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ePub: Juniper Berry

ePub: Juniper Berry

Titel: ePub: Juniper Berry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.P. Kozlowsky
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Agenten!«
    »Schreib ein Drehbuch für uns, Juniper«, sagte ihre Mutter. »Dann werden wir die berühmteste Familie Hollywoods!«
    »Das mach ich. Versprochen!«
    Als sie jetzt auf ihre Eltern wartete, ein neues Manuskript in der hinteren Hosentasche und Kitty, ihren Hund, neben sich, straffte Juniper den Rücken. Früher waren sie bestens miteinander ausgekommen. Sie hatten ihre eigenen Stücke aufgeführt, in dem Zimmer, das zu jener Zeit extra dafür vorgesehen gewesen war (und vor Kurzem zu einem privaten Fitness-Studio komplett mit Sauna, Flachbildschirm-Fernsehern, Saftbar, Whirlpool und einem Personal Trainer umfunktioniert worden war). Damals hatte Juniper ihrekurzen, humorvollen Drehbücher in einem rasenden Tempo geschrieben, eins nach dem anderen, Szene für Szene und immer für zwei Personen.
    Juniper führte Regie und ihre Eltern sprachen den Text. Es war beeindruckend, wie schnell sie sich die Zeilen merken konnten und mit wie viel Überzeugung sie jedes Wort sprachen. Sie füllten den Raum mit ihren tiefen Stimmen, als würden sie einen Nebel aus Tönen ausatmen. Die Figuren wurden durch ihre Darstellung wunderbar lebendig. Es war, als würden Junipers Worte nun ihnen allen dreien gehören.
    »Bravo! Bravo!«, jubelte Juniper heiser vor Lachen. Wenn das Stück vorbei war, verbeugten sich ihre Eltern. Dann winkten sie Juniper auf die behelfsmäßige Bühne, und sie musste ebenfalls eine Verbeugung machen, während ihre Eltern begeistert applaudierten. Zum Schluss fassten sich alle drei an den Händen und verbeugten sich noch einmal gemeinsam.
    Abends lachten sie wieder, wenn sie sich die Videoaufnahmen der Aufführung anschauten, eine Schüssel frisches Popcorn zwischen sich, die Beine liebevoll übereinandergelegt.
    »Ein Meisterwerk!«, sagte ihr Vater jedes Mal. Juniper wurde rot, damals wie heute.
    Aber all das hätte in einem anderen Leben passiert sein können. Juniper, die immer noch durch das Fernglas sah, musste sich wieder einmal sagen, dass diese Dinge tatsächlich geschehen und nicht nur ein Produkt ihrer Fantasiewaren. Dass ihre Eltern, tief in ihrem Innern, immer noch dieselben Menschen waren wie damals.
    Aus einer halben Stunde Wartezeit wurde eine ganze, aus einer Stunde wurden zwei. Es war schon fast dunkel und Junipers Magen knurrte. Sie hatten es vergessen. Wieder.
    Juniper ging in die Küche und betrachtete die Zutaten fürs Abendessen, die sie ordentlich auf die Arbeitsplatte gestellt hatte.
    Sie begann, sich ohne großen Aufwand eine Pizza zu machen. Keine Grapefruit-Stücke, keine Schokoladen-Splitter, keine zerkrümelten Kartoffelchips. Lustlos verteilte sie die Soße und den Käse. Es war schrecklich, allein zu sein, einfach schrecklich. Natürlich gab es die Hausangestellten, eine ständige Flut von Reinigungskräften, Gärtnern, Köchen, Chauffeuren und Handlangern. Während Juniper darauf wartete, dass ihre einfache Käsepizza fertig wurde, konnte sie die letzten Axthiebe des Waldarbeiters hören, der das Brennholz zu Ende hacken wollte, bevor es anfing zu regnen. Die Angestellten waren zwar immer auf dem Gelände, aber es waren Erwachsene, mit denen sie nicht sprechen sollte, abgesehen von ihrer Hauslehrerin Mrs. Maybelline.
    Wenn Juniper sich langweilte, was oft vorkam, dachte sie gerne an ihr früheres kleines Haus zurück, das mehr als vier Mal in die Villa gepasst hätte. Dafür war es ständig von Tanten und Onkeln, Großeltern, Cousins und Cousinen, Freunden und der Vorfreude auf die Schule und tägliche Fahrten mit dem Schulbus erfüllt gewesen. Doch das war vorbei. Jetzt hatte sie nicht einmal mehr ihre Eltern.
    Die Uhr am Backofen piepte und Juniper aß schweigend ihre Pizza. Sie konnte sich kaum daran erinnern, wie die Pizzas früher geschmeckt hatten, bestimmt besser.
    Unter dem Tisch kratzte Kitty an ihrem Bein. »Hast du Hunger?« Juniper stand auf. »Sie haben dir wieder nichts zu fressen gegeben, stimmt’s?« Kitty wedelte mit dem Schwanz, als ihr Napf mit braunen Bröckchen gefüllt wurde, und verschlang sie rasch.
    Juniper räumte auf und beschloss, in ihr Zimmer zu gehen. Sie könnte wieder einmal die Vögel und Eichhörnchen im Wald vor ihrem Fenster beobachten. Oder endlich dieses Drehbuch schreiben, nach dem ihre Eltern immer verlangt hatten. Das wäre doch was! Aber wem wollte sie eigentlich etwas vormachen? Sie wusste, es würde nicht gut genug für sie sein. Sie war sich sicher, dass alles, was sie schreiben würde, auf dem ständig wachsenden

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