Entführung nach Dathomir
purpurrote Hand zur Faust. Teneniel spürte, wie ihre Luftröhre zusammengepreßt wurde, und in ihren Ohren hallten Lukes Worte: »Laß die Macht durch dich fließen.«
Sie konnte keine Zaubersprüche singen, keine Lieder, nicht einmal einen Klagegesang. Die Nachtschwestern hielten sie für hilflos. Teneniel zwang sich zur Ruhe, ließ die Macht durch sich fließen und befreite ihre Kehle aus dem Würgegriff. Der Schlackehaufen, auf dem sie stand, bockte und schwankte unter ihr wie ein verängstigter Rancor, und Teneniel fiel auf die Knie. Die Macht war nicht da, war nirgendwo zu finden. Ihr Herz hämmerte laut vor Angst, und mit ihrer ganzen Willenskraft versuchte sie, um Hilfe zu schreien, bevor sie starb.
Die Welt drehte sich, und sie fiel in die dunkle Leere, wurde von der Finsternis verschluckt wie ihre Mutter vor ihr.
Luke hörte Teneniels Schrei in seinem Kopf, rief nach Han und lief die Rampe hinunter.
Er entdeckte die Nachtschwestern in hundert Metern Entfernung vom Schiff. Teneniel lag reglos über ihnen auf dem Transporter. »Aufhören!« brüllte Luke. »Laßt sie in Ruhe!«
Er ließ die Macht durch sich fließen und öffnete Teneniels Luftröhre. Das Mädchen keuchte.
»Was?« fragte Baritha. »Ein elender kleiner Mann will uns Befehle geben?« Die Hexen drehten sich zu ihm um.
»Verschwindet von hier!« sagte Luke. »Ich warne euch: Sagt Gethzerion, sie soll die Nachtschwestern von hier wegführen und eure Sklaven freilassen!«
»Oder was, Außenweltler?« fragte Baritha. »Wirst du uns sonst mit deinem Blut bespritzen, wenn wir dir den Kopf abreißen? Bist du erst so kurz auf unserer Welt, daß du nicht weißt, was wir sind?«
»Ich weiß, was ihr seid«, erwiderte Luke. »Ich habe schon auf anderen Welten gegen Leute wie euch gekämpft.«
Eine der Nachtschwestern ergriff warnend Barithas Arm. Hinter Baritha begannen zwei Nachtschwestern leise zu singen, und ihre Umrisse verblaßten. Luke erkannte, daß sie versuchten, sein Wahrnehmungsvermögen zu beeinflussen, und ließ die Macht durch sich strömen.
»Ihr könnt euch nicht vor mir verstecken«, sagte Luke. »Ganz gleich, wohin ihr flieht, ich werde euch überall finden. Ihr habt nur eine Chance, am Leben zu bleiben: indem ihr euch friedlich zurückzieht.«
»Du lügst!« schrie Baritha und warf ihre Kapuze zurück. Aus Leibeskräften sang sie ihren Zauberspruch: »Artha, artha!«
Luke zog seinen Blaster und schoß. Baritha verstummte. Sie hob die Hand und wehrte den Blasterblitz ab.
»Du bist kein Hexer!« schrie Baritha, und eine der Nachtschwestern stürzte sich auf ihn. Luke zog sein Lichtschwert, zündete es und warf es im hohen Bogen nach der Angreiferin. Die Nachtschwester streckte die Hand nach dem Griff aus, und Luke änderte mit der Macht die Flugrichtung des Lichtschwerts und tötete die Vettel. Er lenkte das Lichtschwert zurück in seine Hand.
Baritha und die Nachtschwestern wichen einen Schritt zurück. Eine der Frauen rief: »Gethzerion, Schwestern – kommt zu uns!« Und Luke wußte, daß sie Verstärkung herbeirief.
Teneniel sprang von dem Wrack und war mit einem Satz bei Luke.
»Nein!« schrie Baritha und stimmte wieder ihren Zauberspruch an. Von einem TIE-Jäger löste sich ein Sonnensegel, wirbelte auf Teneniel zu, traf sie in den Rücken und schlug sie zu Boden. Aber sofort war sie wieder auf den Beinen. Baritha sang erneut ihren Spruch, und ein weiteres Sonnensegel flog durch die Halle.
Teneniel duckte sich rechtzeitig und funkelte die alte Frau an. »Das wirst du nicht noch einmal mit mir machen!« drohte Teneniel wütend. Hinter ihnen erwachten die Maschinen des Frachters brüllend zum Leben. Luke fragte sich, ob es klug war, das Schiff zu starten, obwohl die Hälfte seiner Sublichtantriebszellen fehlten und am Himmel die Sternzerstörer lauerten, die alles abschießen würden, was sich vom Planeten entfernte. Aber im Moment hatte er wirklich keine Zeit, sich mit Han darüber zu streiten.
Von dem TIE-Jäger brach eine Sensorschüssel und wirbelte auf Teneniel zu. »Weg hier!« schrie Luke.
Aber das Mädchen blieb stehen und sang einen Gegenangriff. Die Sensorschüssel machte kehrt und flog auf die Nachtschwestern zu. Baritha sprang zur Seite, um dem Geschoß zu entgehen, doch eine der Nachtschwestern wurde getroffen und zu Boden geschleudert.
»Verdammt sollst du sein, Gethzerion!« schrie Teneniel in die Luft. »Ich habe es satt, von dir gejagt zu werden. Ich habe es satt, dir aus dem Weg zu gehen! Ich
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