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Engelslicht

Engelslicht

Titel: Engelslicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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Blockade aus Bibliotheksbüchern errichtet für den Fall, dass jemand aus der Sword & Cross geneigt sein sollte, uns zu stören.«
    »Ich mache das.« Cam hatte Luce bereits untergehakt. Sie begann zu protestieren, aber keiner der anderen Engel schien es für eine schlechte Idee zu halten. Daniel bemerkte es nicht einmal.
    Neben dem Hinterausgang formten Shelby und Miles mehr oder minder heftig mit den Lippen die Worte s ei vorsichtig .
    Cam begleitete sie zum Fenster und strahlte mit seinem Lächeln Wärme aus. Er schob es hoch, und gemeinsam blickten sie hinaus auf den Campus, wo sie sich kennengelernt hatten, wo sie einander nahegekommen waren, wo er sie überlistet hatte, ihn zu küssen. Es waren nicht alles schlechte Erinnerungen …
    Er sprang zuerst durch das Fenster und landete auf dem Sims, dann hielt er ihr die Hand hin.
    »Mylady.«
    Cams Griff war stark und gab ihr das Gefühl, klein und schwerelos zu sein, während er von dem Sims glitt, zwei Stockwerke in zwei Sekunden. Seine Flügel waren verborgen, aber er bewegte sich trotzdem so anmutig, als flöge er. Sie landeten sanft auf dem taufeuchten Gras.
    »Ich gehe davon aus, dass du meine Gesellschaft nicht wünschst«, sagte er. »Auf dem Friedhof – nicht, du weißt schon, im Allgemeinen.«
    »Ja. Nein, danke.«
    Er wandte den Blick ab, griff in seine Tasche und zog ein winziges silbernes Glöckchen mit hebräischen Schriftzügen hervor, das sehr alt aussah. Er gab es ihr. »Einfach läuten, wenn du zurückgebracht werden willst.«
    »Cam«, sagte Luce. »Welche Rolle spiele ich in dieser ganzen Sache?«
    Cam wollte sie an der Wange berühren, doch dann schien er sich zu besinnen. Seine Hand verharrte in der Luft. »Daniel hat recht. Es steht uns nicht zu, es dir zu sagen.«
    Er wartete nicht auf ihre Antwort, sondern beugte einfach die Knie und hob vom Boden ab. Er blickte nicht einmal zurück.
    Luce schaute für einen Moment auf den Campus und spürte die vertraute Feuchtigkeit der Sword & Cross auf der Haut. Sie konnte nicht sagen, ob die trostlose Schule mit ihren riesigen strengen neugotischen Gebäuden und ihren traurigen, ungepflegten Gartenanlagen anders aussah oder genauso wie immer.
    Sie schlenderte über den Campus, über den niedergedrückten Rasen des Schulhofs, vorbei an dem deprimierenden Wohnheim bis hin zu dem schmiedeeisernen Tor des Friedhofs. Dort blieb sie stehen. Eine Gänsehaut überzog ihre Arme.
    Der Friedhof sah immer noch aus wie ein Krater und roch auch so. Der Staub von der Schlacht der Engel hatte sich gelegt. Es war noch so früh, dass die meisten Schüler schliefen, und es würde ohnehin kaum einer von ihnen auf dem Friedhof herumstreichen, es sei denn, er leistete eine Strafarbeit ab. Sie trat durch das Tor und ging langsam zwischen den schiefen Grabsteinen und den beschmutzten Grabstätten hindurch.
    Penns letzte Ruhestätte lag ganz hinten in der Ecke nach Osten. Luce hockte sich vor das Grab ihrer Freundin. Sie hatte keine Blumen, und sie kannte keine Gebete, daher legte sie die Hände auf das kalte, nasse Gras, schloss die Augen und sandte eine Nachricht an Penn, wobei sie befürchtete, dass sie sie vielleicht nie erreichen würde.
    Als Luce wieder die Bibliothek erreichte, war sie gereizt. Sie brauchte Cam oder sein exotisches Glöckchen nicht. Sie konnte allein auf den Sims kommen.
    Es war recht einfach, auf den untersten Teil des schrägen Daches zu steigen, und von dort aus konnte sie zu dem langen, schmalen Sims unter den Bibliotheksfenstern gelangen. Er war etwa einen halben Meter breit. Als sie ihn entlangkroch, konnte sie Cam und Daniel streiten hören.
    »Was ist, wenn einer von uns abgefangen wird?« Cams Stimme war hoch und flehend. »Du weißt, dass wir gemeinsam stärker sind, Daniel.«
    »Wenn wir es nicht rechtzeitig dorthin schaffen, wird unsere Stärke keine Rolle spielen. Wir werden ausgelöscht werden .«
    Sie konnte sich die beiden auf der anderen Seite der Mauer gut vorstellen. Cam mit geballten Fäusten und blitzenden grünen Augen, Daniel, stur und unbeweglich, die Arme vor der Brust verschränkt.
    »Ich würde dir zutrauen, auf eigene Faust zu handeln.« Cams Tonfall war scharf. »Deine Schwäche für sie ist stärker als dein Wort.«
    »Da gibt es nichts zu diskutieren.« Daniel veränderte seine Tonlage nicht. »Uns aufzuteilen ist unsere einzige Option.«
    Die anderen schwiegen und dachten wahrscheinlich das Gleiche wie Luce. Cam und Daniel benahmen sich viel zu sehr wie Brüder, als dass

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