Eroberer 2 - Die Rückkehr
sagte Klnn-dawan-a. »Du hast doch sicher auch noch einen Platz für Thrr-gilag, oder?«
Der Pilot musterte Thrr-gilag mit einem leicht unsicheren Gesichtsausdruck. Er war schließlich ein Dhaa'rr, und die Anweisung war von ganz oben gekommen; und plötzlich schien es ihm, als ob das informelle Prozedere, das es ihm ermöglicht hatte, seine Terminplanung so flexibel zu gestalten, um Thrr-gilag mitzunehmen, sich plötzlich in eine hochoffizielle Angelegenheit verwandelt hatte.
Aber nur für einen Takt. »Sicher, kein Problem«, versicherte er ihnen. »Geht schon einmal vor und schnallt euch an. Ich werde noch Direktor Prr-eddsi Bescheid sagen, und dann starten wir sofort.«
Super, sagte sich Thrr-gilag, als er und Klnn-dawan-a in den vorderen Bereich des Transporters gingen. Er war schon gespannt auf die Konfrontation mit den Anführern der Dhaa'rr und den Älteren. Von denen alle auf einen hieb-und stichfesten Grund lauerten, sein Verbandelungs-Gelöbnis mit Klnn-dawan-a zu annullieren. Wie ein Rudel blutrünstiger Chig-Welpen, die nur darauf warten, dass ihre Beute einen fatalen Fehler machte ...
Er runzelte plötzlich die Stirn. Chig-Welpen. Im Rudel gefährlich, einzeln relativ friedlich und ungefährlich.
Genauso wie Menschen?
»Was gibt's denn?«, fragte Klnn-dawan-a.
»Ich weiß nicht«, sagte Thrr-gilag langsam. »Vielleicht gar nichts. Oder vielleicht habe ich auch eben den Schlüssel zum Verhalten der Menschen gefunden.«
»Wirklich? Was denn für einen?«
Thrr-gilag ließ die Zunge in einer Geste der Verneinung hervorschnellen. »Ich muss mich noch intensiver damit befassen. Könntest du mir vielleicht Unterlagen von allen deinen Studien beschaffen?«
»Die habe ich schon«, sagte Klnn-dawan-a. »Sie befinden sich im Lager.«
»Dann bring sie mit«, sagte Thrr-gilag ihr. »Vor allem die, die sich mit biochemischen Verhaltensauslösern bei Chig-Welpen befassen.«
Aber er wusste, dass das noch nicht ausreichen würde. Es würde ihnen vielleicht einen Weg in die richtige Richtung zeigen, aber noch lange nichts beweisen. Um einen schlüssigen Beweis zu erbringen, müsste er ähnliche Verhaltensauslöser auch in der Biochemie der Menschen finden.
Und dazu müssten sie noch einen weiteren Menschen in ihre Gewalt bringen.
»Mir gefällt dieser Blick nicht«, unterbrach Klnn-dawan-a ihn in seinen Gedanken. »Du heckst doch wieder etwas aus.«
»Es ist alles in Ordnung«, sagte Thrr-gilag, verzog das Gesicht und tätschelte ihr die Hand. »Ich hatte mir nur überlegt, wie ich es anstellen soll, meinen Bruder um einen Gefallen zu bitten.«
»Einen großen Gefallen?«
Thrr-gilag seufzte. »Du würdest es nicht glauben, wenn ich es dir sagte.«
13
»Oberclan-Primus?«, sagte der Achtzehnte. Seine Stimme schien im verdunkelten Raum aus dem Nichts zu ertönen. »Der Sprecher für Dhaa'rr ist unterwegs.«
»Vielen Dank«, sagte der Primus, legte den Elektrogriffel neben den schwach leuchtenden Monitor des Lesegeräts und drehte den Stuhl so, dass er die Tür seiner Privatgemächer im Blick hatte. »Wurde er schon gesehen?«
»Nicht, seit er das Verwaltungsgebäude der Sprecher verlassen hat«, sagte der Achtzehnte. »Ich glaube nicht, dass er uns schon gesehen hat.«
»Dann sorge dafür, dass das auch so bleibt«, sagte der Primus. »Vor allem hier. Jeder, der diesen Raum und seine Geheimnisse kennt, weiß auch, dass kein Älterer imstande ist, hierher zu gelangen.«
»Man wird uns schon nicht sehen«, versicherte ihm der Achtzehnte. »Viel Glück.«
Der Primus holte tief Luft und ordnete seine Gedanken. Ein paar Takte später ertönte ein leises Klopfen an der Tür.
»Herein«, rief der Primus.
Die Tür öffnete sich und enthüllte eine dunkle Gestalt, deren Silhouette sich im Licht des dahinterliegenden Korridors abzeichnete. »Du wolltest mich sprechen, Oberclan-Primus?«, sagte Sprecher Cvv-panav.
»Ja, Sprecher«, sagte der Primus. »Nimm doch bitte Platz.«
Cvv-panav trat ein und schloss die Tür hinter sich. »Deine Beleuchtung scheint ausgefallen zu sein«, merkte er trocken an, als er in den fahlen Lichtkreis des Lesegeräts trat und sich auf der Besucherliege niederließ. »Wie nachlässig von den Wartungskräften.«
»Ich finde, dass die Dunkelheit das Denkvermögen stimuliert«, sagte der Primus. »Sag mal - hast du schon die Neuigkeiten von Gree gehört?«
»Was sollten das denn für Neuigkeiten sein?«, fragte Cvv-panav gleichmütig.
»Neuigkeiten über den Sucher Thrr-gilag
Weitere Kostenlose Bücher