Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)
war.
„ Ich habe dich gewarnt, ich habe dir gesagt, erwürge sie im Schlaf. Sie wäre friedlich auf die andere Seite gegangen und nun schau sie dir an. Siehst du das Blut? Sie hat große Schmerzen, sie quält sich.“
Phillip rannte die Treppe hinunter und fiel auf Sara auf die Knie. Blut lief aus ihren Ohren und tropfte aus ihrem Mund. Er wollte ihr helfen, wollte alles wieder gut machen.
„Bleib ganz ruhig liegen meine Engel, alles wird wieder gut“, flüsterte Phillip und die Tränen liefen über sein Gesicht.
Sara öffnete ihre Augen und schaute in an. Ihre Lippen bewegten sich, sie wollte etwas sagen aber ihre Stimme war so leise, dass Phillip sie kaum verstehen konnte.
Er senkte seinen Kopf und hielt sein Ohr an ihren Mund.
„Wir wollten doch nach Schottland, Du hast es mir versprochen.
„ Wir wollten doch für immer zusammenbleiben.“
„Das werden wir, wir beide, ich werde dir die rauen Klippen und das wilde Meer zeigen und du wirst die grünen Wiesen sehen.“
Sara schluckte, das Blut hinunter, das ihren Mund füllte, und sprach dann: „Nein das werde ich nicht, ich kann es fühlen, ich sterbe!“
„Das darfst du nicht, bitte verlasse mich nicht, ich habe doch nur dich und es gibt doch noch so viel zu tun und noch so viel zu sehen. Wir wollten doch unter dem Sternenhimmel liegen. Du bist das Licht in meiner Welt, wenn du gehst, dann lebe ich wieder in der Finsternis. Wir gehören zusammen“, flehte Phillip und wischte ihr das Blut von den Lippen.
„ Ja, ich wollte doch mit dir die Sterne sehen. Du warst doch mein Beschützer, aber du hast mich nicht festgehalten. Meine Eltern hatten doch recht, ich mache alles falsch, ich bin eine Versagerin!“ flüsterte Sara und ihre Stimme wurde immer leiser.
„Nein das bist du nicht, du bist ein wundervoller Mensch, keine ist wie Du. Ich wusste im ersten Augenblick, wo ich dich sah, dass ich dich nie mehr gehen lassen wollte. Du gehörst zu mir, du bist alles, was ich will. Alles können sie mir nehmen, nur dich dürfen sie mir nicht nehmen.“
Sara hob ihren Arm und streichelte über Phillips Wange.
„Es tut überhaupt nicht mehr weh, Phillip. Der Schmerz ist fort.“
„Das ist gut mein Engel, das ist wundervoll.“
Phillip hielt Saras Hand und er konnte fühlen, dass der Abschied gekommen war und dann schlossen sich ihre Augen für immer.
Als ihre Augen in die Leere starrten, brach Phillips Welt in Stücke. Alles war verloren, es gab nichts mehr, was jetzt noch von Bedeutung war. Sein Kopf senkt sich auf ihre Brust und der ganze Schmerz, dem vergangen Jahren entluden sich. Sein Körper bebte und seine Tränen ergossen sich auf ihren toten Körper.
„Gott, warum hast du sie mir gegeben, wenn du sie wieder zu dir holst? Bin ich dir den gar nichts wert? Warum hast Du mich erschaffen?“
Gott antwortete nicht, Phillip blieb allein mit seiner Trauer.
„Warum antwortest du mir nicht? Ich bin so einsam. Habe ich denn nicht alles getan, um deine Liebe und die meiner Mutter zu bekommen? Ich habe sie alle getötet, all die bösen und schlechten Menschen! Ich tat es aus Liebe zu euch. Ich wollte doch nur euren Respekt und eure Zuneigung.“
Phillip lag auf den Knien, weinte, schrie und bettelte aber es half alles nichts.
„Hör endlich auf zu jammern! Benimm dich nicht wie ein Schwächling! Steh auf und schaff ihren Kadaver aus meinem Haus, bevor sie anfängt zu stinken!“
Die Worte seiner Mutter trafen ihn, wie ein Peitschenhieb. Das erste Mal in seinem Leben empfand er Hass für sie.
„Schweig endlich, ich ertrage deine Stimme nicht mehr! Was hast du je für mich getan? Ich war ein kleiner Junge, der nach der Liebe seiner Mutter gebettelt hat und du hast mir nur Qualen geschenkt. Du hättest mich abtreiben sollen!“, schrie er hinaus und ballte seine Fäuste.
„ Du undankbarer kleiner Wurm! Wie kannst du es wagen, so mit mir zu sprechen?“
„Ich verfluche dich, Mutter! Ich hoffe, du verfaulst in deinem Grab! Es ist deine Schuld, dass sie tot ist und dafür ich hasse ich dich! Verschwinde aus meinem Kopf! Fahr zur Hölle!“
Keine Antwort mehr, in seinem Kopf blieb es still.
Phillip legte seine Arme unter Sara und hob sie vorsichtig hoch und trug sie die Treppe hinauf und es fühlte sich an, als müsste er das ganze Leid dieser Welt, auf seinen Armen tragen. Phillip ging in das Zimmer seiner Mutter und legte sie auf ihr Bett. Ganz sanft deckte er sie zu und sie sah aus, als würde sie friedlich schlafen.
„Das ist nicht mehr
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