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Enwor 6 - Die Rückkehr der Götter

Enwor 6 - Die Rückkehr der Götter

Titel: Enwor 6 - Die Rückkehr der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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dem Hohen Satai auf die Knie fiel. »Croyd!« keuchte er. »Er hat Croyd umgebracht, Herr!«
    »Croyd? Er hat-« Skar hatte selten zuvor ein solches Entsetzen in der Stimme eines Menschen gehört wie jetzt. Er sah, wie sich die hünenhafte Gestalt versteifte. Dann fuhr er plötzlich herum, rammte das Schwert in den Boden und lief mit wehendem Mantel auf das Zelt zu. »Haltet ihn!« rief er zurück. »Aber rührt ihn nicht an!«
    Der Kreis der Satai zog sich zusammen. Ein halbes Dutzend Schwerter richtete sich drohend auf ihn, und Skar spürte den Haß, den die Männer ihm plötzlich entgegenbrachten.
    Aber da war auch noch mehr. Ein Entsetzen, für das es keinen Grund zu geben schien, das aber mit jedem Atemzug deutlicher wurde, fast, als begriffen sie nur ganz allmählich, was wirklich geschehen war.
    Es dauerte nur Sekunden, bis der Kriegsherr der Satai zurückkam. Seine Bewegungen waren starr, fast wie die einer Puppe, die an den Fäden eines nicht besonders talentierten Spielers hing, und wie bei seinen Männern konnte Skar auch bei ihm eine Mischung aus mörderischer Wut und Haß und maßlosem Entsetzen spüren. Mit starren, fast ungelenken Schritten ging er dorthin zurück, wo er sein Schwert in den Boden gestoßen hatte, nahm die Waffe wieder an sich und machte eine zornige Bewegung mit der freien Hand. Der Kreis aus Schwertspitzen, der Skar umgab, weitete sich wieder.
    »Du Narr«, sagte er. Seine Stimme bebte vor Zorn. »Du verdammter, wahnsinniger Narr! Was hast du getan?
Warum hast du das getan, wenn du mich wolltest?!«
Den letzten Satz schrie er. Und mit dem letzten Wort griff er an.
    Schon sein erster, ungestümer Angriff sagte Skar, daß er verlieren würde. Es war nichts als der bodenlose Zorn des Satai, der seine Bewegungen eine Spur zu hastig und unsicher werden ließ und Skar rettete, aber selbst so entkam er den wütenden Schwerthieben des Riesen nur mit äußerster Not. Die Klinge des Satai pfiff immer und immer wieder auf ihn herab, so schnell, daß Skar sie kaum sah, und mit solcher Kraft geführt, daß er jeden einzelnen Hieb, den er aufing, wie eine Explosion von Schmerz in den Schultern fühlte.
    Er taumelte zurück, parierte einen weiteren Hieb des tobenden Giganten und trat nach dessen Beinen. Er traf, aber der Riese wankte nicht einmal, sondern versetzte Skar im gleichen Moment einen Fauststoß in die Seite, der ihn aus dem Gleichgewicht brachte und zu Boden schleuderte. Instinktiv rollte er sich zur Seite, bemerkte im letzten Moment seinen Fehler und sprang mitten aus der Bewegung heraus auf. Die Klinge des Satai hämmerte dort in den Boden, wo er gewesen wäre, hätte er die Bewegung zu Ende geführt. Skar trat nach seiner Waffenhand, verfehlte sie und sprang aus der gleichen Bewegung heraus vor. Sein Knie bohrte sich in den Leib des anderen und ließ ihn zurücktaumeln, aber den Hieb, den er nachsetzen wollte, konnte er nicht ausführen, denn der Satai stach nach ihm, so daß er keine andere Wahl hatte, als sich mit einem fast grotesken Hüpfer in Sicherheit zu bringen.
    Sie trennten sich. Der Satai blieb einen Moment stehen, reglos, leicht nach vorne gebeugt und mit gespreizten Beinen, trotzdem aber noch größer als Skar. Skars Atem ging schnell und in unregelmäßigen, fast schmerzhaften Stößen. Die Luft brannte in seinen Lungen, und seine Schultermuskeln schmerzten unerträglich von dem halben Dutzend Hieben, das er pariert hatte. Und trotzdem war dieser erste Zusammenprall nichts als ein Kräftemessen gewesen. Der wirkliche Kampf begann erst. Und Skar wußte, daß er keine Chance hatte, ihn zu gewinnen. Der Satai war ihm an Technik und Schnelligkeit zumindest ebenbürtig.
    Und er war dreimal so stark wie er. Wenn seine Wut verrauchte und dem kalten berechnenden Denken eines Satai Platz machte, würde er ihn töten.
    Diesmal war es Skar, der angriff. Seine Klinge pfiff in einem geraden, vorgetäuschten Stich nach dem Gesicht des Satai durch die Luft, bewegte sich plötzlich nach unten und rechts und ruckte wieder hoch, als der andere versuchte, den Hieb abzulenken. Der Satai drehte blitzschnell Kopf und Oberkörper zur Seite. Skars Hieb verfehlte sein Gesicht um Haaresbreite; gleichzeitig züngelte seine eigene Klinge nach Skars Beinen und zwang ihn zu einem zweiten, verzweifelten Hüpfer, der ihn wertvolle Sekundenbruchteile kostete.
    Als er wieder sicher auf den Beinen stand, traf das
Tschekal
des Satai seinen Brustpanzer und spaltete ihn. Skar spürte, wie die Klinge seine

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