogen zu. Dahinter lag das Mysterium, das es zu
lüften gab. Vorsichtig schlich ich an den Folterinstrumenten vorbei und nahm mir vor, meinen Vater am nächsten Tag nach diesem Ort zu befragen. Es konnte unmöglich sein, dass er wusste, was hier Schreckliches geschah.
Das Licht wurde heller. Der Torbogen kam näher und das Gewimmer nahm an Lautstärke zu. Eine bittersüße Melodie zum Takt der Peitschenhiebe. Gleich um die Ecke befand sich des Rätsels Lösung. Aber wollte ich es immer noch lösen? Verstohlen lugte ich um die Ecke. Mein Atem stockte! Ich hatte erwartet, einen Dämon zu sehen, eine mystische Gestalt, die ihrem Hass der menschlichen Rasse gegenüber Luft machte, die es irgendwie geschafft hatte, sich in Vandalis einzuschleichen. Konnte es wahrhaftig ein Mensch sein, einer normaler Mensch wie ich, mein Vater und Magolat, der diese Besessenheit an den Tag legte? Ich glaubte meinen Augen
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