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Erst ich ein Stück, dann du - Sachgeschichten & Sachwissen - Pferde und Ponys

Erst ich ein Stück, dann du - Sachgeschichten & Sachwissen - Pferde und Ponys

Titel: Erst ich ein Stück, dann du - Sachgeschichten & Sachwissen - Pferde und Ponys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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obwohl die nur einen Kopf größer ist als sie selbst.
    „Beeil dich“, sagt Anne streng. „Ich warte mit Blume auf dem Hof.“
    Ärgerlich sieht Amelie ihr nach, wie sie hoch erhobenen Hauptes die Stallgasse verlässt.
    „Doofe Pute!“, zischt sie leise. Hummel flüstert sie ins Ohr: „Wir lassen uns unseren ersten Ausritt nicht vermiesen. Von der Zicke nicht!“
    Vorsichtig trenst sie Hummel auf. Sie legt ihr die Zügel über den Hals, zieht ihr mit einer Hand das Reithalfter über den Kopf, während sie ihr mit der anderen das

    Trensengebiss ins Maul schiebt. Sanft streift sie das Genickstück über Hummels kleine spitze Ohren. Dann schließt sie zunächst den Kehlriemen, sodass noch eine Handbreit hindurchpasst. Beim Kinnriemen lässt sie zwei Fingerbreit Spiel. Die Riemen dürfen nicht zu locker und nicht zu eng sein.
    „Wir sind die Größten, auch wenn wir kleiner sind.“Noch einmal zieht sie den Sattelgurt nach, damit er straff sitzt und der Sattel nicht verrutscht. Sie streichelt Hummels Nasenrücken, nickt entschlossen und setzt ihren Reithelm auf. Dann führt sie ihr Pony hinaus auf den Hof.

Blume mit Stachel
    „Na endlich!“Verwirrt guckt Amelie sich um. Gestiefelt und gespornt reitet Anne auf Blume vom Reitplatz auf sie zu und beugt sich zu ihr hinunter.
    „Kommt ihr Minis jetzt mal in die Hufe?“
    Sie gackert wieder wie ein Huhn, das ein goldenes Ei gelegt hat. Dann verzieht sie das Gesicht. „O weh, ihr müsst ja schon traben, wenn Blume noch im Schritt geht …“Sie seufzt. „Hoffentlich macht dein Stummel …“
    „Mein Pony heißt Hummel!“, fällt Amelie ihr ins Wort und sitzt auf.
    „… nicht nach hundert Metern schlapp“, stichelt Anne weiter.
     
    „Ich will wenigstens
bis zum Stoppelfeld kommen.
Es gibt nichts Schöneres,
als übers Feld zu galoppieren.
Meinst du, dein Stummel
schafft es bis dahin?“

    Blume und Hummel beschnuppern sich. Das ist die Art der Pferde und Ponys, sich freundlich Guten Tag zu sagen.
    „Hummel ist mutig und stark“, antwortet Amelie bestimmt und klopft Hummel den Hals. „Shetland-Ponys können dreieinhalb Kinder auf ihrem Rücken
tragen. Oder sogar einen dicken Zirkusdirektor. Das habe ich gelesen.“
    „Aber Hummeln im Hintern haben diese Minis nicht.“Anne gackert albern. Blume tänzelt nervös.
    „Im Gegensatz zu Blume. Die hat Temperament.“Sie nimmt die Zügel auf und guckt Amelie spöttisch an.
    „Na, wenigstens hast du ja eine Hummel unterm Hintern. “
    „Pfff!“, schnauft Amelie.
    Warum ist Blume so lieb, denkt sie, und ihre Reiterin nur so stachelig? An Blumes Stelle würde sie Anne einmal abwerfen. Damit Anne merkt, wie tief man von einem hohen Ross hinunterfallen kann.
    „Können wir?“, fragt Anne. „Blume wird ungeduldig.“
     
    Amelie nickt und gibt Hummel
mit sanftem Schenkeldruck
das Zeichen zum Aufbruch.
Hummel trottet brav los.
     
    „Halt!“, ruft Anne. „Ich reite vorneweg. Damit ihr euch nicht verlauft.“

    Wieder gackert sie und Blume macht erschreckt einen Satz nach vorn.
    „Brrr, ruhig, Blume.“
    Wenn Anne weiter so doof rumgackert, nimmt Blume irgendwann Reißaus, denkt Amelie.

Schritt mit Hindernissen
    Im Schritt zockeln die Mädchen auf ihren Pferden vom Hof. Anne auf Blume voran, dahinter Amelie mit Hummel. Sie reiten ein Stück die kleine Straße entlang. „Bleib auf dem Seitenstreifen!“, ermahnt Anne Amelie und dreht sich dabei zu ihr um.
    Blume tänzelt ein paar Schritte zur Seite. Ihre Hufeisen klappern über den Asphalt.
    „Ja, ja“, murrt Amelie und klopft Hummel den Hals. „Oje!“, quiekt Anne jetzt. „Vorsicht, Amelie! Da vorn kommt Bauer Horst mit seinem Traktor die Straße entlang! Bleib am besten auf dem Grünstreifen stehen!“Sie pariert Blume durch und bleibt stehen.
    „Brrr, Blume, es ist nur der Horst mit seinem ollen Traktor. Brrr.“
     
    Bauer Horst tuckert
mit seinem Traktor
an den Mädchen und
ihren Pferden vorbei.
Blume macht einen kleinen Satz.

     
    „Na, deine Blume sticht wohl der Hafer.“
    Er lacht und winkt.
    Nein, das ist viel eher die stachelige Anne, denkt Amelie und kichert in sich hinein.
    Anne sagt nichts. Sie hat genug damit zu tun, Blume zu beruhigen.
    „Brrrr, Blume! Der Knatter-Horst ist doch schon weg.“

    Hummel bummelt über das Gras und schnaubt zufrieden.
    Nach etwa fünfzig Metern geht links ein Feldweg von der Straße ab, der durch Wiesen und Felder auf einen lichten Wald zu führt.
    „Wir biegen da in den Feldweg ein!“, ruft Anne

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