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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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Nachtschwester. »Was sollte eine Nachtschwester hier schon fürchten – in unserer Domäne?«
    »Viele Wachen sind abgezogen worden, und es gibt Gerüchte über eine geplante Meuterei«, erwiderte Han. Er trat einen Schritt vor und stellte sich zwischen Teneniel und die Nachtschwestern. »Ich fürchte, daß diese Gerüchte der Wahrheit entsprechen.«
    Die Nachtschwester nickte nachdenklich. Luke spürte, wie sie nach ihnen tastete, und er war fast versucht, seinen Blaster zu ziehen. Statt dessen kanalisierte er die Macht, ließ sie in die Hexe fließen und ihr Mißtrauen zerstreuen. »Ich werde Block C einen Besuch abstatten. Meine Anwesenheit sollte den Pöbel zur Räson bringen«, sagte sie. »Danke für die Warnung.«
    Han nickte, und die Nachtschwester machte kehrt, setzte ihre Kapuze auf und ging zum Fahrstuhl.
    Han eilte zum Glasturm voraus. Er öffnete eine Tür und führte sie durch eine Art Aufenthaltsraum.
    Ein Dutzend Nachtschwestern in schwarzen Roben saßen auf plüschigen Couches in einem Kreis und betrachteten gebannt geisterhaft fahle Bilder von wunderschönen Männern und Frauen. Dazu genossen sie exotische Speisen. Sie schienen nicht einmal zu bemerken, daß sie an ihnen vorbeihuschten.
    Han führte sie zu einem Aufzug, und als sich die Tür hinter ihnen schloß, brach Teneniel fast zusammen. »Die Nachtschwester, die uns angesprochen hat«, sagte sie, »das war Gethzerion. Ich war sicher, daß sie mich erkannt hat.« Sie atmete tief durch.
    Luke musterte die Fahrstuhltür, und plötzlich hatte er das Gefühl, sich hoch oben in der Luft zu befinden und auf Dathomir hinunterzuschauen, und alles war schwarz. Alles war zu Eis erstarrt. Alles. Und alles und jedes war tot. Er schloß die Augen, versuchte sich zu entspannen, denn er glaubte, daß seine Erschöpfung sein Wahrnehmungsvermögen trübte, aber die Schwärze blieb, und ein ungeheuerliches Gefühl der Verzweiflung und der Dringlichkeit erfüllte ihn. Er starrte in die Schwärze, und er wußte, was es war: eine Vision der Zukunft.
    »Was ist?« fragte Leia und drehte sich zu ihm um. »Was hast du?«
    »Wir können nicht weg von hier«, sagte Luke mit trockenem Mund. »Wir können diese Welt noch nicht verlassen – nicht auf diese Weise.«
    »Was meinen Sie damit?« fragte Isolder, und Han sagte: »Genau, was meinst du damit? Wir müssen weg von hier!«
    »Nein«, sagte Luke, den Blick ins Leere gerichtet. Er nahm seinen Helm ab und schnappte nach Luft. »Nein, wir können nicht. Alles ist so falsch hier, so dunkel.« Er spürte, wie sich die Dunkelheit näherte, wie die Kälte in jede Faser seiner Muskeln kroch.
    »Hör zu«, sagte Han. »Wir besorgen uns die Ersatzteile für den Falken und bringen dann unseren Arsch in Sicherheit. Sobald wir wieder auf Coruscant sind, können wir eine Flotte in Marsch setzen. Du kannst von mir aus eine Million Soldaten bekommen – soviel wie du brauchst.«
    »Nein«, sagte Luke mit Nachdruck. »Wir können nicht weg.« Er hatte Angst. Aber er wußte nicht, was er tun sollte. Er konnte nicht kehrtmachen und die Nachtschwestern angreifen. Sie konnten sich eine Konfrontation nicht erlauben.
    »Hören Sie auf Han«, drängte Isolder und befeuchtete seine Lippen. »Diese Leute sind hier schon seit Jahren eingesperrt. Es nutzt ihnen nichts, wenn wir uns heute nacht zu Märtyrern machen. Sie werden schon durchhalten, bis wir zurückkehren und sie retten können.«
    Aber Luke wußte es besser. Er drehte sich zu Isolder um, sah von einem zum anderen. »Nein, das werden sie nicht. Wartet nur ab. Glaubt mir, die Mächte der Finsternis werden immer stärker. Isolder, Sie sagten, daß Ihre Flotte in sechs Tagen eintreffen wird. Aber wenn wir nicht vorher eingreifen, wird dieser Planet vernichtet werden!«
    Han schüttelte zweifelnd den Kopf. »Hör zu, Kleiner«, sagte er. »Versteh mich nicht falsch, aber ich weiß, daß du unter ziemlichen Druck stehst. Du hast im Moment ein paar Probleme – und ich kann’s dir wirklich nachfühlen –, aber wenn du so weiterredest und diese Leute in Angst und Schrecken versetzt, sehe ich mich gezwungen, dir das Maul zu stopfen.«
    Luke spürte Hans Nervosität. Er wollte nicht, daß Luke die anderen beunruhigte. Vielleicht mit Recht. Die Kabine kam mit einem Ruck zum Halt, und Luke drückte auf einen Knopf. Die Tür glitt zischend zur Seite, aber Luke stand noch immer mit dem Rücken zum Ausgang. »Los, Han«, sagte Luke und deutete auf den riesigen Lagerraum hinter ihm, ohne sich

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