Entfuehrung auf die Insel des Gluecks
wirklich, ich lieÃe mich von einer Alarmanlage aufhalten?â
In diesem Moment wurde ihr bewusst, dass sie fast nackt war. Verlegen wollte sie die Bettdecke über sich ziehen, doch Alex verhinderte das.
âDie brauchst du nicht.â
âIch weiÃ, dass du sehr wütend auf mich bist, Alexander, aber â¦â
âSo, so.â Er bedachte sie mit einem Furcht einflöÃenden Lächeln, mit dem er seine Gegner früher gern erschreckt hatte. Doch das war in einem anderen Leben gewesen. âZieh das Nachthemd aus!â
âNein. Bitte, Alex, du kannst doch nicht â¦â
Statt zu antworten, beugte er sich vor und brachte sie mit einem wilden Kuss zum Schweigen. Dann griff er ihr in den Ausschnitt und zerriss das Seidennachthemd.
âDu irrst dich, Cara. Ich kann und ich werde â das verspreche ich dir.â
1. KAPITEL
Für Alexander Knight war Angst ein Fremdwort. Natürlich kannte er nervliche Anspannung aus seiner Zeit als Geheimagent. Die verdeckten Operationen hatten für eine ganze Menge Adrenalin gesorgt. Aber was er jetzt empfand, hatte damit nichts zu tun.
Alex parkte den Wagen hinter dem Gebäude, dem er drei Jahre zuvor den Rücken gekehrt, das er jedoch nie ganz vergessen hatte. Wie oft war er mitten in der Nacht aus Albträumen aufgeschreckt?
Bevor er sich mit seinen Brüdern selbstständig gemacht und eine Firma für Risikomanagement gegründet hatte, schworen sie einander, das Gebäude nie wieder zu betreten.
âIch werde mich da bestimmt nicht mehr blicken lassenâ, hatte Matthew gesagt.
âIch auch nichtâ, nickte Cameron zustimmend.
âGenau!â Auch Alex wollte nie wieder auch nur in die Nähe des verhassten Hauses fahren.
Und nun? An einem kalten trüben Novembermorgen stieà er die Glastür des Gebäudes in Washington auf und ging auf den Sicherheitsbeamten am Empfangstresen zu.
Alles genau wie immer. Automatisch griff Alex in die Brusttasche, um seinen Sicherheitsausweis zu zücken, bevor er realisierte, dass er ihn vor drei Jahren abgegeben hatte. Stattdessen steckte ein Brief in der Tasche. Wegen dieses Briefs stand er jetzt hier.
Der Beamte fragte nach seinem Namen, den er dann aufeiner Liste und im PC suchte.
âTreten Sie bitte vor, Mr. Knight.â
Alex passierte eine Sicherheitsschranke, wobei er gescannt wurde. Dies war seine letzte Chance, kehrtzumachen und das Gebäude schleunigst zu verlassen.
Ein anderer Sicherheitsbeamter reichte ihm einen Besucherausweis. âBitte gehen Sie geradeaus zu den Fahrstühlen, Sir.â
Im Fahrstuhl drückte Alex auf einen Knopf. In zwei Sekunden würde sich die Fahrstuhltür schlieÃen. Die Fahrt zum sechzehnten Stock dauerte sieben Sekunden â wie immer. Als er ausstieg, erstreckte sich vor ihm ein Gang, ausgestattet mit der neuesten Lasertechnik, um jeden Besucher unauffällig abzutasten. Vor einer schwarzen Tür mit der Aufschrift: âEintritt nur für Befugteâ blieb Alex stehen, berührte mit dem Daumen ein Tastenfeld und blickte in eine Linse. Und ein weiterer Laser scannte seine Netzhaut. Nur um sicherzugehen, dass es sich wirklich um den ehemaligen Agenten Alexander Knight handelte.
Lautlos öffnete sich die schwarze Tür.
Alles wie immer â selbst die Frau im dunkelgrauen Kostüm am Schreibtisch war die gleiche. Sie stand auf â wie mindestens hundertmal zuvor, wenn Alex das Büro betreten hatte.
âDer Direktor erwartet Sie, Mr. Knight.â
Keine BegrüÃung, keine Frage nach seinem Befinden, nur die übliche nüchterne Aufforderung, zum Direktor zu gehen.
Alex folgte ihr bis zu einer Tür, die in ein groÃes Büro führte. Durch die Panzerglasfenster sah man auf die UmgehungsstraÃe, die um Washington herum führte.
Der Mann am Kirschholzschreibtisch sah auf, lächelte und erhob sich. Vor einiger Zeit hatte ein neuer Direktor den alten Vorgesetzten, für den Alex gearbeitet hatte, abgelöst. Ein gewisser Shaw, den Alex noch nie hatte leiden können.
âWie schön, Sie wiederzusehen, Alexâ, sagte Shaw.
âSchön, Sie zu sehenâ, antwortete Alex.
âNehmen Sie doch bitte Platz. Kann ich Ihnen etwas anbieten? Tee oder Kaffee?â
âNein, danke.â
Shaw setzte sich wieder in seinen Schreibtischsessel aus Leder und faltete die Hände über einem leichten Bauchansatz. âWie ich höre, geht es Ihnen
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