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Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Titel: Ulysses Moore – Die Insel der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Fr, 03. Februar 2006 16:24:01 Uhr
    Betreff: Kilmore Cove existiert!
Datum: 3. Februar 2006 16:24:01 Uhr
Von: Markus Renner
An: Lektorat Coppenrath Verlag
Anlagen: 1 Anlage, 370 KB
    Meine Lieben,
    mittlerweile bin ich ziemlich beunruhigt. Mehrmals habe ich versucht euch eine E-Mail mit der Übersetzung des vierten Manuskripts zu schicken, aber sie kam immer zurück. Wenn sie dieses Mal bei euch ankommen sollte, gebt mir bitte gleich Bescheid.
    Das Heft steckt voller Überraschungen und ihr werdet aus dem Staunen nicht mehr herauskommen, aber mir bleibt nicht genügend Zeit, um euch mehr darüber zu erzählen. Ich habe es eilig, endlich nach Kilmore Cove zu kommen. Vorgestern haben wir zu zweit danach gesucht. Der Besitzer der Pension in Zennor hat mich begleitet. Die Geschichte hat ihn neugierig gemacht und er möchte jetzt seinen Teil zur Lösung des Rätsels beitragen.
    Unser einziger Anhaltspunkt war der Reiseführer von Kilmore Cove, den mir dieser geheimnisvolle Mann, von dem ich euch erzählt habe, in einem Straßencafé auf den Tisch gelegt hat. Ich habe recherchiert und herausgefunden, dass der Verlag, in dem der Reiseführer erschienen war, vor 15 Jahren aufgelöst wurde, und dass das Buch in ganz England vergriffen ist. Aber das macht nichts, denn jetzt stehen wir kurz vor dem Ziel. Ich glaube wirklich, das geheimnisvolle Dorf gefunden zu haben, das mich schon seit Monaten beschäftigt.
    Mit dem Auto erreichten wir die Küstenstraße, von der im Reiseführer die Rede ist. Leider war sie gesperrt, quer auf der Straße waren Verbotsschilder aufgestellt worden. Mir kam das komisch vor. Es war, als wolle uns jemand daran hindern, nach Kilmore Cove zu gelangen. Ich stieg aus, räumte die Schilder zur Seite und wir fuhren auf der Küstenstraße weiter. Wir hätten es lieber bleiben lassen sollen! Gleich hinter der ersten Kurve sah die Straße auf einmal aus wie ein Schweizer Käse. Überall klafften riesige Schlaglöcher im Asphalt. Aufgeregt machte mich mein Begleiter auf einen Bagger aufmerksam, der mitten auf der Straße stand.
Ein älterer Herr winkte uns an den Straßenrand und fragte, ob wir die Verbotsschilder nicht gesehen hätten. Er trug einen gebügelten Overall und roch dezent nach einem teuren Herrenparfüm. Er erinnerte mich ein bisschen an den Mann, der damals in dem Straßencafé am Nebentisch gesessen hatte. Da er einen Helm trug, konnte ich sein Gesicht leider nicht sehen. Dann gab er dem Baggerfahrer einen Wink und ich begriff, dass es Zeit wurde, dort zu verschwinden.
    Nach unserer Rückkehr in die Pension habe ich versucht euch den Text des vierten Hefts zu mailen. Hoffe, er ist angekommen. Übrigens meint der Besitzer der Pension, dass der Mann, der den Bagger fuhr, eine schwarze Augenbinde trug. Erinnert euch das an etwas?
    Bis bald, wenigstens hoffe ich das ...
    Markus





Mit einem tiefen Brummen schaltete sich plötzlich der Leuchtturm von Kilmore Cove ein. Der weiße Lichtkegel begann sich um seine Achse zu drehen und Meer und Küste langsam abzutasten. Er leuchtete weit aufs Wasser hinaus, glitt über die Dächer der Häuser hinweg und strich über die dahinterliegenden Hügel.
    Er erreichte die jahrhundertealten Bäume im Garten der Villa Argo und sein Licht drang durch die Ritzen der Jalousien.
    Auf dem Dachboden der Villa hockten drei Personen um eine alte Reisetruhe herum.
    »Das ist Leonard«, sagte Nestor, der Gärtner.
    »Der Leuchtturmwärter«, fügte Julia hinzu.
    Jason hatte das Licht des Leuchtturms noch nie gesehen. Er ging zum Fenster und zog die Jalousie ein Stück weiter hoch, um in die Nacht hinauszuschauen. »He«, flüsterte er, als ihm der Lichtkegel ins Gesicht schien. Jasons Schatten wurde immer länger, bis er die hinterste Ecke des Dachbodens erreichte, wo übereinandergestapelte und mit Laken bedeckte Möbel standen. »Wird er jeden Abend eingeschaltet?«
    »Nur wenn Leonard daran denkt«, sagte Nestor und hustete. Auf dem Dachboden roch es streng nach Ölfarben.
    Julia lächelte. Das war nun schon der zweite Abend, an dem der Leuchtturm in Betrieb war. Letzte Nacht hatte ihr der Lichtkegel Gesellschaft geleistet, während draußen ein Gewitter getobt hatte.
    Jason kniete sich wieder vor die Truhe. Er half seiner Schwester das letzte Schloss zu öffnen und hob den Deckel an. Auf einem vergilbten Aufkleber war noch die Aufschrift »Venedig – Souvenirs« in Ulysses Moores charakteristischer Schrift zu erkennen.
    »Wir haben es!«, rief Jason aufgeregt. Er

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