Erst ich ein Stueck, dann du - Geheimnisvoller Besuch in Klasse 1
bist jetzt mal eine Weile still
und schaust zu, was wir machen!“
Ein besonderer Blick
Nach einiger Zeit stand der Junge mit den golden schimmernden Haaren auf und schlenderte durchs Klassenzimmer.
„Wir laufen während der Stunde nicht herum!“, sagte die Lehrerin.
„Aber nur dasitzen ist langweilig“, entgegnete er. „Dann musst du ...“
In diesem Augenblick entdeckte der Junge den Ball neben Yasins Stuhl und schnappte ihn.
„He, das ist mein Ball!“, rief Yasin.
„Dann hol ihn dir doch!“
Yasin sprang auf
und verfolgte den Jungen.
„Wirf ihn zu mir!“, rief Luca.
Der Junge warf ihm den Ball zu. Yasin änderte blitzschnell die Richtung.
„Wirf zu mir!“, rief Lena.
„Nein, zu mir!“, rief Jakob.
Es dauerte keine Minute, dann beteiligten sich die meisten Kinder an dem Spiel. Dabei stieg der Lärmpegel rasch an. Frau Eisleben stand wie erstarrt vor der Tafel, weil sie so etwas noch nicht erlebt hatte und nicht für möglich gehalten hätte.
Gerade als Yasin nach dem Ball hechtete, wurde die Tür geöffnet, und Yasin schlitterte gegen die Beine eines Mannes. Es waren die Beine von Herrn Bachmeier, dem Schulleiter.
Hoppla!“, sagte er.
„Was ist denn hier los?“
Yasin rappelte sich auf
und ging schnell zu seinem Platz.
Auch die anderen Kinder setzten sich.
Frau Eisleben drehte den Kopf
und sah den Schulleiter eigenartig an.
„Ist Ihnen nicht gut?“, fragte er.
„Doch“, antwortete sie und nickte.
„Dann machen Sie jetzt bitte mit dem Unterricht weiter“, sagte der Schulleiter. „Aber etwas leiser, wenn ich bitten darf! Wir unterhalten uns nachher in der Pause.“ Kopfschüttelnd verließ er das Klassenzimmer. Frau Eisleben wandte sich den Kindern zu, sagte jedoch nichts.
„Bekommen Sie jetzt Ärger?“, fragte Paulina leise. Die Lehrerin zuckte mit den Schultern.
„Wieso soll sie Ärger bekommen?“, wollte der Junge mit den golden schimmernden Haaren wissen. „Sie hat doch gar nichts getan.“
„Aber wir!“, rief Jakob.
„Dann müssen wir doch Ärger bekommen und nicht sie“, meinte der Junge.
Jakob verdrehte die Augen. „Aber sie muss dafür sorgen, dass wir keinen Blödsinn machen. Kapiert?“
„Ach so.“ Der Junge mit den golden schimmernden Haaren wandte sich an Frau Eisleben, die immer noch keinen Ton herausbrachte. „Du musst ihm einfach sagen, dass Kinder viel Bewegung brauchen. Und dass sie nicht so langweilige Sachen lernen sollen wie Stadtpläne zeichnen“, fügte er noch hinzu. „Ich schlage vor, wir gehen die Straßen entlang, dann wissen alle viel besser, wo die Gebäude sind, die du an die Tafel geschrieben hast.“
„Au ja!“, rief Yasin.
„Das machen wir!“
Und auch die meisten anderen Kinder
waren dafür.
Die Lehrerin schüttelte den Kopf.
„Wir können nicht einfach
durch die Stadt gehen,
das wäre viel zu gefährlich“,
sagte sie nun.
„Dana und ich gehen nach der Schule
immer am Rathaus
und an der Kirche vorbei“,
sagte Mia.
„Und uns ist noch nie etwas passiert.“
„Ich fahre jeden Donnerstag mit dem Rad ins Hallenbad“, rief David. „Und mir ist auch noch nie etwas passiert.“
„Das mag ja alles sein ...“
„Und ich möchte sehen, was das für Gebäude sind“, unterbrach der Junge mit den golden schimmernden Haaren die Lehrerin. „Nicht auf einem Stadtplan, sondern in der Stadt. Damit ich weiß, wie das Rathaus und die Kirche und die anderen Gebäude aussehen.“ „Schluss jetzt! Wir gehen nicht ...“
Der Junge mit den golden
schimmernden Haaren
schaute Frau Eisleben tief in die Augen.
Sie konnte sich nicht
von seinem Blick lösen.
„Wir verlassen jetzt das Klassenzimmer und die Schule und gehen durch die Stadt zum Sportplatz“, murmelte er. „Sprich mir nach: Wir verlassen jetzt das Klassenzimmer und die Schule und gehen durch die Stadt zum Sportplatz.“
Frau Eisleben nickte und wiederholte den Satz: „Wir verlassen jetzt das Klassenzimmer und die Schule und gehen durch die Stadt zum Sportplatz.“
„Nimm deinen Ball mit!“, sagte der Junge zu Yasin.
Er und die anderen Kinder zögerten noch.
„Was ist?“, fragte die Lehrerin. „Worauf wartet ihr?“
Sie ging zur Tür und legte einen Finger auf den Mund.
„Seid bitte leise, bis wir draußen sind!“
Auf Zehenspitzen schlichen die Kinder mit ihrer Lehrerin aus der Schule. Draußen wurden sie langsam
lebhafter, flüsterten und tuschelten.
„Wie hast du das gemacht, dass
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