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Entfuehrung in den Highlands

Titel: Entfuehrung in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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MacLeans lastete, hatte seinen Höhepunkt erreicht. Tagelang hatte es in Strömen geregnet, und krachende Donnerschläge hatten die Menschen, die unterhalb von Castle MacLean lebten, in Angst und Schrecken versetzt. Der Fluss, der bereits von der Frühjahrsschmelze angeschwollen gewesen war, drohte über die Ufer zu treten und das Land zu überschwemmen.
    Fiona konnte nicht zulassen, dass die Häuser und Felder unschuldiger Menschen überflutet wurden. Ebenso wie sie verhindern musste, dass ihre Brüder einen Rachefeldzug begannen. Und sie hatte einen Plan, wie sie die Fehde beenden konnte und beenden würde. Der erste Schritt war gewesen, sich auf die Suche nach Jack Kincaid zu machen. Zum Glück hatte Hamish einige Gerüchte aufgeschnappt und so erfahren, dass Jack gerade eine Liebelei mit einer Frau unterhielt, die in der Nähe von Stirling lebte; mit diesem Wissen war es ein Leichtes gewesen, den Taugenichts zu finden.
    Sie konnte nur hoffen, dass der Rest ihres Plans ebenso gut funktionierte. Aus irgendeinem Grund bezweifelte sie, ihr könnte derart viel Glück beschieden sein. Sie zuckte mit den Achseln und sagte mit so viel heiterer Gelassenheit, wie sie aufbringen konnte: „Wir haben ihn gefunden.“
    „Bewusstlos?“
    „Ja.“ Sie nickte heftig.
    „Wo?“
    „Auf der Straße. Sein Pferd ist wohl durchgegangen.“ Der Pater wirkte nicht sonderlich überzeugt. „Und wie ist der Bursche so nass geworden?“ Er sah sie misstrauisch an. „In diesem Teil Schottlands hat es seit drei Wochen nicht geregnet.“
    Fiona musste ihn von seinen durchaus logischen Überlegungen ablenken. „Hamish, kannst du den Rüpel aufwecken?“, wandte sie sich hastig an ihren Diener. „Pater MacCanney will uns seinen Segen nicht geben, solange mein Bräutigam bewusstlos ist.“
    Hamish grunzte, dann beugte er sich hinunter, packte den ohnmächtigen Jack Kincaid bei den Haaren und zog seinen Kopf nach oben.
    Als Fionas Blick auf Jacks Gesicht fiel, machte ihr Herz einen Satz. Selbst nachdem er in den Schlamm gefallen war und der Regen ihm das Haar flach an den Kopf geklebt hatte, war Jack Kincaid empörenderweise immer noch ein äußerst gut aussehender Mann. Er hatte klare, männlich geschnittene Gesichtszüge mit kräftigen Kieferknochen und einer maskulin geformten Nase, rotbraune Haare, und - wären sie denn offen gewesen - die tiefblauen Augen eines Engels.
    Aber genau das war er nicht: ein Engel.
    Ein fernes, leises Donnergrollen ließ den Pater in Richtung des offenen Fensters sehen. Draußen lag heller Sonnenschein auf der Landschaft und den Steinmauern, und kein Wölkchen trübte den blauen Himmel.
    Fiona betrachtete imm er noch Kincaid. Es kostete sie all ihre moralische Stärke, ihn nicht in die Seite zu treten - wenigstens ein kleines bisschen -, wie er da so bequem in Reichweite ihrer Fußspitzen lag.
    Seit jenem finsteren Tag vor fünfzehn Jahren, an dem sie die Wahrheit über Jack Kincaids Charakter entdeckt hatte, hatte sie ihre Gefühle und Gedanken über ihn unter Verschluss gehalten. Sie hatte geglaubt, dass sie nichts mehr für ihn empfand, aber offensichtlich hatte ein Teil ihrer Wut und ihres Ärgers überlebt.
    Hamish hielt Jack immer noch an den Haaren fest und schüttelte seinen Kopf. Dann blickte er Fiona an. „Der Esel wacht nicht auf. “
    „Das ist mir nicht entgangen“, seufzte Fiona. „Lass ihn in Ruhe.“
    Bei dem dumpfen Ton, mit dem Jacks Kopf auf die Fliesen schlug, als Hamish ihn einfach losließ, zuckte der Pater zusammen.
    Dennoch zeigte sich in Pater MacCanneys Gesicht Erleichterung. „Dann können Sie ihn nicht heiraten.“ „Doch, das kann ich“, sagte Fiona mit fester Stimme. „Er wird bald aufwachen.“
    Der Pater schüttelte den Kopf. „Sie sind die sturste junge Frau, die mir jemals begegnet ist.“
    „Nur wenn es sich nicht umgehen lässt. Sie können nicht abstreiten, dass es dem Flegel guttun wird, unter der Obhut einer starken Frau zu sein. “
    „Nein“, erwiderte Pater MacCanney mit gepresster Stimme. „Das kann ich tatsächlich kaum abstreiten.“ „Ich werde dafür sorgen, dass mit dem Saufen Schluss ist. Natürlich werde ich auch zu verhindern wissen, dass er weiterhin jeden Abend durch zwielichtige Häuser zieht. Stattdessen wird er regelmäßig den Gottesdienst besuchen. Auch wenn er es noch nicht ahnt - die wilden Tage des Jack Kincaid sind vorüber.“
    Auf dem Gesicht des Paters zeigte sich ein Anflug von Mitleid. „Sie können einen Menschen nicht

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