Enthuellung
sich.
»Ja. Nein. Ich muss Ihnen einfach einige Fragen zu … Chris stellen.«
Seine Augen werden schmal. »Chris?«
»Und Rebecca.«
»Und Rebecca«, wiederholt er, und ich nehme ein kurzes Aufblitzen von Bestürzung in seinen Augen wahr. »Ich bin mir nicht sicher, in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen, aber ich bin erstaunt zu sehen, wohin die Sache führt.« Er hebt das Kinn, um mir zu bedeuten, dass ich weitergehen solle.
Ich stehe einfach da, wie erstarrt, und er sieht mich mit seinen grauen Augen scharf an. Oh ja, ich fühle mich, als wäre ich in der Höhle des Löwen, und ich will raus. »Wollen Sie bleiben oder gehen, Ms McMillan?«
Antworten, Sara. Du willst Antworten.
»Bleiben. Ich bleibe.« Meine Füße bewegen sich. Das ist ein Fortschritt. Ein Schritt in die Höhle des Löwen.
Das riesige Wohnzimmer, das sich auftut, als ich ein paar Schritte durch den Flur gegangen bin, ist genau das, was ich von Mark erwartet habe. Reich, reich und reich in jeder Hinsicht. Ein offensichtlich teures, schokoladenbraunes Ledersofa wird flankiert von zwei dazu passenden, übergroßen Sesseln. Auf der linken Seite gibt es einen Kamin und darüber ein Gemälde, das ich als einen Motif erkenne. Zwei Skulpturen stehen zu beiden Seiten des Kamins, und ich habe keinen Zweifel daran, dass sie von berühmten Künstlern sind, obwohl ich mich nicht genug auskenne, um sie sicher zuzuordnen.
Mark tritt neben mich, einschüchternd groß und nah. »Lassen Sie uns Platz nehmen.«
Ich trete vor und wähle einen der übertrieben stark gepolsterten Sessel, was mir erlaubt, allein zu sitzen. Dort hocke ich mich auf die Kante und lege meine Handtasche neben mich. Mark setzt sich auf die Armlehne des Sofas mir gegenüber und nimmt automatisch die dominante Position ein.
Meine Kehle ist wie ausgedörrt, und mein Herz hämmert wild. Ich habe Angst vor dem, was sich als eine weitere Büchse der Pandora erweisen könnte.
»Also, Ms McMillan?«, fragt er, als ich anscheinend zu viel Zeit habe verstreichen lassen.
Ein schwerer Atemzug entringt sich meinen Lungen. »Ich muss wissen, was das Zerwürfnis zwischen Ihnen und Chris verursacht hat.«
Er mustert mich einen Moment. »Was hat er Ihnen erzählt?«
»Ich würde es lieber von Ihnen hören.«
»Warum ist das wichtig?« Seine Stimme ist scharf.
»Es ist einfach wichtig.«
»Diese Antwort ist nicht gut genug.«
Natürlich nicht. Das wäre zu einfach. »Geht es um Rebecca?«
»Ist dies eine polizeiliche Ermittlung?«
»Nein, das ist es nicht. Ich …« Ich erzähle ihm beinahe von dem Lagerraum, besinne mich dann aber eines Besseren. »Rebecca ist mir einfach wichtig, und ich bin über einige ihrer Sachen gestolpert, und da waren Erinnerungsstücke von einer Wohltätigkeitsveranstaltung, die sie und Chris …«
»Sie hatten keine Beziehung. Sie standen sich nicht einmal nahe. Im Grunde hat sie ihn mit der Zeit ziemlich verabscheut.«
»Ich habe nicht gedacht, dass sie eine Beziehung hatten, aber was hat sie dazu veranlasst, ihn zu verabscheuen?«
»Er sah in ihr ein Kind, das eher einen Daddy brauchte als einen Meister.«
Das erklärt, warum Rebecca Chris’ Namen in ihrem Arbeitstagebuch durchgestrichen hat. »Und Sie waren nicht seiner Meinung?«
»Nein. Ich war nicht seiner Meinung. Ich habe eine intelligente, schöne junge Frau gesehen, der die Welt zu Füßen lag.«
Da ist eine Weichheit in seiner Stimme, die ich noch nie gehört habe, und nicht zum ersten Mal glaube ich, dass er etwas für Rebecca empfunden hat. Vielleicht keine Liebe, aber er hatte eine Bindung zu ihr, von der ich dachte, er sei außerstande, sie zu irgendjemandem zu entwickeln. »Wo ist sie, Mark?«
»Im Gegensatz zu Riccos beharrlicher Behauptung, ich wüsste es, weiß ich es nicht.«
»Verdammt, was macht sie hier?«
Beim Klang von Avas Stimme zucke ich zusammen, stehe auf und drehe mich nach rechts. Ava steht dort, mit funkelnden Augen und bekleidet mit nichts als einem übergroßen T-Shirt. Ryan ist hinter ihr, barbrüstig, in einer Anzughose.
»Ich habe versucht, sie aufzuhalten, Mark.« Er greift nach Ava, und sie dreht sich um und schlägt auf ihn ein, kratzt ihm die Wange auf. »Heilige Scheiße, Ava!«
»Was zum Teufel
macht
sie hier, Mark?«, schreit Ava, und sie sieht wild aus, wahnsinnig.
»Ava, ich habe dir gesagt, du sollst im Schlafzimmer warten«, warnt Mark sie scharf.
»Geh zurück
ins Schlafzimmer!«
»Damit du sie ficken und dann zurückkommen und mich
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