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Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)

Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)

Titel: Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Prescher
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überschätzten sich. Die meisten Menschen können mit dem Tod nicht umgehen. Doch Phillip war wissbegierig und er war fleißig. Er lernte sehr schnell und Herr Lüning war sehr zufrieden mit ihm und behielt ihn in der Firma.
    Phillip zog sich noch schnell seinen Mantel über und verließ das Haus. Ein eisiger Wind wehte im entgegen, der Winter war mit großen Schritten im Anmarsch. Regen prasselte mit schweren Tropfen, auf den Asphalt. Es regnete schon seit mehreren Tagen ohne Pause. Große, tiefe Pfützen hatten sich auf den Gehwegen und Straßen gebildet. Die Stadt ertrank. Phillip stellte den Kragen von seinem Mantel hoch und machte die erste Schritte durch den kleinen Vorgarten, in dem im Sommer, die schönsten Blumen blühten, die er liebevoll pflegte.
    Er legte seine Hand auf das Gartentor und wollte es öffnen, als plötzlich eine helle Stimme ertönte.
    „Guten Morgen, Phillip. Auf dem Weg zur Arbeit?“
    Es war die Stimme seiner Nachbarin, die im Haus nebenan wohnte. Sie war 78 Jahre alt, eine kleine, schmale Frau. mit einer viel zu großen Brille, für ihren kleinen Kopf. Sie war ständig damit beschäftigt, sie mit ihren Fingern wieder nach oben zu schieben, damit sie ihr nicht von der Nase rutschte. Ihre Haut wirkte trotz ihres hohen Alters, immer noch schön glatt. Sie musste in jüngeren Jahren eine sehr schöne Frau gewesen sein. Sie war seit einigen Jahren verwitwet und lebte jetzt alleine in dem großen Haus. Sie war eine von wenigen Menschen, mit denen er sprach.
    „Guten Morgen, Frau Petersen. Ja, es geht zur Arbeit“, rief er zu ihr hinüber und lächelte sie dabei an.
    „Immer fleißig und du bist ja heute wieder so chic angezogen. Du erinnerst mich an meinen Mann, der trug auch immer so schöne Anzüge. Ach ja, jetzt ist er schon so lange tot, ich vermisse ihn doch immer noch sehr“, sagte sie und schaute dabei auf den goldenen Ring, an ihrem Finger. Sie hatte ihn nie abgelegt und sie würde ihn an ihrem Finger lassen, so lange sie lebte.
    „Was man liebt, das behält man für immer im Herzen, niemand stirbt so ganz, wenn wir uns weiterhin an ihn erinnern“, antwortete Phillip und schaute dabei hoch zum Himmel.
    „Da hast du recht, es ist schön wenn ich mal die Möglichkeit habe mich mit jemandem zu unterhalten. Ich würde mich freuen, wenn du heute Abend, nach der Arbeit zum Abendessen kommen würdest.“
    „Sehr gerne Frau Petersen, aber ich muss mich jetzt beeilen, damit ich nicht zu spät komme. Bis später, ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag. Gehen sie bitte schnell wieder ins Haus, sie holen sich noch den Tod, bei dieser Kälte.“
    Frau Petersen lächelte ihm zu und winkte ihm, als er durch das Gartentor verschwand. Sie schaute ihm noch einen Augenblick nach und zog sich dann in ihr Haus zurück.
    Phillip überlegte, ob er den Bus nehmen sollte, aber entschied sich dann dafür zu Fuß zu gehen.
    Der Himmel war stark bewölkt und die Sonne war nicht zu sehen. Ein sehr trüber Tag und kaum jemand begegnete ihm. Wer nicht vor die Tür musste, der blieb zuhause, bei diesem Wetter. Die ersten Blätter fielen von den Bäumen und der Wind trieb sie vor ihm her. Es wirkte auf Phillip, als würden die Blätter im Wind tanzen. Er hatte noch nie in seinem Leben mit einer Frau getanzt, er fragte sich wie es sich wohl anfühlen würde, eine Frau im Arm zu halten. Bestimmt war ihre Haut ganz weich und glatt und sie roch bestimmt wundervoll.
    Leider kannte er keine Frau, die seinen Ansprüchen genügen würde. Sie sollte so sein wie seine Mutter, doch die war einzigartig. So etwas wundervolles gab es nur einmal in dieser Welt. Er überquerte, die grauen Straßen und hing seinen Erinnerungen nach. Der Herbst machte ihn depressiv und müde. Er sehnte sich nach etwas Sonne, etwas Wärme. Die Wärme einer Mutter. Er atmete tief durch und wollte seine Erinnerungen damit vertreiben, er musste sich konzentrieren, wenn man durcheinander ist, dann arbeitet man nicht gut.
    Er schaute nach vorne und ihm kam ein kleines Mädchen entgegen, sie hielt eine Leine in der Hand, an der fröhlich, ein kleiner Hund spazierte. Phillip kannte das Mädchen, manchmal traf er sie auf den Weg zur Arbeit, so wie heute. Sie drehte mit ihrem Hund, immer bevor sie zur Schule ging noch eine kleine Runde um die Häuser. Als sie Phillip sah, lachte sie ihn fröhlich an und winkte ihm beim Entgegenkommen. Benji, so hieß ihr Hund, wedelte sofort aufgeregt mit dem Schwanz.
    „Hallo Phillip, ein blödes Wetter ist das

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