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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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klein und leicht zu zerquetschen.
    Sie arbeitete immer noch daran, die dunkel-widerhallend-schmerzhaften-Erinnerungen zu entwirren, die Eragon mit ihr geteilt hatte. Aber sie hatte genug mitbekommen, um sich einmal mehr darin bestätigt zu sehen, wovon sie seit Langem überzeugt war: dass er, wann immer sie und der Gefährte-ihres-Geistes-und-Herzens getrennt waren, auf die eine oder andere Art in Schwierigkeiten geriet. Eragon, das wusste sie, würde ihr da nicht zustimmen, aber dieser letzte Vorfall hatte nicht dazu beigetragen, sie vom Gegenteil zu überzeugen, und sie verspürte eine unbeschreibliche Genugtuung, dass sie recht behalten hatte.
    Sobald Dorn eine entsprechende Höhe erreicht hatte, machte er kehrt und stürzte sich auf sie herab. Flammen schossen ihm aus dem offenen Maul.
    Das Feuer fürchtete sie nicht – Eragons Schutzzauber würden sie davor bewahren –, aber Dorns gewaltiges Gewicht und seine Stärke würden es ihm ermöglichen, schnell alle Zauber zu erschöpfen, die dazu gedacht waren, körperliche Gefahren von ihr abzuhalten. Um sich zu schützen, duckte sie sich und presste den Körper flach auf das Dach der Kathedrale, noch während sie den Hals verdrehte und nach Dorns bleichem Bauch schnappte.
    Eine wirbelnde Wand aus Flammen verschlang sie, grollend und brüllend wie ein riesiger Wasserfall. Die Flammen waren so hell, dass sie instinktiv ihre inneren Augenlider schloss, wie sie es unter Wasser tat. Endlich blendete das Licht sie nicht mehr.
    Die Flammen waren rasch wieder verschwunden. Aber während Dorn über sie hinwegschoss, zog die Spitze seines dicken, Rippen quetschenden Schwanzes eine Linie über die Membran ihres rechten Flügels. Der Kratzer blutete, aber nicht stark, und sie glaubte nicht, dass er sie beim Fliegen sehr behindern würde, so schmerzhaft er auch war.
    Dorn kam wieder und wieder auf sie herabgeschossen und versuchte sie dazu zu verleiten, sich in die Lüfte zu erheben. Sie rührte sich jedoch nicht vom Fleck und nach einigen weiteren Sturzflügen wurde er es müde, sie herauszufordern, und landete auf dem anderen Ende der Schwarze-Würger-Dornenhöhle, die riesigen Flügel ausgebreitet, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.
    Der ganze Bau erzitterte, als Dorn sich darauf niederließ, und viele der Schmuck-Glas-Bild-Fenster in den Mauern unter ihnen zersprangen und fielen klirrend zu Boden. Dorn war nun größer als sie, weil der Drachenei-Räuber-Galbatorix sich eingemischt hatte, aber sie ließ sich nicht einschüchtern. Sie hatte mehr Erfahrung als Dorn und außerdem hatte Glaedr sie ausgebildet, der größer gewesen war als sie und Dorn zusammen. Zudem wagte Dorn es nicht, sie zu töten … Sie glaubte auch nicht, dass er es wollte.
    Der rote Drache knurrte und kam näher. Die Spitzen seiner Klauen kratzten über die Dachpfannen. Sie knurrte ihrerseits und zog unten mehrere Schritte zurück, bis sie spüren konnte, dass ihr Schwanz unten gegen die spitzen Türme drückte, die sich an der Front der Schwarze-Würger-Dornenhöhle erhoben wie eine Mauer.
    Dorns Schwanzspitze zuckte und sie wusste, dass er sich gleich auf sie stürzen würde.
    Sie holte tief Luft und badete ihn in einer flackernden Flammenflut. Jetzt galt es, vor Dorn und Murtagh zu verbergen, dass nicht Eragon auf ihrem Rücken saß. Dazu konnte sie sich entweder so weit von Dorn fernhalten, dass Murtagh die Gedanken des Wolf-Elf-in-Eragon-Gestalt nicht lesen konnte. Oder sie konnte so oft und so wild angreifen, dass Murtagh nicht die Gelegenheit dazu haben würde – was schwierig wäre, da Murtagh daran gewöhnt war, von Dorns Rücken aus zu kämpfen, selbst wenn Dorn wild durch die Luft schoss. Doch sie waren dicht über dem Boden und das würde ihr helfen, denn sie zog es vor, anzugreifen. Immer wieder anzugreifen.
    »Ist das alles, was du kannst?«, rief Murtagh mit magisch verstärkter Stimme aus dem Inneren der sich ständig bewegenden Feuerhülle.
    Noch während die letzten Flammen in ihrem Maul erstarben, sprang Saphira auf Dorn zu. Sie prallte voll gegen seine Brust und ihre Hälse wickelten sich umeinander. Ihre Köpfe schlugen nach einander, während ein jeder versuchte, dem anderen die Zähne in die Kehle zu graben. Die Wucht des Aufpralls ließ Dorn rückwärts von der Schwarze-Würger-Dornenhöhle fallen. Er ruderte mit den Flügeln und stieß nach Saphira, während sie beide auf den Boden zustürzten.
    Sie landeten mit einem Schlag, der Pflastersteine bersten ließ und die

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