Entfessle mich! (German Edition)
Name noch?“
„Gina.“ Sie musterte die Dame hinter dem kleinen, gedru n genen Schreibtisch und sah sich in dem kleinen Büro um. Kaum größer als eine Abstellkammer. An den Wänden hingen hauptsächlich Fotos von Jeansmoden. Eine Wendeltreppe führte nach oben. Gina versuchte, die Biegung hinaufzusehen, es war ihr jedoch nicht möglich.
„Sascha wird gleich herunterkommen. Er ist noch oben, beim Fotografieren.“
Gina nickte, nippte an ihrem Wasserglas und erwartete den unbekannten Mann, der ihr am Telefon erklärt hatte, worum es hier ging. Dann kam Sascha die Wendeltreppe herunter. Lautlos. Er trug weiche, lederne Mokassins. Gina musste u n weigerlich auf seine Füße starren. Eine Sekunde später wa n derte ihr Blick weiter aufwärts. Sascha trug, wie hätte es anders sein können, Jeans. Genau solche, wie auf den Bildern an der Wand. Er hatte sie unbestritten aus einem der Kataloge, für die er Fotos machte. Sein weißes Hemd stand offen und G i na sah die blanke, haarlose Brust darunter. Sie hatte einen sch ö nen Hautton. Ein kleiner goldener Ohrring verzierte S a schas hübsches Gesicht. Er hatte blaue Augen, eine aristokr a tische Nase und leicht nach oben gebogene Mundwinkel. Er hatte Ähnlichkeit mit Prinz William aus Großbritannien. Er lächelte sie an. Ein freundliches Wesen und attraktiv ! Ob er verheiratet war? Bestimmt . V om Aussehen hätte er selber Model sein können und war wahrscheinlich längst vergeben.
„Hallo, wen haben wir denn da?“ Er kam auf Gina zu.
„Gina“, sagte sie und stand auf, um ihm die Hand zu re i chen.
„Ich bin Sascha, der Fotograf , und werde heute ein paar Shoots mit dir machen. Wenn du gut bist, kommst du erst in das Werbeprospekt der Firma Young S tyle. Danach sehen wir weiter.“
Gina freute sich, ihr Herz klopfte vor Aufregung. Vorher hatte sie in keiner Weise daran gedacht, ihre berufliche Lau f bahn in diese Richtung zu lenken. Allerdings ließen der freundliche Empfang und die spannende Atmosphäre ihre Zukunft bildlich vor ihr entstehen . Warum sollte sie diesen Schritt nicht wagen? Sie war jung, die Welt stand ihr offen und nachdem sie den Fotografen persönlich kennengelernt hatte, war sie überzeugt, dass seine Geschäfte gut gingen .
Gina hatte wieder den Eindruck, das Richtige getan zu h a ben, mit ihrem Outfit passte sie schon jetzt zum Young Style-Katalog. Sie trug ihre schönste Bluse. Sie war dezent blau, mit einem streublümchenverzierten, bunten Rand, der ihr Dekoll e tee zeigte . Dazu einen eng anliegenden , mittellangen Jean s rock, der ihren Po zur Geltung brachte. Hoffentlich fand es Sascha für den Anfang nicht zu aufreizend. Er lächelte, als er ihre schulterlangen Haare betrachtete. Seine Augenbrauen hoben sich ein wenig , als sein Blick über ihre Haut wanderte. Gina bemerkte es regelrecht als Kribbeln, wie sein Blick an ihrem Körper entlangglitt. Sie besaß eine schlanke Taille, an die sich die Bluse schmiegte und einen runden Hintern in A p felform. Sie war stolz auf ihre Figur , hoffentlich passte sie in das M o delkonzept dieser kleinen Agentur.
„Also , alles in allem machst du den Eindruck einer perfekten Frau und hast das, was sich meine kleine Werbeagentur von einem Model wünscht. Ein ebenmäßiges Gesicht, blaue Augen und einen wunderschönen, vollen Kussmund. Mir gefällt das gut . “ Sascha sah hinüber zu seiner Kollegin. „Oder was meinst du?“
Die Dame hinter dem Schreibtisch war der gleichen Me i nung, sie lächelte und nickte. Gina war dezent geschminkt und glücklich, als sie Saschas Zustimmung hörte.
„Komm mit nach oben“ , forderte er sie auf.
Gina ging hinter ihm die Wendeltreppe hinauf. An der d i cken, rund ausgeschnittenen Mauer, die sich zwischen den Etagen befand, sah sie verschiedene Bilder von alten Stars, wie Marilyn Monroe, Brigitte Bardot, Greta Garbo und Audrey Hepburn. Bald hatten sie die obere Etage erreicht . Wow ! Nannte man so etwas nicht Loft? Es war ein überaus großer Raum, um ein mehrfaches größer als der Empfangsbereich. Es war ein Unterschied wie eine Dorfkapelle zu einer Kathedrale. Wahrscheinlich war die ganze obere Etage des komplexen Häuserblocks zu diesem professionellen Fotostudio umgebaut worden. Die lange Wand maß ungefähr zwanzig Meter. Nach oben lief der hohe Raum spitz ins Dach aus, das von uralten Dachbalken gestützt wurde .
Gina sah mehrere große, schwarz glänzende Scheinwerfer, die in beeindruckender Reihe an der rechten Seite standen. In der Mitte
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