Entfuehrung auf die Insel des Gluecks
gut, Alex.â
Alex nickte.
âÃber Ihre Firma ⦠wie heiÃt sie doch gleich, ach ja, Knight, Knight & Knight, natürlich, hört man ja nur Gutes.â Shaw zwinkerte ihm zu. âWas wir als Kompliment betrachten. Wir freuen uns, dass die Techniken, die Sie bei uns gelernt haben, sich als nützlich erweisen.â
Alex rang sich ein Lächeln ab. âJa, die Ausbildung hier war für meine Brüder und mich sehr nützlich. Wir werden die Arbeit hier nie vergessen.â
âTatsächlich?â Alle Freundlichkeit war plötzlich wie weggefegt. Mit einem Gesicht wie ein strenger Vater beugte Shaw sich vor, legte die gefalteten Hände auf den Schreibtisch und musterte Alex mit scharfem Blick. âIch hoffe, Sie erinnern sich an Ihr Gelübde, Ihr Land in Ehren zu halten, es zu verteidigen und ihm zu dienen.â
âZu ehren und zu verteidigenâ, sagte Alex kühl. Langsam hatte er genug von dem Getue des Direktors und wollte endlich zur Sache kommen. âNatürlich erinnere ich mich daran. Vielleicht erinnern Sie sich, dass meine Brüder und ich damals den Dienst quittiert haben, weil uns missfiel, wie unser Arbeitgeber das Gelübde ausgelegt hat.â
âDas waren doch Skrupel von Schuljungenâ, erwiderte der Direktor ebenso kühl. âVöllig überzogen und unangebracht.â
âWenn Sie mich hergebeten haben, um mir darüber erneut einen Vortrag zu halten, werde ich sofort gehen.â
âIch habe Sie um ein Gespräch gebeten, weil Sie Ihrem Land erneut dienen müssen.â
âNein.â Alex stand auf.
âMeine Güte, Knight!â Der Direktor atmete tief durch. âSetzen Sie sich und hören mich wenigstens an.â
Alex betrachtete den Mann, der über zwanzig Jahre die Nummer zwei des Dienstes gewesen war, dann setzte er sich wieder.
âDankeâ, sagte Shaw. âWir haben ein Problem.â
âEs ist Ihr Problem.â
âBitte keine Spitzfindigkeiten. Lassen Sie mich einfach kurz umreiÃen, worum es geht.â
Für Alex gab es nichts zu verlieren, denn in wenigen Minuten würde er das Gebäude wieder verlassen, gleichgültig, was Shaw zu sagen hatte!
âDas FBI hat mich um Amtshilfe gebetenâ, sagte der Direktor.
Das erstaunte Alex. Normalerweise weigerten sich FBI wie der Dienst, überhaupt von der Existenz des jeweils anderen Geheimdienstes zu wissen.
âDer neue Leiter des FBI ist ein alter Bekannter von mir, und er sitzt in der Klemme.â
âWieso?â, fragte Alex nun doch neugierig, weil der Direktor eine Weile schweigend vor sich hin sah.
Shaw räusperte sich. âÃbrigens sind Sie noch an das Verschwiegenheitsgelübde gebunden.â
âDessen bin ich mir bewusst.â
âHoffentlich.â
âWollen Sie mich beleidigen, Sir?â, fragte Alex ironisch.
âSchluss mit dem Unsinn, Knight. Sie waren einer unserer besten Mitarbeiter. Wir brauchen Sie.â
âIch bin nicht interessiert.â
âHaben Sie schon einmal von den Gennaros gehört?â
âJa.â
Wer das Gesetz vertrat, kannte diesen Namen. Die Familie Gennaro hatte ihre Hände im Drogenhandel, in der Prostitution und im illegalen Glücksspiel.
âUnd wissen Sie auch von der Anklageschrift gegen Anthony Gennaro?â
Alex nickte. Vor zwei Monaten hatte der Generalstaatsanwalt in Manhattan Anklage gegen das Familienoberhaupt erhoben â wegen Mordes und anderer Verbrechen. Bei einer Verurteilung verschwände Tony Gennaro für den Rest seines Lebens hinter Gittern. Das würde das Ende des Familienimperiums bedeuten.
âDas FBI behauptet, ausgezeichnetes Beweismaterial zu besitzen. Offenbar verfügen sie über Aufzeichnungen von Telefongesprächen, Computerdateien und so weiter. AuÃerdem haben die Kollegen noch ein Ass im Ãrmel. Einen Zeugen.â
âUnd was hat das alles mit mir zu tun?â
âDer Zeuge verhält sich nach anfänglicher Bereitschaft zur Zusammenarbeit nicht mehr kooperativ. Offensichtlich aus Angst. Das Justizministerium weià nicht, wie es weitergehen soll. Nun hat sich der Zeuge doch wieder zur Zusammenarbeit bereit erklärt, aber â¦â
âMan hat ihn unter Druck gesetztâ, warf Alex ein.
Was der Direktor geflissentlich überhörte. âAber â¦â
â⦠die Gennaros könnten ihn zuerst erwischen.â
âJa. Oder der
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