Engel der Schatten - 03 - Sandra Henke
Nacht. Dies war ein schrecklicher Ort, den jedermann mied. "Du hast vor mich umzubringen?" Meine Stimme zitterte. Wo war nur die Stärke meines Vaters? Sie musste doch in mir sein. Ich bestand schließlich zur Hälfte aus seinem Fleisch und Blut.
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Sandra Henke
Herrin von Vandalis
Der Hüne löste seinen Griff in meinen Haaren. Er stemmte seine großen Hände rechts und links von mir gegen die Steinwand. Mein Körper schmiegte sich gezwungenermaßen an die kalte Mauer. Meine Bewegungsfreiheit war nun fast komplett eingeschränkt. Ich zog an meinen Fesseln. Das war alles an Widerstand, den ich zurzeit leisten konnte mit der Kälte der Steine an meinem Busen und der Wärme des männlichen Körpers an meinem Gesäß.
Er lachte erhaben. "Du bist wohl eher die Maus und ich der Kater, der mit der Kleinen spielt, bis sie tot ist." Dann küsste er zärtlich meinen Hals.
Ich wagte es nicht, mich zu wehren. Was hätte ich auch tun können? Keinerlei Bewegung hätte dazu geführt, dass er von mir abließ. Sie hätte ihn lediglich verärgert und zu weiteren Taten herausgefordert. Beschämt stellte ich fest, dass meine Erregung durch seine Berührungen wuchs. Mein Lustsaft rann mir die Schenkel hinab. Ich
spürte seinen Phallus an meinem Rücken und erinnerte mich der Striemen, mit der er den Gefangenen gezeichnet hatte.
"Bitte, lass mich gehen, ja?" Ich legte meine ganze mädchenhafte Unschuld in meine
Stimme. Bisher hatte ich jeden Mann auf diese Art und Weise betört. "Du kannst mich nicht töten. Man wird mich vermissen."
Wieder dieser selbstgefällige Hauch eines Lachens. "Dumme, kleine Morgana. Niemand weiß, dass du bei mir bist. Niemand wird auch nur den Ansatz einer Vermutung haben, dich in den Katakomben zu suchen." Sein imposanter Daumen streichelte sanft meine rechte Wange, während seine Lippen über meine Schulter strichen.
Ich erschauderte, als seine Hand unter mein Nachthemd glitt und meinen rechten Busen erfasste. Er begann ihn zu massieren und ich fürchtete, er würde mir wehtun, aber er zwirbelte behutsam meine Brustwarzen, bis ich wohlig stöhnte. Mit aller Kraft versuchte ich mich gegen meine eigene Begierde zu wehren, zerfloss jedoch immer mehr unter seinen Berührungen, die so direkt und ungezügelt waren, wie es kein anderer Mann gewagt hätte.
Seine linke Hand stieß zwischen meine Schenkel. Zuerst legte er sie auf meine Scham, aber dann spürte er, wie feucht ich war, lachte laut auf und vergrub seine Finger zwischen meinen geschwollenen Schamlippen. "Die aufgestaute Leidenschaft
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Sandra Henke
Herrin von Vandalis
einer Jungfrau. Es gibt nichts Reizvolleres!"
Ich war schockiert. Der Schinderjaan wusste von meiner Jungfräulichkeit und nahm keine Rücksicht darauf. Er behandelte mich nicht, als wäre ich aus Glas, sondern rieb kräftig über meine Klitoris. Während ich an meinen Fesseln zog und nach Atem rang, unfähig ihn abzuschütteln, ergötzte er sich an meinem lustvollen Leiden. Genüsslich begann er, seine Lenden an meinem Rücken zu reiben. Dann und wann seufzte er bewusst laut in mein Ohr. Ich war umgeben von Lust. Ich war Lust.
Irgendwann spürte ich, dass er sein Glied aus der Hose holte und gegen meinen Hintern drückte. Er legte es zwischen meine Pobacken, glitt vor und zurück und rieb sich an mir. Dennoch fuhr er fort, meine Klitoris mit dem Zeigefinger zu umkreisen und presste gleichzeitig den Daumen darauf. Ich war dem Höhepunkt nahe, als ich seine Eichel an meinem faltigen Ring spürte. Sie drückte gegen den Anus, forderte
Einlass.
"Bitte nicht. Tu das bitte nicht. Nicht das." Ich erstarrte. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich war davon ausgegangen, dass der Schinderjaan meine Jungfräulichkeit
wollte und den Gefangenen anal genommen hatte, da es keine andere Möglichkeit gab. Ich erschrak, als der Barbar mir in den Hals biss. Doch er neckte mich nur. Seine Zähne bohrten sich nicht in mein Fleisch, sondern streiften lediglich meine Haut. "Du hast einen guten Tag erwischt. Heute gehe ich auf die Wünsche meiner Opfer ein." Er zog seine Hände zurück und auch sein Mund berührte mich nicht mehr. Sein Körper löste sich von meinem.
Er verschwand aus meinem Sichtfeld. Das heiße Blut des Henkers pulsierte irgendwo hinter mir. Ich konnte ihn weder sehen noch hören, aber ich nahm ihn auf seltsame Weise wahr. Die Gefahr, sie war spürbar.
Sekunden verstrichen. Meine Angst wuchs durch das Warten. Ich wusste, dass er nichts Gutes im Sinn hatte. Natürlich würde
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