Entfessle mich! (German Edition)
heruntersteigen.“
„Und? Meinst du, dass die Bilder was geworden sind?“
„Mit Sicherheit, denn du hast das besondere Etwas.“
Insgeheim freute sie sich , weil sie bereits ahnte, dass sie ihre Mitbewerberinnen ausgestochen hatte. Sascha stellte die K a mera nach beendeter Arbeit unter die schützende Plastikha u be. Die Fotos lud er direkt auf den PC.
„Komm her, ich zeig dir die Fotos.“
„Wow, das bin ich?“ Gina staunte über seine Fotokunst und war erfreut über das Ergebnis.
„Siehst du, wenn du die Haare hinter den Ohren hast und den wunderbar vollen Kussmund zeigst, siehst du wie die ec h te Lollobrigida aus.“
Tatsächlich, Gina erkannte es erst jetzt, als Sascha ihr erneut das Foto im Ordner zeigte.
„Das wird Spaß machen, wenn ich nächste Woche komme.“
„Das glaube ich auch . “ Sascha sah sie vielsagend an. „ Dann ist die Sache ja geritzt. Bis bald, Gina.“
Er gab ihr einen anständigen Händedruck und einen leicht unanständigen, auffordernden Blick. Gina erwiderte ihn vie l versprechend. Dieser Sascha machte sie neugierig und es wü r de sie nicht wundern, wenn aus einer beruflichen Aufgabe bedeutend mehr entstehen würde. Wenn sie überlegte, war es sogar ihr Wunsch. Ja, sie wollte mehr von Sascha, würde ihn am liebsten täglich um sich haben und sie konnte es kaum erwarten, ihn wieder zu sehen.
Die kommende Woche zog sich endlos hin, bis der Tag kam, an dem Gina sich gut gelaunt auf den Weg zum Studio mac h te. Jetzt war sie nicht mehr unsicher, sondern kannte das M i ni b üro und den Aufstieg in die heiligen Hallen über die We n deltreppe schon. Sascha empfing sie gleich am Eingang.
„Zuerst die gute Nachricht: wir haben uns für dich entschi e den. Du wirst die nächsten Werbefotos für Young S tyle mit mir machen. Und nicht nur für das Werbeprospekt, sondern gleich für den Katalog.“
Sascha grinste breit und Gina machte einen kleinen Fre u denhüpfer. Ihre Hoffnungen hatten sich erfüllt, zumindest bis hierher. Sie war gespannt, was sich daraus entwickeln würde.
„Greta Garbo, Lili Marleen und Marilyn Monroe kennst du sie?”
„Hab ich schon mal gehört, aber ich kann damit nicht wir k lich etwas anfangen.“
„Das sind historische Filmgrößen.“
„Aha … “
„Hast du schon mal was von Burlesque gehört?“
„Kenne ich nicht.“
„Pin - up -M ode, Rockabilly, Nostalgie in feinster Nacha h mung. Du hast sicher schon Fotos von Marilyn Monroe ges e hen, oder?“
„Ach, du meinst das Bild mit dem hochgeblasenen, weißen Rock ?“
„Genau. Die meisten dieser Bilder sind gestellt und äußerst exakt nachempfunden . V on der Monroe gibt es bloß eine ei n zige Originalaufnahme und die ist nicht gut, weil sie so uralt ist. Nur durch das Verfeinern solcher Themen, die fotograf i sche Kunstfertigkeit und ein spezielles Bildbearbeitungspr o gramm gelingt einigen Künstlern, Kultfilmszenen zu kopi e ren.“
„Jetzt begreife ich langsam, was du meinst. Aber da steckt sicherlich mehr dahinter, oder? Es kann doch nicht ausre i chen, so ähnlich auszusehen , wie diese Lolodingsbums.“
„Das stimmt. Man muss die richtige Kulisse haben und am allerwichtigsten sind gute Stylisten, die dich in eine solche Filmschönheit ver wandeln .“
Gina konnte sich einen Begriff davon machen, was es b e deutete, kultische Filmszenen nachzuahmen. Es bedeutete einen ganzen Haufen Arbeit. Plötzlich kam ihr diese Arbeit enorm wichtig vor und sie beschloss, alles daran zu setzen, eine gute Figur abzugeben, wie eben diese ihr unbekannte Gina Lol l obrigida.
„Am besten ist es, sich in die Person hineinzuversetzen, die du darstellen sollst.“
„Ich kann mir einen Film mit ihr ansehen.“
„Ja, aber nicht irgendeinen, sondern die Königin von Saba. Bisher hat noch niemand diese atemberaubende Pose hing e kriegt und es wäre schön, wenn ich behaupten könnte, dass ich die richtige Besetzung gefunden hätte und du die richtige Frau wärst.“ Sascha verfiel ins Schwärmen, dachte dabei wohl an eine eigene kleine Produktion und erklärte Gina, was sie tun musste.
„Ich bin auf jeden Fall dabei, Sascha . “ V oller Elan und Stolz stand Gina auf . „ Ich werde mir diesen Film besorgen, dann wirst du schon sehen.“
„Halt, halt! Nicht so schnell, wir müssen noch für Young S tyle shooten.“
„Mensch, das hätte ich fast vergessen.“
Sascha wiederholte die fotografischen Posen der letzten W o che noch mit anderen Jeansoutfits.
„Du bist heute nicht
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