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Ersehnt

Ersehnt

Titel: Ersehnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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Eis«, sagte Angelina.
    »Dasselbe«, sagte die dritte Dame, die ihre Mutter sein musste, ohne mich anzusehen.
    Ich eilte in die Küche und holte tief Luft. Sie waren Gäste wie alle anderen auch. Kein Grund zur Panik. Ich richtete ihre Getränke her und machte mich dann wieder zu ihrem Tisch auf.
    »Der braucht einfach Zeit. Schließlich hat er sich noch nie gern sagen lassen, was er tun soll. Es liegt nicht an dir, Darling. Er ist ein Mann, und ein heißblütiger noch dazu. Der Junge will sich einfach erst die Hörner abstoßen.« Woods’ Mutter griff über den Tisch und tätschelte Angelinas Hand.
    »Ich glaube nicht, dass es daran liegt. Er mag mich wirklich nicht. Er hat gesagt, wir beide würden unglücklich miteinander werden. Und vielleicht hat er ja recht. Ich habe andere Ziele vor Augen als er. Offensichtlich.«
    Mrs   Kerrington seufzte. »Ja. Nun, sein Vater ist jedenfalls sehr enttäuscht von ihm. Wir hatten erwartet, er würde zur Abwechslung mal an etwas anderes denken als immer nur sich selbst. Aber er ist ein verwöhnter Junge. Hat seinen Kopf immer durchsetzen können. Was natürlich meine Schuld ist. Ich hätte ihm öfter auch mal etwas abschlagen müssen.«
    Ich stellte die Getränke vor ihnen ab und versuchte dabei, mich so unsichtbar wie möglich zu machen.
    »Bitte bringen Sie uns eine Obstschale, und sehen Sie zu, dass eine Kiwi dabei ist.«
    Ich nickte und ging. Am liebsten hätte ich noch länger zugehört, aber vielleicht war es besser, ich tat es nicht. Sonst hätte ich womöglich noch protestiert. Woods war kein Egoist. Und auch kein trotziges Kind. Er war ein erwachsener Mann, der es satthatte, sich ständig bevormunden zu lassen. Und für wen hielt Angelina sich eigentlich? Sie hätte offensichtlich andere Ziele als er. Als wäre sie was Besseres! Blöde Kuh.
    Ich knallte die Tür hinter mir zu und stieß ein wütendes Knurren aus.
    »Ja, holla, Süße! Du siehst ja aus, als würdest du am liebsten jemandem an die Gurgel gehen!«, sagte Jimmy, der gerade ein Tablett zurechtmachte.
    »Woods’ Mutter kann einen total zur Weißglut bringen. Und diese … diese … Gott, ich bin so froh, dass er diese Frau nicht heiratet. Die ist einfach so … am liebsten würde ich ihr eine reinhauen!«
    Jimmy prustete los und riss dann die Augen weit auf, als hinter mir die Tür ins Schloss fiel. Ich hatte fast schon Angst, mich umzudrehen.
    »Da muss ich dir in beiderlei Hinsicht recht geben«, hörte ich Woods’ sexy Stimme belustigt sagen. Ich drehte mich um und betrachtete ihn. Sein dunkles Haar war verwuschelt, und seine Jeans saß perfekt um seine Hüften. Das weiße Herrenhemd, das er trug, brachte seinen olivfarbenen Teint nur noch besser zur Geltung.
    »Es tut mir leid«, brachte ich heraus, während sich mein Herzschlag beschleunigte. Mein Blick fiel auf seine Hand, und ich musste daran denken, wie es sich angefühlt hatte, als er sie tags zuvor in meine Shorts geschoben hatte.
    »Nicht nötig. Ich habe doch gesagt, ich stimme dir zu.« Unsere Blicke trafen sich. Er fand es lustig, dass ich seine Mutter und seine Exverlobte nicht leiden konnte. Das las ich in seinen Augen.
    »Guten Morgen!«, sagte er und sah über mich hinweg zum Küchenpersonal, das – ich wusste es genau – wesentlich genauer die Ohren spitzte, als es den Anschein hatte.
    »Guten Morgen«, erwiderte ich.
    »Das Obst bringe ich ihnen«, sagte er und griff nach einer schon bereitstehenden Schale. Dabei hatte ich die Bestellung noch gar nicht aufgegeben.
    »Das kann nicht ihres sein. Ich hab’s noch nicht mal bestellt«, sagte ich, während er mit der Obstschale, in der sich auch eine Kiwi befand, auf die Tür zusteuerte.
    »Doch, doch, das ist ihre. Meine Mutter bestellt zum Frühstück selten etwas anderes. Das Personal kennt das schon.«
    Dann war er zur Tür hinaus.
    »Die Bestellung für Tisch vier ist fertig!«, meldete sich Harold, der fürs Frittieren zuständig war, also holte ich das Essen.
    Ich versuchte, nicht zu dem Tisch hinzusehen, an dem ich Woods jetzt bei Angelina wusste. Ich konnte ihn reden hören, und aus dem Augenwinkel sah ich, dass er sich zu ihnen gesetzt hatte. Bei dem Gedanken krampfte sich mein Magen zusammen.
    Ich schaffte es, den Gästen an Tisch vier das richtige Essen zu servieren. Dann wäre ich am liebsten wieder in die Küche verduftet, um nichts mehr mitzubekommen. Aber ich riss mich zusammen. Auch wenn Woods ihnen das Obst gebracht hatte, war ich doch die Bedienung und musste mich

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