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Erinnerungen an die Wahrheit

Erinnerungen an die Wahrheit

Titel: Erinnerungen an die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Fechner
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vielen Punkten bestätigten, geriet die ganze Welt, nicht allein die Geschichts-Forschung, staunend aus ihren Fugen. Schliemann dankt seinen Erfolg in erster Linie der Hartnäckigkeit, mit der er seinen Visionen und kühnen Denkansätzen „über Stock und Stein“ treu geblieben ist.
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    Ein Hauch solcher „Hartnäckigkeit“ schwingt in Peter Fechners „Erinnerungen an die Wahrheit“ mit und fasziniert bei der Lektüre seiner Darstellungen. Es gelingt ihm, „die Geschichte“ und die „Geschichten“ vom Leben außerordentlicher Persönlichkeiten in alten Zeiten miteinander zu verbinden und auf solche Weise deren Charisma zu zeichnen, das sie über ihre Zeit hinausgehoben und sie zu Zielen geführt hat, die weit höher liegen als die Gegenden und Epochen des Erdenplans.
    Monika Schulze

Bild am Kapitelanfang: Grafikzeichnung nach einer rotfigurigen Schale, 5. Jh. v. Chr. (Smlg. Arch. f. Kunst & Geschichte)



Ech-en-Aton und Nofretete
    Der Kampf um den Ein-Gott-Glauben im alten Ägypten
    Im 14. Jahrhundert v. Chr. gab es eine faszinierende Phase der Geschichte Ägyptens. Man glaubt heute aufgrund archäologischer Forschungen zu wissen, daß sich damals zur Regierungszeit von Ech-en-Aton Außergewöhnliches in Ägypten ereignet hat: Die revolutionäre Abkehr eines regierenden Pharaos vom Götterglauben der alten Ägypter. Vor allem die aufgefundenen, sehr eindrucksvollen Kunstwerke – wie zum Beispiel die heute weltweit berühmte Kalksteinbüste der schönen Nofretete – haben das allgemeine Interesse für diese Zeit geweckt. Man möchte wissen, was damals wirklich geschehen ist, doch die archäologischen Funde geben viele Rätsel auf …



Die Königsstadt Achet-Aton
    Mehr als 3.000 Jahre lang lagen die Überreste der ehemaligen ägyptischen Hauptstadt Achet-Aton – in der Mitte zwischen Kairo und Theben am Nil gelegen – unbeachtet im Wüstensand. Nur Legenden berichteten, daß hier einmal eine prachtvolle, goldene Königsstadt gestanden haben soll. Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts konnte man die Inschriften entziffern, die man hier entdeckt hatte und die erkennen ließen, daß es sich bei dem damaligen Herrscherpaar in dieser Hauptstadt um Ech-en-Aton und Nofretete handelte. Anfangs war noch unklar, wer diese beiden Herrscher waren, doch zu Ende des 19. Jahrhunderts nahmen Ech-en-Aton und Nofretete allmählich Gestalt an. Die entdeckten Grenzstelen kündeten von ihrem Aufbau der neuen Hauptstadt Achet-Aton (später Tell-el-Amarna oder kurz Amarna genannt) und von ihrer Verehrung des neuen Gottes „Aton“. Mehrere Grabreliefs, die aufgefundene Gräber an den Berghängen schmückten, verherrlichten sie als Herrscherpaar. Oft waren aber auch ihre Bildnisse und Namen ausgemeißelt. Hatten sie haßerfüllte Feinde gehabt? In den überlieferten, offiziellen Königslisten fehlte der Herrscher Ech-en-Aton! Das Paar wurde für die Archäologen immer interessanter, aber auch immer rätselhafter, je mehr Funde man machte. 1887 entdeckte man in Amarna einen Teil der diplomatischen Korrespondenz Ech-en-Atons, die sogenannten „Amarna-Briefe“. Jetzt war klar, daß Amarna eine blühende Hauptstadt im 14. Jahrhundert v. Chr. gewesen war. Aber nicht einmal zwei Jahrzehnte lang! Warum wurde die Stadt plötzlich verlassen, total zerstört und nie wieder aufgebaut?
    1891 begannen die ersten systematischen Ausgrabungen in Amarna durch den Engländer Flinders Petrie, und es gelang, den Grundriß der ehemaligen Hauptstadt zu erkennen. Den spektakulärsten Fund machte dort aber 1912 der Deutsche Ludwig Borchardt, als er die Bildhauerwerkstatt des Bildhauers Tutmosis auffand. Die berühmte Büste der Nofretete wurde entdeckt, die kopfüber im Sand steckte – neben der mutwillig zerstörten Büste des Ech-en-Aton –, aber auch viele sonstige eindrucksvolle Bildhauerwerke konnten ausgegraben werden. Bald wollte man mehr über diese schöne Königin wissen, die damals offensichtlich eine für das alte Ägypten ungewöhnlich starke Position neben dem rätselhaften Ech-en-Aton eingenommen hatte. Doch es blieben mehr Fragen als Antworten zum Leben von Ech-en-Aton und Nofretete. Diese Fragen lassen sich heute nur mit Hilfe eines überzeugenden Seherberichtes („Verwehte Zeit erwacht“, s. Lit.-Verzeichnis) befriedigend beantworten.

Ech-en-Aton, der von Gott Auserwählte
    Ägypten war in der 18. Dynastie ein mächtiger Staat, der mit seinen Vasallenstaaten von Syrien bis Nubien reichte. Der

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