Erst zur Party dann ins Bett
weiß.”
Sie öffnete die Eingangstür. Sie blickte über ihre Schulter. „Kommst du?”
„Möchtest du das überhaupt noch?” fragte er. Sie wusste, er brauchte Bestätigung, aber sie hatte genug damit zu tun, sich um ihr eigenes angeschlagenes Ego zu kümmern.
Und so erwiderte sie nichts, trat einfach nur ein, legte ihre Tasche und ihre Schlüssel auf den Dielentisch und ließ die Tür offen. Sie hörte, wie sie geschlossen wurde, aber keine Schritte. Verdammt, sie hatte Angst, sich umzusehen, ob er noch da war.
Sie schloss die Augen und drehte sich um, ohne sie aber wieder zu öffnen. Sie lauschte angestrengt und war versucht, ihre Augen zu öffnen, aber sie wollte nicht schon wieder enttäuscht werden.
Besonders nicht von Kent. Nicht von diesem Mann, in den sie ihr Vertrauen setzte. Diesem Mann, der weit mehr für sie war als nur eine kurzfristige Affäre, wie ihr inzwischen bewusst geworden war. Dieser Mann, den sie zu lieben begonnen hatte.
Sie fühlte die feuchte Wärme seines Atems an ihrer Wange und seine Hände auf ihren Schultern. Trotzdem öffnete sie noch nicht ihre Augen. Weil sie kein Mitleid oder bloßes sinnliches Verlangen in seinen Augen sehen wollte. In Gedanken konnte sie sich die Zuneigung und Liebe vorstellen, die sie sich von ihm wünschte. Die Art von Reaktion, für die sie ihre Karriere opfern würde, um sie ihm zu entlocken. Aber sie befürchtete, dass sie sie niemals dort sehen würde.
10. KAPITEL
Der Basketballkorb hinter den Büros von „Corporate Spouses” hatte schon viele erbitterte Partien gesehen. Doch heute spielte Kent allein. Seine Anspannung war im letzten Monat noch stärker geworden. Je näher er Corrine kam, desto mehr empfand er ein Gefühl der Richtigkeit. Zugleich konnte er sich aber auch des Eindrucks nicht erwehren, dass sie sein endgültiger Untergang sein würde.
„Ein Anruf für dich, Kent”, rief Kelly von der Tür.
„Sie sollen eine Nachricht hinterlassen.”
„Es ist Corrine. Das ist schon das dritte Mal, dass sie anruft.”
Verdammt. Er blickte sich zu seiner Sekretärin um, die einen hautengen Mini-Lederrock mit einem dazu passenden schwarzen Lederbustier trug. Ihr Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden, und in ihren Ohren baumelten große Kreolen. Ihre Beine steckten in einer schwarzen Strumpfhose und ihre Füße in Stiefeletten mit hohen Pfennig-absätzen.
„Ich komme gleich. Kel?”
„Ja?”
„Hat Angelica dir etwas zur Kleiderordnung im Büro gesagt?”
Sie verdrehte ihre Augen. „Ja.”
„Dann kann ich mir ja jeglichen Kommentar zu deinem Outfit ersparen.”
„Besser nicht, Chef, sonst müsste ich meine Peitsche schwingen”, entgegnete Kelly, bevor sie ins Gebäude zurückging.
Er lachte und sah ihr nach. Warum konnte er sich nicht zu jemandem wie Kelly hingezogen fühlen? Sie war aufgeweckt und sexy …
Kent ging langsam ins Büro zurück. Er konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass sein ganzes Leben auseinander fiel. Er hatte noch nie einen geschäftlichen Anruf ignoriert, aber vor ein paar Minuten erst war er bereit gewesen, es zu tun.
In seinem Büro hockte er sich auf die Schreibtischkante und zog mit zitternder Hand den Apparat zu sich heran.
„Kent Pearson”, meldete er sich.
„Hi, Kent. Tut mir Leid, dich bei der Arbeit zu stören”, sagte Corrine.
„Du störst nicht”, erwiderte er und meinte es auch so. Sie war immer eine willkommene Ablenkung für ihn.
„Gehen wir heute Abend aus?”
„Das dachte ich.” Warum rief sie an? Sie klang nervös, und nach allem, was zwischen ihnen gewesen war, wunderte ihn das etwas. Kent fragte sich, ob sie sein Problem erraten haben mochte. Ahnte sie, dass er ein Alkoholproblem hatte? Er hätte es ihr längst erzählen sollen. Viele Frauen — kluge Frauen -wollten nichts mit jemandem zu tun haben, der alkoholabhängig gewesen war.
„Gut. Ich wollte nur ganz sichergehen. Es läuft ein neuer ausländischer Film im .Enzian’, möchtest du ihn sehen?”
„Ja. Ich hole dich ab.”
„Ich koche uns was zum Abendessen.”
„Du kannst kochen?” Er war überrascht, denn Corrine war ein Workaholic mit wenig Zeit oder Interesse für Dinge, die ihre Karriere nicht voranbrachten.
„Na ja, nicht wirklich. Aber ich dachte, ich könnte es mal versuchen.”
Sie klang verlegen, und das hatte er nicht gewollt. Wie immer, wenn ihn jemand wirklich interessierte, verbockte er es und tat ihm, ohne es zu wollen, weh. „Das brauchst du nicht. Ich kaufe etwas
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