Enthuellung
nicht mit ihnen umgehen kann.
»Ja«, flüstere ich. »Jetzt, wo du hier bist, ist alles okay.«
Ich habe die Worte kaum ausgesprochen, als sich sein Mund auf meinen drückt, und ich kann sein Drängen schmecken, seine Furcht, die ich jetzt als meine eigene erkenne, eine Furcht, dass wir nach unserem Besuch in Marks Club niemals wieder an diesen Punkt kommen würden, so sein würden. Ich dränge mich an ihn, trinke seine Leidenschaft, verzehre mich nach allem, was er ist und was er für mich sein könnte. Das dunkle Gefühl, das mich im Lagerraum beschlichen hat oder vielleicht in der vergangenen Nacht im Club, steigt in mir auf, aber mein Verstand sperrt sich dagegen. In dem verzweifelten Wunsch, den Dingen zu entfliehen, denen ich mich nicht stellen will, tue ich, was ich normalerweise niemals wage, und gebe mich dem Augenblick ganz hin. Ich spüre, wie ich mich in meiner Leidenschaft verliere, völlig befangen von der Hitze, die tief in meinem Bauch brennt, dem Verlangen, das sich feucht und heiß zwischen meinen Schenkeln ausbreitet. Da ist nichts als die Bewegung von Chris’ Zunge an meiner, sein Geschmack und Duft, das Gefühl seiner Hände, die mich besitzergreifend an seinen Körper pressen. Das brauche ich. Ich brauche
ihn.
Ich schiebe die Hände unter sein Hemd, fühle straffe Haut über harten Muskeln, drücke mich enger an ihn. Ein raues Geräusch des Verlangens entringt sich seiner Brust, und ich schwelge in seiner Wonne, seinem Verlangen nach mir, in der Art, wie seine Hände an meinem Rücken hinabwandern, über meinen Hintern, bevor er mich heftig an seine Lenden zieht. Mit der Zunge erkunde ich seinen Mund, während ich seine Erektion hart an meinem Bauch spüre, und etwas löst sich in mir. Es ist mir egal, wo ich bin. Ich weiß nicht, wo ich bin, ich will nur Chris. Ich kann nicht aufhören, ihn zu berühren, ihn zu kosten. Wenn wir übereinander herfallen, bin ich verloren. Und trotzdem ist es nicht genug, um dieses dunkle Gefühl in Schach zu halten. Ich brauche etwas … mehr. Ich brauche …
»Sara.«
Ich keuche auf, als Chris seinen Mund von meinem löst, und seine Stimme klingt rau und hitzig vor Begehren. Ohne eine Vorstellung davon, wie viel Zeit verstrichen ist, lehne ich an der Wand, und weder erinnere ich mich, wie ich dorthin gekommen bin, noch interessiert es mich. Ich versuche, Chris wieder zu küssen. Er schiebt seine Finger in mein Haar, hält mich zurück, und er atmet genauso schwer wie ich. »Wir müssen aufhören, bevor man uns verhaftet. Und im Moment würde ich alles riskieren, nur um in dir zu sein.«
Ja. Bitte.
Chris in mir, Chris, der mich ausfüllt. Ich ersehne das mehr als meinen nächsten Atemzug. Ich blinzle ihn an, benommen, aber völlig klar, was ich will, nämlich ihn. Jetzt. Hier. Aber das Geräusch eines Motors und das Lachen eines Kindes dringen mit einem Schlag in mein Bewusstsein, und ich versteife mich. Alles, was in der vergangenen Stunde passiert ist, trifft mich wie ein Faustschlag im Magen. Ich bin entsetzt, dass ich vergessen habe, wo ich bin, vergessen habe, wie dringend ich Rebeccas Sachen sichern muss.
Ich spreize die Hand über Chris’ Brust und spüre seine Wärme. »Ich habe die Zeit vergessen.« Ich keuche. Wie sollte es auch anders sein, mit den Hüften dieses Mannes eng an meinen, die mir eine süße Flucht versprechen, wie nur er sie mir ermöglichen kann? Ich versuche im Nebel aus Lust einen klaren Gedanken zu fassen. »Ich habe vergessen, den Lagerraum abzuschließen. Ich muss dorthin zurück, bevor die Halle schließt.«
Ich
will
ihm alles erzählen, was passiert ist. Er ist der einzige Mensch, mit dem ich über meine Ängste bezüglich Rebecca reden kann, aber ich weiß instinktiv, dass er ausflippen und zu viele Fragen stellen wird, und dazu ist keine Zeit. Ich muss schnell zur Lagerhalle zurück. »Kannst du mir dorthin folgen? Ich muss mich beeilen.« Ich warte nicht auf eine Antwort, sondern schiebe mich an der Wand entlang, um zu entwischen, und versuche an ihm vorbeizukommen.
Er stützt sich mit der Hand an der Mauer neben meinem Kopf ab und hält mich zurück. »Was brauchst du so spät in der Nacht aus Rebeccas Lagerraum?« Sein Kinn ist auf diese sture Weise verkrampft, die ich langsam zu deuten weiß, und trotz seiner Starrsinnigkeit schwelgt ein Teil von mir darin, dass ich ihn schon ein bisschen kenne.
Ich streiche mit der Hand über die dunkelblonden Bartstoppeln an seinem Kinn, die für das köstliche Brennen an
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