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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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selbst aus seinen Händen befreien. Aber du mußt an die Pflicht denken, die du gegenüber deinem Volk hast. Du bist der Chume’da. Deine Frau und deine Töchter werden eines Tages herrschen. Wenn du dich in Gefahr begibst, verrätst du die Hoffnungen und Träume deines Volkes. Du wirst General Solo unseren Attentätern überlassen. Versprich es mir!«
    Isolder hielt dem Blick seiner Mutter unbeirrt stand und versuchte, seine Absichten zu verbergen, aber es war sinnlos. Sie kannte ihn zu gut. Sie kannte jeden zu gut. »Ich werde General Solo aufspüren«, erklärte Isolder. »Und ich werde meine Braut heimholen.«
    Isolder erwartete, daß seine Mutter explodieren würde, wartete auf den heißen Zorn in ihrer Stimme, der ihn wie Magma verbrennen konnte. Er spürte ihn in der sich anschließenden Stille, aber die Ta’a Chume gehörte nicht zu den Frauen, die ihren Zorn zeigten. Sie sagte ruhig, fast mit einem Seufzen: »Du mißachtest leichtfertig meine Befehle, aber ganz gleich, was du denkst, dein Hang zum selbstlosen Heldentum ist keine Tugend. Ich würde dich davon kurieren, wenn ich könnte.« Für einen Moment sagte sie nichts, und Isolder erwartete, daß sie nun seine Strafe verkündete. »Ich fürchte, du bist deinem Vater zu ähnlich. General Solo wird wahrscheinlich bei einem der Kriegsherren Zuflucht suchen, bei jemandem, der stark genug ist, um der Macht der Neuen Republik zu widerstehen. Ich werde meine Attentäter zusammenrufen und umgehend mit einer Flotte nach Coruscant aufbrechen. Ich brauche wohl nicht extra zu betonen, daß ich Solo töten werde, wenn ich ihn vor dir finde.«
    Isolder senkte den Blick. Bis zu diesem Moment hatte er gehofft, daß seine Mutter nach Leias Entführung ihre Reise verschieben und auf Hapan bleiben würde. Aber es war logisch: Solo hatte ihre Nachfolgerin gekidnappt. Die Ehre verlangte, daß sie alles unternahm, um die Prinzessin zu befreien. »Ich weiß, daß du enttäuscht bist. Aber als ich noch ein Kind war, hast du oft gesagt: ›Hapan ist nur so stark wie jene, die sie führen.‹ Ich denke oft über deine Worte nach, und ich habe sie mir zu Herzen genommen.« Er unterbrach die Verbindung, lehnte sich zurück und überlegte. Han tat ihm fast leid. General Solo konnte nicht einmal ahnen, welche Mittel seine Mutter gegen ihn einsetzen würde.
     
    Corporal Reezen war es irgendwie gelungen, in sieben Jahre Militärdienst so gut wie nicht aufzufallen, weder das Lob noch die Aufmerksamkeit einzuheimsen, die ihm seiner Meinung nach zustanden. So etwas passierte nur allzu häufig, wenn man für den militärischen Geheimdienst arbeitete. Man schuftete jahrelang in Erwartung eines großen Falls, hoffte verzweifelt, irgendwann auf eine nützliche Information zu stoßen.
    Aus diesem Grund plante er, seinen Bericht an Kriegsherr Zsinj persönlich zu senden, und zeichnete die Dokumente mit seinem Namen ab, damit keiner seiner Vorgesetzten den Ruhm für sich beanspruchen konnte. Es war nur gerecht. Corporal Reezen hatte es als einziger bemerkt – drei Blitzangriffe binnen neun Tagen, Manöver, die nur den Zweck haben konnten, Zsinjs Flotte abzulenken. Offenbar plante die Neue Republik eine Offensive und hoffte, so eine Lücke im Verteidigungsnetz zu erzeugen, durch die ihre Flotte eindringen konnte. Und es mußte eine Hotte sein – etwas Wichtigeres als ein bloßes Spionageschiff –, um die ungeheuren Geldsummen zu rechtfertigen, die die Öffnung eines sicheren Korridors verschlang.
    Reezen spürte es in den Knochen – etwas Großes kam auf sie zu. Also hatte er die Vektoren berechnet, mögliche militärische Ziele analysiert, seine Liste auf sechs Kandidaten reduziert und sie nach ihrer Bedeutung gewichtet. Aber das in Frage kommende Gebiet war groß und die Ungewißheit drückend. Reezen dachte ein letztes Mal über die möglichen Ziele nach und wandte sich dann den eher unwahrscheinlichen Kandidaten zu. Dort, am äußersten Rand der Karten, lag Dathomir, und als Reezen den Planeten studierte, spürte er ein seltsames Kribbeln.
    Dathomir wurde streng bewacht und lag so tief in Zsinjs Territorium, daß die Neue Republik unmöglich von den dortigen Operationen des Kriegsherrn erfahren haben konnte. Die Raumwerften? Plante die Neue Republik einen Angriff auf die Werften? Nein, das konnte es nicht sein. Ihr Ziel lag auf der Oberfläche des Planeten. Was für eine rauhe und gefährliche Welt! Auf ihr befanden sich eine Reihe Gefangene, die für die Neue Republik von Interesse

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