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Perry Clifton und die Insel der blauen Kapuzen

Perry Clifton und die Insel der blauen Kapuzen

Titel: Perry Clifton und die Insel der blauen Kapuzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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    Sir Adam Walker, Direktor des Londoner Kaufhauses Johnson & Johnson, geht, auf den Füßen wippend, das Muster des Teppichs ab, der einen großen Teil des Bodens im Direktionsbüro bedeckt. Jeden Schnörkel nimmt er mit. Seine Miene ist mißmutig, als er vor den kleinen, kahlköpfigen Mann im Sessel hintritt. Der steckt in einem eleganten dunkelblauen Anzug, an dem nicht ein einziges Stäubchen zu entdecken ist. Ebenso makellos sind die blitzenden Lackschuhe. Sein Hemd ist malvenfarbig. Dazu trägt er eine rostrot und weiß gestreifte Krawatte, deren Knoten von einer riesigen Brillantnadel geziert wird.
    In dem faltigen Gesicht des 6ojährigen funkeln ein Paar dunkle, sehr kluge Augen. Seine nervigen, gebräunten Hände vermitteln den Eindruck von Ausdauer und Energie. Das alles will gar nicht so recht zu seiner Statur passen: er mißt ganze einhundertfünfzig Zentimeter.
    Anscheinend stört ihn Walkers Mißmut nicht im geringsten, als dieser ihm jetzt mit Nachdruck erklärt: „Ich wäre dir dankbar, mein lieber Arthur, wenn du dir nicht allzu große Hoffnungen machen würdest!“
    „Du wirst wohl immer und ewig der alte Skeptiker bleiben, der du schon in der Schule warst“, erwidert der Angesprochene und setzt mit einem listigen Augenzwinkern hinzu: „Du hast doch Einfluß auf Clifton. Willst du mich nicht unterstützen?“ Walker läßt sich in den Sessel gegenüber fallen. „Clifton ist sein eigener Herr. Was heißt da schon Einfluß. Niemand kann ihn zwingen. Auch ich nicht.“
    Adam Walker hat den Satz gerade beendet, als die Sprechanlage auf seinem Schreibtisch summt. Er springt auf und drückt die Taste. Fast gleichzeitig schnarrt die Stimme seiner Sekretärin aus dem winzigen Lautsprecher: „Mister Clifton ist da, Sir!“ Walker nickt ungeduldig. „Schicken Sie ihn herein. Und dann bitte keine Störungen mehr!“ Er wendet sich der Tür zu, die sich im gleichen Augenblick öffnet: Perry Clifton aus der Detektivabteilung des Warenhauses tritt herein. Wohlgefällig ruhen die Augen des kleinen Mannes auf Perry. Er ist schlank und durchtrainiert, immer gut rasiert und kann den Schlagball einhundertzwölf Meter weit werfen. Im Augenblick wirkt er etwas mißtrauisch. Schließlich geschieht es nicht alle Tage, daß man zu seinem höchsten Chef gerufen wird. Sir Adam Walker hat ihn am Arm gepackt und dirigiert ihn mit sanftem Druck in Richtung seines Besuchers, der sich mit einem leisen Lächeln erhebt. „Mister Clifton, darf ich Ihnen Sir Arthur White vorstellen.“ Perry Clifton macht eine Verbeugung und schüttelt die ihm entgegengestreckte Hand kräftig. „Guten Tag, Sir!“ Und dann starrt er überrascht auf den kleinen Gentleman, als dieser mit sonorer Stimme sagt: „So sieht also ein berühmter und erfolgreicher Detektiv aus.“
    „Ich glaube, Sie übertreiben ein wenig, Sir... Ich hatte wohl immer ein bißchen Glück bei meinen Fällen.“
    Sir Adam zeigt auf einen der Sessel: „Bitte, Mister Clifton, setzen Sie sich zu uns. Ja, was wollte ich noch sagen?... Ach so, ja... keine falsche Bescheidenheit, wenn ich bitten darf. Sonst hält mich mein Freund White noch für einen üblen Aufschneider. Schließlich haben Sie ja wirklich eine ganze Reihe schwieriger Fälle aufgeklärt!“
    Perry Clifton spürt Verlegenheit in sich aufsteigen. Das ist ein Zustand, den er überhaupt nicht mag. Während er nach außen hin versucht, ein Pokergesicht zu zeigen, überlegt er insgeheim krampfhaft, was er hier soll und wer das kleine, sympathische Männchen ist. Doch er muß nicht lange warten. Sir Adam Walker eröffnet das Spielchen mit einer Feststellung, die harmlos klingen soll, bei Perry Clifton jedoch das Gegenteil bewirkt: In seinem Inneren blinkt ein Warnlicht auf.
    „Tja, Mister Clifton, es geht um folgendes: Wie ich gelesen habe, wollen Sie vierzehn Tage Ferien machen. Oder habe ich mich da geirrt?“
    „Sie haben sich nicht geirrt, Sir!“ erwidert Perry lakonisch.
    „Ja ja, Sie haben recht... Und Ferien haben Sie auch verdient. Es ging wohl in den letzten Monaten ein bißchen turbulent zu.“
    „Stimmt, Sir. Die Warenhausdiebe waren noch nie so aktiv wie in den vergangenen 12 Wochen!“
    Sir Adam nickt zustimmend. Und mit einer nicht mehr zu überbietenden Scheinheiligkeit setzt er zur entscheidenden Frage an: „Was Ihren Urlaub anbetrifft — haben Sie da schon ein festes Ziel?“
    Aha, aus dieser Ecke weht der Wind!, durchfährt es Perry Clifton. Er lächelt insgeheim, und in seiner

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