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Enwor 5 - Das schwarze Schiff

Enwor 5 - Das schwarze Schiff

Titel: Enwor 5 - Das schwarze Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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wartenden Freiseglern zurückkehrte, und er hatte Mühe, sich seine Erregung nicht zu deutlich anmerken zu lassen. Für einen Moment war er fast froh über die bizarre Akustik dieser Welt.
    »Wir brechen auf«, sagte er laut. Nur wenige der Leute verstanden die Worte wirklich, aber auch die, die nur die Lippenbewegungen und seine Gesten sahen, gehorchten. Es ging schnell; schneller, als er zu hoffen gewagt hatte. Die Männer standen auf und sammelten sich vor dem Ausgang. Skar registrierte besorgt, daß die Mehrzahl von ihnen wankte; ein paar hatten kaum mehr die Kraft aufzustehen und mußten sich von Kameraden helfen lassen, trotzdem hörte er nicht ein einziges Wort des Protestes.
    Er fuhr zusammen, als ihn eine Hand am Arm berührte, und drehte sich mit einer übertrieben heftigen Bewegung herum. Es war Gowenna. Sie hatte die Kapuze zurückgeschlagen und den Verband von ihren Schläfen genommen. Die Wunde an ihrem Kopf glitzerte noch feucht. Aber sie war kleiner — und wohl auch harmloser —, als Skar am Morgen befürchtet hatte. »Habt ihr den Weg gefunden?«
    Skar nickte und machte seinen Arm los. »Ja. Aber er führt ins Nirgendwo.« Auf Gowennas Zügen erschien ein fragender Ausdruck, aber Skar sprach nicht weiter, sondern drehte sich weg und ging auf die wartenden Männer zu. Del war schon vorausgeeilt, aber so wie sie wenige Schritte vor dem Ausgang stehengeblieben. Der Sturm hatte nachgelassen. Auf dem schmalen Streifen freien Himmels, den sie von hier aus sehen konnten, türmten sich zwar noch immer schwarze Wolken, aber sie bildeten keine kompakte Decke mehr, sondern waren aufgerissen; hier und da stach sogar ein Sonnenstrahl auf die Ruinen Cor-ty-cors herab. Das Toben der Eiskristalle hatte nachgelassen. Es war jetzt nur noch ein normaler Sturm, keine Apokalypse mehr. Sie konnten es riskieren hinauszugehen.
    Es ging zu schnell, als daß Skar auch nur Zeit für einen Warnschrei gehabt hätte. Die kochenden Schwaden vor dem Ausgang teilten sich, und Helth wuchs wie ein Dämon aus einer fremden Welt vor ihnen empor. Mit einem gellenden Schrei sprang er auf den vordersten Mann zu und tötete ihn mit einem einzigen blitzschnellen Hieb.

» B ist du soweit?« Del hob den Schild in die Höhe, den er auf Skars Bitte hin aus ihrer Ausrüstung herausgesucht hatte, hielt ihn einen Moment wie einen gewaltigen Spiegel ins Licht und ließ ihn wieder sinken. Es war ein gewaltiger Schild, fast einen Meter im Durchmesser und aus zollstarkem, auf der Außenseite mit gehämmertem Kupfer belegtem Eichenholz gefertigt. Trotzdem wirkte er in Dels Händen wie ein Spielzeug.
    Skar nahm ihn entgegen, schob die Hand durch den Haltegriff und bewegte prüfend den Arm. Sein Gewicht zerrte merklich an ihm, aber er gab ihm auch ein Gefühl der Sicherheit. Er nickte.
    »Es wäre wirklich besser, wenn ich gehen würde, Skar«, sagte Del leise. Es war nicht das erste Mal, und es war auch nicht das erste Mal, daß Skar mit einem entschiedenen Kopfschütteln darauf antwortete. Nicht, daß Del nicht recht gehabt hätte — seine Kräfte neigten sich jetzt spürbar dem Ende entgegen, und Del hätte sicherlich mehr Aussichten gehabt, Helth zu besiegen. Skar war sich nicht mehr sicher, ob es ihm wirklich gelingen würde. Aber darauf kam es auch gar nicht an. Er mußte ihn aufhalten, wenige Augenblicke, bis Del und das halbe Dutzend Männer, das er für den Kampf ausgesucht hatte, ihm gefolgt waren.
    Sein Blick streifte den Toten. Sie hatten ihn liegenlassen, wo er gestürzt war, aber herumgedreht, um sein zerschmettertes Gesicht nicht weiter ansehen zu müssen. Sein Kopf lag in einer großen, glitzernden Blutlache. Wahrscheinlich hatte er den tödlichen Hieb nicht einmal gespürt.
    Skar versuchte, das Gefühl der Furcht, das der Anblick in ihm auslöste, zurückzudrängen, aber es gelang ihm nicht ganz. Nervös zog er sein Schwert aus dem Gürtel, drehte sich noch einmal zu Del und Gowenna um und atmete tief durch. »Ihr wißt, was ihr zu tun habt.« Gowenna antwortete irgend etwas, aber Skar hatte sich schon wieder herumgedreht und verstand sie nicht mehr. Das Schweigen, das sie einhüllte, erschien ihm mit einem Mal um eine Winzigkeit drohender als bisher, und durch das Rauschen des Blutes in seinen Ohren glaubte er das Knistern und Splittern des Eises zu hören. Es war Einbildung —wenn die bizarre Metamorphose, deren Zeugen Del und er geworden waren, sich mit der gleichen Geschwindigkeit fortsetzte, würde noch eine halbe Stunde

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