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Erdzauber 02 - Die Erbin von Wasser

Erdzauber 02 - Die Erbin von Wasser

Titel: Erdzauber 02 - Die Erbin von Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia A. McKillip
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merkwürdigen und schrecklichen Umständen geschah.
    Eliard weiß das, weil er das ganze vergangene Jahr immer wieder von Morgon geträumt hat und gefühlt hat, daß etwas - irgendeine namenlose Macht sich in Morgons Geist hineinfraß. Er konnte - es schien, als könnte er sich nicht von ihr befreien. Am Ende schien er sich nicht einmal mehr selbst zu kennen. Wir haben keine Ahnung, was es war. Vor fünf Tagen ging die Landherrschaft an Eliard über. Wir erinnerten uns des Grundes, weshalb Morgon Hed ursprünglich verlassen hatte, und wir - Eliard kam zu dem Schluß...« Er schwieg; leichte Röte stieg in sein müdes Gesicht. Zaghaft sagte er zu Rendel: »Ich weiß nicht, ob Ihr Euch entschlossen hättet, nach Hed zu kommen. Ihr wärt - Ihr wärt aufs herzlichste willkommen gewesen. Aber wir hielten es für richtig, Euch Bescheid zu geben. Ich war früher schon einmal in Caithnard, deshalb erbot ich mich zu kommen.«
    »Ich verstehe.« Sie bemühte sich, das Beben in ihrer Kehle zu beherrschen. »Sagt ihm - sagt ihm, daß ich gekommen wäre. Ja, ich wäre gekommen.«
    Er neigte den Kopf. »Danke Euch dafür.«
    »Ein ganzes Jahr«, flüsterte Duac. »Ihr wußtet, was ihm geschah. Ihr wußtet es. Warum habt ihr es keinem gesagt? Warum habt ihr es uns nicht früher wissen lassen?«
    Meister Cannon preßte die Hände zusammen.
    »Das - das fragen wir uns jetzt auch«, antwortete er gequält. »Wir - wollten einfach die Hoffnung nicht aufgeben. Keiner aus Hed hat je einen Fremden um Hilfe gebeten.«
    »Hat der Erhabene eine Botschaft gesandt?« fragte Elieu.
    »Nein. Nichts. Aber gewiß wird irgendwann dieser Tage der Harfner des Erhabenen bei uns erscheinen, um den Schmerz des Erhabenen über den Tod von -« Er brach ab und schluckte die Bitterkeit hinunter, die in seiner Stimme lag. »Verzeiht mir. Wir können - wir können ihn nicht einmal in seinem eigenen Land begraben. Außerhalb der Grenzen von Hed bin ich so dumm wie ein Schaf; kaum daß ich weiß, welche Richtung ich einschlagen soll, um wieder nach Hause zu kommen, wenn ich jetzt aus Eurem Haus trete. Ich muß Euch deshalb fragen, ob außerhalb von Hed derartiges den Landherrschern so häufig zustößt, daß nicht einmal der Erhabene davon angerührt wird.«
    Duac wollte sprechen, doch Mathom antwortete vor ihm.
    »Niemals«, erklärte er mit Entschiedenheit.
    Angezogen von einem heißen Glühen in den Augen des Königs, trat Cannon einen Schritt näher.
    »Was war es dann?« fragte er mit brüchiger Stimme. »Wer hat ihn getötet? Wohin sollen wir uns wenden, um die Antwort zu finden, wenn der Erhabene selbst sich nicht kümmert?«
    Der König von An machte ein Gesicht, als schluckte er einen Schrei hinunter, der die Fenster des Saales gesprengt hätte.
    »Bei den Gebeinen der unbesiegten Könige von An schwöre ich«, erklärte er, »daß ich Euch eine Antwort finden werde, und wenn ich sie den Toten entreißen muß.«
    Duac schlug die Hände vor sein Gesicht. »Jetzt reicht es.« Und während Cannon ihn entgeistert anstarrte, schrie er: »Und wenn du wie ein Kesselflicker durch dieses Reich ziehst und jene Finsternis dich einholt, die Morgon tötete, dann mach dir nicht die Mühe, mich mit deinen Träumen zu plagen, denn ich werde dich nicht suchen.«
    »Dann sorge dich um mein Land«, entgegnete Mathom leise. »Duac, in diesem Reich gibt es etwas, das sich in den Geist der Landherrscher hineinfrißt, das sich rastlos unter der Erde wälzt und mehr Haß in sich hat als selbst die Gebeine der Toten von Hel. Und wenn es sich schließlich erhebt, wird nicht ein Grashalm in diesem Land von ihm unberührt bleiben.«
    Er verschwand so plötzlich, daß Duac hochfuhr. Stumm starrte er auf die Stelle, wo Mathom erloschen war wie eine dunkle, vom Wind bewegte Flamme.
    »Das tut mir leid«, stammelte Cannon entsetzt. »Das tut mir leid - ich hätte mir nie träumen lassen -«
    »Es war nicht Eure Schuld«, sagte Elieu freundlich. Sein Gesicht war blutleer. Er legte eine Hand auf Rendels Arm; blind sah sie zu ihm auf. Zu Duac gewandt, fügte er hinzu: »Ich bleibe in Hel. Ich werde tun, was in meiner Macht steht.«
    Duac fuhr sich mit den Händen über das Gesicht und durch sein Haar.
    »Danke.« Er wandte sich Cannon zu. »Ihr könnt ihm glauben. Er wird herausfinden, wer Morgon getötet hat, und warum er getötet wurde. Und er wird es Euch sagen, selbst wenn er sich aus seinem eigenen Grab herausziehen muß, um es zu tun. Er hat es geschworen und er ist über seine

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