Entspannt wie ein Buddha
Indem man umsichtiger arbeitet, erzielt man in der Regel auch bessere Ergebnisse. Der Tunnelblick, der mit Stress verbunden ist, schadet der Arbeit nur. Außerdem ist das Betriebsklima schlecht, wenn alle gestresst sind. Dies wirkt sich zusätzlich negativ auf die Ergebnisse aus. Das gilt auch im Sport: Sportler müssen möglichst die Übersicht behalten. Gerade bei Teamsportarten ist ein weiter Blickwinkel unerlässlich.
Nachdem Les Fehmi entdeckt hatte, dass die Art der Aufmerksamkeit für die Erzeugung von Alphawellen entscheidend ist, experimentierte er weiter damit, welche Übungen die besten Resultate brachten. Die Versuchspersonen sollten sich friedliche Bilder vor ihr geistiges Auge führen, ihre Lieblingsmusik hören, farbiges Licht sehen und anderes mehr. Diese Versuche zeigten wenig oder gar keine Wirkung.
»Können Sie sich den Raum zwischen Ihren Augen vorstellen?« Als Fehmi seinen Probanden diese Frage stellte, registrierten die Aufzeichnungsgeräte hohe Alphawellenausschläge. Das war der Durchbruch. Die Wahrnehmung von Raum – bei gleichzeitiger Offenheit für weitere Sinneseindrücke – brachte die Versuchspersonen in den gewünschten entspannten Wachzustand. Die Methode ist sehr einfach und sehr wirksam. Lassen Sie sich bitte durch die Einfachheit nicht täuschen; denn es ist schwierig, die Erfahrung des Open Focus aufrechtzuerhalten, besonders wenn die gewohnten Aufmerksamkeitsmuster auf das Gegenteil ausgerichtet sind. Falls Sie mit dieser Methode üben wollen, werden Sie feststellen, dass Sie zunächst öfter in Ihre alten Muster zurückfallen. Bei beharrlichem Weiterübenist es jedoch möglich, die meiste Zeit im Open Focus zu bleiben.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Aufmerksamkeit zu entspannen. Les Fehmi hat ein Buch geschrieben, in dem er seine Entdeckungen im Einzelnen schildert, die zahlreichen segensreichen, zuweilen ans Wundersame grenzenden Wirkungen benennt und konkrete Übungsanweisungen gibt. Dem Buch (›Open Focus Aufmerksamkeits-Training. Durch Aktivierung des Alphazustandes zu Gesundheit und Kreativität finden‹) ist eine CD beigelegt, die zwei Übungen enthält. Fehmi empfiehlt, sie zweimal täglich zu machen. Das ist allerdings schon ziemlich anspruchsvoll, weil man dafür insgesamt eine Stunde Zeit braucht. Auf der Website von Les Fehmi
www.openfocus.com
können Sie auf Englisch kostenloses Material bekommen. Sie finden dort z. B. eine Übung und einige Artikel zum Thema.
Sie können auch selbstständig üben, indem Sie Ihre Aufmerksamkeit auf bestimmte Räume lenken. Nehmen Sie dabei die Frage »Kann ich mir den Raum zwischen meinen Augen vorstellen?« als Ausgangspunkt. Bleiben Sie ca. 15 Sekunden bei dieser Vorstellung. Fehmi betont dabei Folgendes: »Können Sie sich vorstellen, Ihren Geist und Körper ganz natürlich auf die Fragen reagieren zu lassen, ohne dass Sie sich besondere Mühe geben … Es braucht Sie nicht zu stören, wenn anscheinend nichts Besonderes geschieht.« Entsprechend der Ausgangsfrage können Sie sich weiterfragen:
Kann ich mir den Raum zwischen meinen Ohren vorstellen?
Ist es mir möglich, mir die Entfernung zwischen meiner Oberlippe und meiner Nasenspitze vorzustellen?
Kann ich mir den Raum zwischen meinen Mundwinkeln vorstellen?
Auf diese Weise können Sie die Räume Ihres Kopfes erfahren. Schließlich können Sie sich auch fragen:
Kann ich mir den Raum um meinen Kopf herum vorstellen?
Bleiben Sie jeweils eine Zeit lang bei jeder Frage. Schauen Sie nicht auf die Uhr. Es kommt nicht auf die Sekunde an. Wenn Sie abschweifen, kehren Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit zur Frage und der jeweiligen Vorstellung zurück.
Nicht nur der Kopf ist ein geeignetes Objekt Ihrer Aufmerksamkeit. Sie können dieselbe Vorgehensweise auf jeden anderen Teil Ihres Körpers anwenden, z. B. Ihre Hände:
Kann ich mir den Raum zwischen meinen Daumen vorstellen? Ist es mir möglich, mir die Entfernung zwischen meinen Zeigefingern vorzustellen?
Kann ich mir
den Raum zwischen meinen Daumen und Zeigefingern,
den Raum, den meine Daumen einnehmen,
den Raum um meine Daumen herum vorstellen?
Kann ich mir den Raum um meinen ganzen Körper herum vorstellen?
Auch wenn Sie sich diese Räume vorstellen, so haben doch alle anderen Sinneswahrnehmungen Platz in Ihrerweiten Aufmerksamkeit. Geräusche, die durchs Fenster dringen, sind willkommen. Sie können trotzdem bei Ihrer jeweiligen Vorstellung bleiben. Machen Sie diese Übung bei geöffneten und geschlossenen
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