Erst zur Party dann ins Bett
Sushi auf dem Weg zu dir. Das können wir dann im Park essen, bevor wir ins Kino gehen.”
„Bist du sicher?” fragte sie.
„Ich würde es nicht sagen, wenn ich nicht sicher wäre.”
„Entschuldige, dass ich gefragt habe”, sagte sie mit einem kleinen Lachen. Aber es klang irgendwie nicht so wie sonst.
„Was ist los mit dir, Corrine?”
„Nichts. Ich möchte nur, dass zwischen uns alles in Ordnung ist.”
Oh, oh. Das klang nicht gut. „Gibt es einen Grund, warum es nicht so sein sollte?”
„Du denkst, das ist es nicht?” fragte sie.
„Ich verstehe deine Frage nicht”, sagte er. Die Beziehungen, die er vor Corrine gehabt hatte, waren stets nur flüchtige Affären gewesen. Dies war eine völlig andere Erfahrung, und er hatte keine Ahnung, wie er mit Corrine umgehen sollte, wenn sie so verunsichert war.
„Was ich meine, ist … ich hatte noch nie eine Beziehung mit einem Mann wie dir.”
„Und was heißt das?” fragte er. Hatte sie Verdacht geschöpft, dass er Probleme hatte, die ihn untauglich für eine Beziehung machten?
„Nur, dass ich es nicht verderben will, so wie ich es zuweilen tue.”
„Und wie machst du das?” fragte er.
„Das weiß ich nicht. Nur dass ich es gewöhnlich tue.”
„Könnte es etwas mit deiner Vergangenheit zu tun haben?” fragte er.
„Möglich”, sagte sie. „Ich wollte einfach nie jemanden lange um mich haben.”
„Und ich wollte nie bei jemandem bleiben.”
„Wirklich?”
Er spürte, dass sie etwas von ihm brauchte, und seine Anspannung erreichte beinahe ihren Siedepunkt. Konnte er ihr Versprechungen machen, von denen er nicht sicher war, sie einhalten zu können?
„Ich muss aufhören. Wir reden später.”
„Bis dann also, Kent.”
Corrine benahm sich wirklich komisch. Und da er noch nie zuvor eine so intensive Beziehung zu einer Frau gehabt hatte, konnte er sich nicht erklären, was dahinter steckte.
Aber er hoffte, es herauszufinden.
Der Film war wirklich gut gewesen, aber Corrine liebte ja sowieso große Gefühle auf der Leinwand. Situationskomödien waren ihr fremd; sie war eine Frau, die allein durchs Leben ging und sich eine Ersatzfamilie schuf, wo immer sie auch war.
Corrine stellte die Kaffeetassen auf ein Tablett und trug es ins Wohnzimmer. Und dabei wurde ihr zum ersten Mal bewusst, dass ihr Haus — ihr Zufluchtsort - keine Sitcom-Version eines Zuhauses war, sondern dass sie sich einen Ort der Einsamkeit geschaffen hatte.
„Können wir jetzt reden?” fragte sie, als sie ins Zimmer kam.
Kent stand an dem Regal mit ihren DVDs und überflog die Titel. Sie fragte sich, ob er ihre geheime Sucht entdeckt haben mochte - romantische Komödien aus den Vierzigern. Sie bewahrte sie im untersten Fach auf, weil einer der Männer, mit denen sie ausgegangen war, sie einmal schmalzig genannt hatte.
„Klar”, sagte er.
Sie stellte das Tablett auf den Tisch und setzte sich auf die Couch. Kent durchstreifte das Zimmer wie ein eingesperrter Tiger. Okay, vielleicht war heute Abend nicht der richtige Moment, um ihn zu einem Gespräch zu zwingen.
„Was ist?” fragte sie. Hatte sie etwas falsch gemacht? Waren Plätzchen und Kaffee nicht das Richtige für einen Mann, den man gerade bitten wollte, länger dazubleiben als eine Nacht?
„Ich bin ein bisschen rastlos. Tut mir Leid, das liegt in der Familie”, sagte er.
Das brachte ihr wieder zu Bewusstsein, wie wenig sie über Kents Familie wusste. Angelica hatte einmal erwähnt, er käme aus einem reichen Elternhaus, und Kent hatte von einem Bruder gesprochen, aber abgesehen davon wusste sie praktisch nichts darüber, wer er war. Woher kam er, dieser Mann, den sie so liebte?
„Vermisst du deine Familie?” fragte sie. Wie ungeschickt von dir, dachte sie im gleichen Augenblick erbittert. Kein Wunder, dass sie auf Dauer niemanden halten konnte. Sie war in diesen Dingen, gelinde gesagt, ein bisschen aus der Übung. Und natürlich hatte ihr noch nie zuvor so viel daran gelegen, dass jemand bei ihr blieb.
„Nein. Sollte ich?”
Sie zuckte mit den Schultern und strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr. „Wir haben nie über deine Familie gesprochen.”
„Was möchtest du wissen?” fragte er. Der eindringliche Blick in seinen grünen Augen entnervte sie. Aber wenigstens hörte er auf, im Zimmer herumzuwandern, und blieb neben ihrem Fernseher stehen.
„Magst du sie?”
Er lächelte ein bisschen schief. „Meistens ja.”
„Ist es eine große Familie?”
„Ich bin eins von sechs
Weitere Kostenlose Bücher