Erste Dressuruebungen
unbedingt wichtig, dass das Pferd im Rücken und Genick locker bleibt. Das Pferd darf sich ein wenig vorwärts-abwärts dehnen. Die Reiterhand geht dazu etwas vor und folgt weich der natürlichen Nickbewegung des Pferdekopfes. Man erreicht das am ehesten, indem man auf gebogenen Linien reitet, also auf dem Zirkel oder großen Volten. Man sollte in der ersten Ausbildungsphase niemals zu lange im Schritt reiten oder versuchen, den Schritt zu korrigieren. Besser ist es, häufiger nach einer Trab- oder Galopptour eine Schrittphase einzulegen. Der Schritt ist diejenige Gangart, die man vor allem durch zu starke Handeinwirkung am leichtesten kaputt reiten kann! Deshalb muss die Hilfengebung besonders im Schritt immer vorsichtig erfolgen. Am langen oder hingegebenen Zügel können sich Pferd und Reiter im Schritt immer wieder entspannen.
Der Trab
Die Hilfen zum Antraben sind die gleichen wie zum Anreiten im Schritt − beim Antraben aus dem Halten werden sie etwas deutlicher gegeben als beim Antraben aus dem Schritt.
Der Trab ist ein Zweitakt. Man spricht von Tritten. Das Pferd setzt das diagonale Beinpaar (hinten rechts zusammen mit vorn links und umgekehrt) nacheinander auf. Dazwischen liegt eine Schwebephase, deshalb spricht man von einer schwungvollen Gangart. Man unterscheidet versammelten Trab, Arbeitstrab, Mitteltrab und starken Trab. Für die ersten Dressurübungen kommt in erster Linie der Arbeitstrab infrage, außerdem das „Tritteverlängern“, welches eine Vorstufe zum Mitteltrab ist. Der Arbeitstrab sollte in einem frischen Tempo geritten werden. Das Pferd soll dabei gleichmäßig und taktmäßig vorwärtsschwingen und eine stetige weiche Anlehnung an die Reiterhand halten. Das Tempo muss so gewählt werden, dass Handwechsel und gebogene Linien ohne Taktverlust geritten werden können. Bei jungen Pferden sollte noch sehr viel im Leichttraben geritten werden, weil so der Rücken des Pferdes mehr geschont wird. Geht man zum Aussitzen über, wird das Tempo geringfügig verringert, und die Knie werden fester geschlossen, um das Reitergewicht abzufedern. Man lässt sich einige Tritte Zeit, bis man voll einsitzt.
Der Trab ist eine schwungvolle Gangart im Zweitakt.
Hier ist Feingefühl gefragt: Nimmt das Pferd das volle Reitergewicht schon mit, ohne den Takt zu verlieren? Wenn dies nicht der Fall ist, sollte der Reiter zunächst wieder leichttraben und das Aussitzen dann erneut versuchen. Das Wichtigste ist immer, dass Pferd und Reiter locker bleiben und das Pferd schwungvoll weitergeht. Erst wenn das sicher auf beiden Händen erreicht ist, kann man versuchen, an den langen Seiten die Tritte zu verlängern. Dazu reitet man in einem etwas verkürzten Arbeitstempo sorgfältig in die Ecke hinein, richtet das Pferd aus der Ecke heraus gerade, legt beide Unterschenkel fester an den Gurt, sitzt tief nach vorn in Richtung Pferdemaul (beidseitige, gleichzeitige vorwärts treibende Schenkel- und Gewichtshilfe), dabei gehen die Hände etwas vor und man lässt das Pferd energisch mit längeren Tritten vorwärtsschwingen. Dabei darf das Pferd nicht ins Laufen kommen, was man daran merkt, dass der Taktschlag schneller wird.
Mitteltrab: Der Schwung ist aus der aktiven Hinterhand nach vorn gerichtet.
Das Pferd macht weitere, flachere Tritte. Der Takt darf nicht schneller werden.
Versammelter Trab: Die Tritte werden erhabener, dadurch gewinnt das Pferd weniger Boden.
Der Schwung muss erhalten bleiben, er wird mehr nach oben gerichtet.
Bitte nicht die Geduld verlieren! Das Verlängern der Tritte und der Mitteltrab fallen am Anfang auch denjenigen Pferden schwer, die von Natur aus über gute Trabanlagen verfügen. Junge Pferde müssen erst lernen, sich auszubalancieren. Und junge Reiter müssen lernen, sich der Bewegung anzupassen. Die Rückenbewegung im Mitteltrab ist eine schwungvoll vorwärtsströmende Wellenbewegung, die vom Reiter unterstützt werden muss. Wenn man sich verkrampft, geht gar nichts mehr. Am besten reitet man, solange man noch nicht sicher genug ist, das Tritte-verlängern im Leichttraben. Für junge Pferde ist das ohnehin schonender.
Der Trab ist diejenige Gangart, die im Laufe der Ausbildung des Pferdes am ehesten zu korrigieren und zu verbessern ist. Je sicherer sich ein Pferd im Gleichgewicht trägt, desto leichter wird es in der Lage sein, Verstärkungen zu zeigen.
Der Unterschied zwischen Versammlung, Arbeitstempo und Verstärkung hat mit langsamem oder schnellem Reiten
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