Entscheidung in Cornwall
das ist nicht wahr.«
»Oh doch, es ist wahr«, entgegnete er und fasste sie wieder bei den Schultern. »Hast du mir damals von deiner Mutter erzählt? Hast du mir gesagt, wie dir zumute war, was du durchmachen musstest? Durfte ich an deinem Leben Anteil nehmen, dir helfen oder dich wenigstens trösten?«
Diese Worte hatte sie nicht von ihm erwartet. Sie konnte nur die Hände an die Schläfen pressen und wieder den Kopf schütteln. »Nein, denn das war nichts …«
»… was du mit mir teilen wolltest.« Er ließ die Arme sinken und trat von ihr zurück. »Ja, das ist mir klar.« Seine Stimme klang leise und zornig. Dann zündete er sich eine Zigarette an. Er musste seine Hände irgendwie beschäftigen, oder er würde Ramona wieder wehtun. Sie rieb sich unbewusst noch immer den Arm, an dem er sie vorhin so grob herumgezerrt hatte.
»Und«, fuhr er fort, »hättest du mir diesmal davon erzählt, wenn du nicht den Albtraum gehabt und dich nicht so gefürchtet hättest? Hättest du es mir erzählt, dich mir anvertraut, wenn du ganz wach gewesen wärst?«
»Ich weiß nicht«, antwortete Ramona verwirrt. »Meine Mutter ging dich doch nichts an, warum …«
Brian warf die Zigarette weg. »Wie kannst du so etwas zu mir sagen? Wie kannst du so seelenruhig dastehen und so etwas zu mir sagen?« Er machte einen Schritt auf sie zu, blieb dann abrupt stehen und ging zur Bar. »Der Teufel soll dich holen!«, stieß er hervor. Er schenkte sich einen Bourbon ein und trank. »Vielleicht hätte ich nicht kommen sollen«, sagte er dann ruhiger. »Du hast mich schon vor fünf Jahren aus deinem Leben hinausgedrängt.«
»Ich habe dich hinausgedrängt?« Diesmal hob Ramona die Stimme. »Du hast mich verlassen. Du hast mich sitzen lassen, weil ich nicht mit dir ins Bett gehen wollte.« Sie ging zur Bar hinüber und stützte die Hand auf. »Du bist aus meinem Haus und aus meinem Leben verschwunden, und wenn ich etwas über dich wissen wollte, musste ich die Klatschspalten lesen. Von dir kam nie ein Wort. Du hast ja auch nicht lange gebraucht, um andere Frauen zu finden … eine ganze Menge anderer Frauen.«
»So viele wie nur irgend möglich«, stimmte Brian ihr zu und trank wieder. »Und so schnell wie möglich. Ich benutzte Frauen, Alkohol und das Glücksspiel – einfach alles, um dich zu vergessen. Ich musste es zumindest versuchen.« Er betrachtete nachdenklich den Rest Whisky in seinem Glas und fügte hinzu: »Es hat nicht funktioniert.« Er stellte das Glas ab und sah Ramona wieder an. »Daher wusste ich, dass ich Geduld mit dir haben musste.«
Ramonas Augen waren noch immer dunkel vor Schmerz. »Sag mir ja nicht noch einmal, ich hätte dich aus meinem Leben hinausgedrängt!«
»Aber genau das hast du doch getan.«
Er umfing ihr Handgelenk, und sie fuhr herum, um sich ihm zu entziehen, doch er hielt sie fest, durch den schmalen Bartresen aus Mahagoniholz von ihr getrennt. »Wir waren allein, weißt du noch? Julie war für ein paar Tage weggefahren.«
Ramona sah ihm, ohne mit der Wimper zu zucken, in die Augen. »Und ob ich es noch weiß!«
»Tatsächlich?« Er zog auf die ihm eigene Art eine Braue hoch. Sein Blick und seine Stimme waren wieder kühl. »Vielleicht gibt es doch ein paar Dinge, an die du dich nicht mehr erinnerst. Als wir an jenem Abend nach Hause kamen, wollte ich dich fragen, ob du mich heiraten würdest.«
Ramona fühlte, wie jeder Gedanke, jede Empfindung aus ihrem Körper wegzufließen schienen. Sie konnte Brian nur sprachlos anstarren.
»Überrascht?« Er ließ ihr Handgelenk los und griff wieder in die Tasche, um eine Zigarette herauszuholen. »Anscheinend sehen wir beide diesen Abend aus verschiedenen Blickwinkeln. Ich liebte dich.« Die Worte klangen wie eine Anklage. »Und ich habe dich in all den Wochen, in denen wir zusammen waren, nie betrogen. Habe keine andere Frau angerührt.« Er zündete sich die Zigarette an, und als das Ende aufglühte, hörte Ramona ihn leise sagen: »Ich bin fast verrückt geworden.«
»Du hast es mir nie gesagt.« Ihre Augen waren riesengroß. »Du hast mir nicht ein einziges Mal gesagt, dass du mich liebst.«
»Weil du dich immer zurückgezogen hast, ausgewichen bist«, erwiderte er. »Und ich wusste, dass du noch unschuldig warst und Angst hattest … obwohl ich mir die Angst nicht erklären konnte.« Er sah sie lange und fest an. »Es hätte vieles geändert, wenn ich Bescheid gewusst hätte. Aber du hast mir ja nicht vertraut.«
»Oh Brian!«
»An diesem
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