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Erste Male

Erste Male

Titel: Erste Male Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan McCafferty
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Apfelwein und bissen Lebkuchenmännchen die Köpfe ab. Dann betrachteten wir die superteuren Geschenke von Bethany und G-Money.
    »Weißt du übrigens, dass sie extra einen Geschenk-Shopper angeheuert hat, um die zu besorgen?«, fragte Mom und rieb den rosa Seidenmorgenmantel an der Wange. »Sie selbst hatte keine Zeit dazu.«
    »Das erklärt auch, warum sie so perfekt gewählt sind«, sagte ich und nahm mein in glänzendes Leder gebundenes Tagebuch mit teurem Füllfederhalter zur Hand. »Der Shopper kennt uns besser als sie.«
    Mom schüttelte lächelnd den Kopf und fragte, »Musst du eigentlich immer so klug sein?«
    »Solange ich kein Klugscheißer bin.«
    Mom strich mir sanft eine Locke hinters Ohr. »Dann wärst du nicht du.«
    Ich hielt das Tagebuch hoch. Das Leder war so auf Hochglanz poliert, dass Mom und ich uns darin spiegelten, wie wir zusammen auf der Couch lachten. Ich weiß zwar, dass wir nicht wirklich so aussehen, aber mir reichte es.
    ACHTUNDZWANZIGSTER
    Die Stimme von der Vermittlung sagte: »R-Gespräch von Marcus. Wollen Sie es annehmen?«
    Als hätte ich eine Wahl.
    »Ich nehme an.«
    »Danke«, sagten die Vermittlung und Marcus gleichzeitig.
    »Marcus, wo steckst du?«
    »Immer noch in Maine bei meinem Bruder.«
    »Und warum rufst du an?«
    Wollte er bloß plaudern? Ganz ohne Grund? Einfach so …?
    »Mia hat mit mir Schluss gemacht«, sagte er. »So was ist mir noch nie passiert.«
    Mir dröhnte der Schädel, denn ich wusste, jetzt würde alles viel komplizierter werden. Oder einfacher. Je nach Sichtweise.
    »Echt? Wann denn?«
    »Sie hat mir so eine Weihnachts-Schluss-mach-Karte geschickt. Per Mail. Ich lese sie dir mal vor«, sagte er und räusperte sich. »Lieber Marcus. Frohe Weihnachten. Ich mache Schluss mit Dir. Mia.«
    »Das steht da nicht.«
    »Stimmt«, gab er zu. »Aber wäre doch ein Klassiker, oder?«
    »Also, warum hat sie mit dir Schluss gemacht?«
    »Sie meinte, sie hätte einfach nicht genug Spaß mit mir. Ich trinke nicht mehr, nehme keine Drogen – spaßfrei. Ich gehe zu Treffen der Anonymen Alkoholiker, anstatt auszugehen – spaßfrei. Ich mache Hausaufgaben, statt mit ihr zu schlafen – spaßfrei. Ich glaube, sie wollte vor Silvester nochschnell mit mir Schluss machen, damit sie endlich Spaß haben kann.«
    Ich war so mit dem Punkt Hausaufgaben statt Sex beschäftigt, dass ich zu antworten vergaß.
    »Ich rufe an, weil ich Silvester mit dir verbringen muss.«
    Muss. Nicht will. Muss .
    »Warum?«
    »Hörst du nicht, dass ich am Boden zerstört bin?«
    »Nein«, sagte ich. »Ich finde, du klingst ganz weihnachtlich fröhlich.« Tat er wirklich.
    »Das ist bloß Fassade«, antwortete er. »Ich brauche Trost.«
    »Von wem?«
    »Von wem?«, fragte er beleidigt zurück. »Natürlich von dir.«
    Natürlich. Trost. Schäbiger Trostpreis. Ach nein, Moment, schäbiger Hauptgewinn.
    »Wir sehen uns also Silvester«, sagte er und legte auf, bevor ich ablehnen konnte.
    NEUNUNDZWANZIGSTER
    Gründe, warum ich keinen Sex mit Marcus Flutie haben sollte
      1.  Ich will meine Freundschaft mit Hope nicht zerstören, indem ich ihr davon erzähle – oder eben nicht erzähle.
      2.  Ich will ihm nicht den Gefallen tun, seine Prophezeiung aus dem »Fall«-Gedicht zu erfüllen.
      3.  Ich will nicht der nächste Donut werden – sondern ihm lieber als das einzige Mädchen in Erinnerung bleiben, das er nicht gekriegt hat.
      4.  Ich will unsere seltsame Beziehung, oder wie man das nennen soll, nicht zerstören.
      5.  Ich will nicht, dass die Schwarzseher Recht behalten.
      6.  Ich will mich nicht durch Unerfahrenheit blamieren.
      7.  Ich will nicht, dass er meine jämmerliche Oberweite sieht.
      8.  Ich will nicht schwanger werden. (Ist zwar höchst unwahrscheinlich, weil ich seit über einem Jahr keinen Eisprung mehr hatte, aber bei meinem Glück würde es bestimmt trotzdem passieren.)
      9.  Ich will mir keine eklige Geschlechtskrankheit einfangen, die er sich bei einer seiner trashigen Freundinnen geholt hat.
    10.  Ich will nicht erwischt werden, denn diesmal würde mein niedlicher Nachname mich garantiert nicht retten.
    Gründe, wieso ich Sex mit Marcus Flutie haben sollte
      1.  Ich will. Oh Gott, und wie ich will.
    EINUNDDREISSIGSTER
    Es war also beschlossene Sache. Silvester war Entjungferungstag.
    Und ich hatte sogar das perfekte Outfit: das Anti-Homecoming-Kleid. Bloß ein langer Reißverschluss vorn zu öffnen, und schon war ich

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